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Shows how crisis parallels the events that caused the Great Depression - and explains what it will take to avoid catastrophe. In this book, the author surveyes the economic crises that had swept across Asia and Latin America, and warns that those crises were a warning for all of us.

Produktbeschreibung
Shows how crisis parallels the events that caused the Great Depression - and explains what it will take to avoid catastrophe. In this book, the author surveyes the economic crises that had swept across Asia and Latin America, and warns that those crises were a warning for all of us.
Autorenporträt
Paul Krugman writes a twice-weekly column for the op-ed page of the New York Times. A winner of the John Bates Clark Medal who was also named Columnist of the Year by Editor and Publisher magazine, he teaches economics at Princeton University.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.05.2009

Mehr muss her
Paul Krugmans altes Buch zur neuen Krise

Paul Krugman hat ein neues Buch geschrieben, das eigentlich ein altes ist. Vor zehn Jahren erschien "Die große Rezession - Was zu tun ist, damit die Weltwirtschaft nicht kippt", und Krugmans aktuelles Werk, "Die neue Weltwirtschaftskrise", ist letztlich eine um einige Kapitel ergänzte Neuauflage des alten, das sich vor allem um die Asien-Krise drehte. Dass Krugman ein altes Buch zur neuen Krise veröffentlicht hat, passt zu seiner These, dass auch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ähnliche Ursachen hat wie die Krisen der jüngeren Vergangenheit.

Die Aufforderung des Nobelpreisträgers lautet deshalb, aus früheren Fehlern zu lernen. Überhaupt fordert der derzeit vielleicht bekannteste Ökonom der Welt gerne und viel. Von der deutschen Regierung etwa mehr Geld gegen die Krise. Im eigens für die deutsche Ausgabe geschriebenen Vorwort geht Krugman mit Berlin hart ins Gericht und kritisiert den - inzwischen bekanntermaßen aufgegebenen - Versuch, sich dem Milliardenwettlauf gegen die Krise zu widersetzen. "Aus unerfindlichen Gründen", schreibt Krugman, "scheinen deutsche Spitzenpolitiker das ungeheure Ausmaß der Krise oder die Notwendigkeit einer energischen Reaktion einfach nicht zu begreifen."

Krugman schildert den Aufstieg des Kapitalismus, der derzeit "weltweit unangefochten" das Regiment führe, und er schildert den großen Irrtum der Ökonomen, die glaubten, das Phänomen der Konjunkturzyklen so weit gezähmt zu haben, dass Depressionen vermeidbar seien. Dabei stellt er immer wieder darauf ab, dass aus den Rückschlägen in Krisenländern die falschen Lektionen gelernt worden seien. In den hinteren Kapiteln wendet sich Krugman der aktuellen Krise zu. Anschaulich beschreibt er, wie in Amerika die Immobilienblase die Aktienblase ablöste, wie Häuserkredite immer fahrlässiger vergeben wurden und wie Giftpapiere, die CDOs oder ARS hießen, in die Welt kamen. Anders als in seinem ersten Buch attackiert Krugmann auch den früheren Chef der Notenbank Fed, Alan Greenspan. Als dieser aus dem Amt schied, schreibt Krugman, habe ihn ein "Glorienschein" umgeben. Doch: "Nicht ganz drei Jahre später war Greenspan untendurch." Krugman gesteht Greenspan zwar zu, dass seine Geldpolitik zu dem spektakulären Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Clinton-Jahren beigetragen habe. Was aber "den irrationalen Überschwang an den Kapitalmärkten" angehe, sei Greenspan nicht erfolgreich gewesen.

Jetzt, verlangt Krugman, müssten vor allem sehr schnell die Kredite wieder zum Laufen gebracht werden, dazu sei eine Rekapitalisierung der Banken nötig, auch um den Preis der Verstaatlichung. Und gegen die Rezession, die im Schlepptau der Finanzkrise kam, empfiehlt Krugman: Keynes. Die "gute alte Nachfrageökonomik" habe in der gegenwärtigen Lage einiges zu bieten.

Darüber ließe sich vielleicht streiten. Unstrittig ist dagegen Krugmans große Stärke als Autor - seine verständliche Sprache. Er schreibt leicht, flott und unterhaltsam. Und er bedient sich bildhafter Beispiele, anhand deren auch Nichtökonomen verstehen können, wie eine Zinssenkung der Zentralbank oder die Ausweitung der Geldmenge in einer Krise wirken können. Sein Buch liest sich an manchen Stellen wie ein Krimi der Krisengeschichte; auch Krugmans leiser Witz trägt den Leser durch das Buch. Wer etwas über das gefährliche Pflaster der Weltwirtschaft lernen will oder über die Risiken eines nicht regulierten Systems aus Schattenbanken, der ist richtig bei Krugman.

HENRIKE ROSSBACH

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.03.2009

Wirtschaftsbuch
Das Krisen-Rezept vom Nobelpreisträger
Paul Krugman ist einer der bekanntesten Wirtschaftsprofessoren der Welt. Gerne rechnet der amerikanische Ökonom mit der Wirtschaftspolitik der jeweiligen US-Regierung ab. So geschehen im Jahr 1999, als er die Politik von George W. Bush in einem neuen Buch scharf kritisierte. Dieser habe die Asienkrise nur als asiatisches Phänomen betrachtet, statt sie als Warnung für weltweite Einbrüche zu sehen, schrieb Krugman.
Im vergangenen Jahr hat der Ökonom den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen – und das verschafft ihm Aufmerksamkeit für die Neuauflage des Buches aus dem Jahr 1999 unter dem Titel Die neue Weltwirtschaftskrise. Darin erklärt Krugman, wie es zum Abschwung kommen konnte und was zu tun ist. Weder aus der Krise in Asien, noch aus denen in Lateinamerika habe man gelernt, schreibt der Wissenschaftler. So konnte die US-Immobilienkrise auf die Banken überspringen und die Weltwirtschaft in einen beispiellosen Abwärtsstrudel ziehen.
Die Situation erinnere an die Krisenzeiten der 30er Jahre, meint Krugmann. Doch das heutige Debakel wäre vermeidbar gewesen, wenn man die Asienkrise ernst genommen und die Vorschläge des Ökonomen John Maynard Keynes rechtzeitig umgesetzt hätte, so der Autor.
Wer die Wirtschaftspolitik der USA verfolgt, könnte meinen, dass der neue Präsident Barack Obama einen Vorabdruck von Krugmans Werk gelesen hat – und seine Wirtschaftspolitik danach ausrichtet. Auch Krugman dürfte die Politik des schwarzen Präsidenten wohl sehr schätzen. So erinnert der Autor in seinem Buch an die vom ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt aufgelegten Konjunkturprogramme, die stark an Keynes angelehnt waren. Die Politik von Obama entpuppt sich – 70 Jahre nach Roosevelt – als Rückkehr zu Keynes und zu staatlichen Investitionsprogrammen. Seine Regierung pumpt mehr als 800 Milliarden Dollar in die Wirtschaft.
Krugman dürfte das befürworten, zumal Obama schnell und direkt handelt. Wie er befürwortet er die Klausel, dass die in den Vereinigten Staaten aufgelegten Konjunkturpakete nur für die heimische Wirtschaft zu nutzen sind.
Anders als im ersten Buch attackiert Krugmann aber den früheren Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan. Dieser führte die mächtige Bank von 1987 bis 2006. Krugman kritisiert, dass Greenspan damals zwar vor Anlageblasen warnte, aber nichts dagegen tat. Die nun eingeleitete Politik der US-Notenbank unter ihrem neuen Chef Ben Bernanke, die Zinsen auf null zu setzen, dürfte daher eher in Krugmans Sinne sein. In seinem Buch verweist er darauf, dass schon in früheren Abschwüngen die Senkung der Zinssätze die Wirtschaft wieder auf Kurs gebracht hat.
Krugman spart auch nicht mit Kritik an der deutschen Regierung. In einem eigens für die deutsche Auflage geschriebenen Vorwort kritisiert er die zunächst zögerliche Haltung Berlins bei Beginn der Krise. Die noch vor einiger Zeit verlautete Kritik von SPD-Finanzminister Peer Steinbrück an der keynesianischen Gesinnung der USA hält Krugman für destruktiv. Wobei sich Krugmann wohl auch nicht vorgestellt haben dürfte, dass die Deutschen tatsächlich einmal die Verstaatlichung von Banken durchsetzen würden wie nun geschehen.
Krugmann hält das schnelle Eingreifen des Staates für die Lösung aus der Krise. Und er spricht sich dafür aus, die Finanzinstitutionen stärker zu regulieren werden. Dass der Keynesianismus die Rettung aus der Krise ist, wiederholt der Autor wie ein Mantra, doch konkretere Ratschläge bleibt er den Lesern schuldig. Dennoch ist die Lektüre des Buches zu empfehlen, weil der Ökonom die aktuelle Lage allgemeinverständlich und pointiert analysiert. Indira Gurbaxani
Paul Krugman:
Die neue Weltwirtschaftskrise. Verlag Campus.
Frankfurt/New York 2009,
248 Seiten, 24,90 Euro.
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