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This collection offers an unparalleled and intimate glimpse into the lives of the British aristocracy and an unvarnished look at the privileged Mitford sisters. Their letters present not just a superb social and historical chronicle of the 20th century, but also illuminate their stormy but enduring relationships. Illustrated.
The Mitford sisters were the great wits and beauties of their time. Immoderate in their passions for ideas and people, they counted among their diverse friends Adolf Hitler and Queen Elizabeth II, Cecil Beaton and President Kennedy, Evelyn Waugh and Givenchy. The
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Produktbeschreibung
This collection offers an unparalleled and intimate glimpse into the lives of the British aristocracy and an unvarnished look at the privileged Mitford sisters. Their letters present not just a superb social and historical chronicle of the 20th century, but also illuminate their stormy but enduring relationships. Illustrated.
The Mitford sisters were the great wits and beauties of their time. Immoderate in their passions for ideas and people, they counted among their diverse friends Adolf Hitler and Queen Elizabeth II, Cecil Beaton and President Kennedy, Evelyn Waugh and Givenchy. The Mitfords offers an unparalleled look at these privileged siblings through their own unabashed correspondence. Spanning the twentieth century, the magically vivid letters of the legendary Mitfords constitute a superb social and historical chronicle and an intimate portrait of the stormy but enduring relationships between six beautiful, gifted, and radically different women.
Autorenporträt
Charlotte Mosley, Diana Mitford's daughter-in-law, has worked as a publisher and journalist. She has published A Talent to Annoy: Essays, Articles, and Reviews by Nancy Mitford; Love from Nancy: The Letters of Nancy Mitford; and The Letters of Nancy Mitford and Evelyn Waugh. She lives in Paris.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.01.2009

Im Damensattel
Küken und Faschisten: Die legendären Mitford-Schwestern betrachten ihr Jahrhundert
Am 3. September 1939 – dem Tag, als England im Verbund mit Frankreich Nazi-Deutschland nach dem Überfall auf Polen den Krieg erklärte – ging eine junge Britin von 25 Lenzen in Münchens Englischen Garten und schoss sich mit einer Pistole in den Kopf. Dieser symbolische Akt der Verzweiflung kostete sie indes wider Erwarten nicht sofort das Leben: Noch acht Jahre sollte sie umnachtet dahinvegetieren, bevor sie von ihrem jämmerlichen Dasein erlöst wurde.
Jene verhinderte Selbstmörderin und schwärmerische Vertraute Adolf Hitlers hieß Unity Mitford und war eine der sechs Töchter von Lord Redesdale, deren gesellschaftliche Eskapaden ihre Mit-Insulaner drei Viertel des 20. Jahrhunderts über in Atem hielten und auch kulturell üppig zu Buche schlugen. Denn bis heute sind dem Treiben des prominenten Aristo-Clans nicht nur etliche Biographien, Fernsehfilme und sogar ein Musical gewidmet worden. Vier der Geschwister waren zudem in eigener Person schriftstellerisch tätig und haben zusammen an die zwei Dutzend Bestseller verfasst, die bei aller Themenvielfalt doch eine Konstante aufweisen – eine präzise, unprätentiöse Sprache, der es gleichwohl nicht an schichtenspezifischem Witz gebricht., Wie sehr die Sippschaft mittlerweile als eine Art Nationalheiligtum verehrt wird, zeigte sich erneut im vergangenen Mai, als „Debo”, das einstige Nesthäkchen und jetzt, mit 88, die letzte Übriggebliebene der einstigen „Mitford-Girls”, die vorliegende Korrespondenz beim Literaturfestival von Hay-on-Wye präsentierte. Sekundiert wurde der rüstigen Duchess of Devonshire bei dieser Gelegenheit von Charlotte, der Witwe ihres Neffen, die sich nun schon zum vierten Mal seit 1986 um den belletristischen Nachlass der Verwandtschaft editorisch verdient gemacht hat. Die Warnung ihrer frankophilen Schwester Nancy Mitford im Ohr, eine Herzogin in England sollte nicht zu gut angezogen sein, wenn sie nicht als exzentrisch verschrien sein wolle, trat die vormalige Deborah Mitford in Wales im dezent konservativen Kostüm auf. Sie bedauerte, dass wegen des beträchtlichen Altersunterschieds von sechzehn Jahren Nancy das literarische Debüt des „Kükens” – mit immerhin 62 – verpasst hätte, weil sie damals schon tot war. Doch mitbekommen hatte sie noch, wie „Debo” als Schlossherrin Chatsworth, eines der prächtigsten Anwesen des Vereinigten Königreiches, sanieren ließ und für die Allgemeinheit öffnete (gegen Barzahlung versteht sich); ein Gemäuer von so imposanten Dimensionen, dass Nancy angesichts des römischen Petersdoms bloß die Nase rümpfte, weil der ihr im Vergleich „eher wie ein minderer Landsitz” erschien.
Adel verzichtet
Das Lesevergnügen an dem neuen Briefband sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er auch eine historische Fundgrube ersten Ranges darstellt. Nützlich ist es etwa, daran erinnert zu werden, welche großen moralischen Energien der Zweite Weltkrieg zu mobilisieren vermochte. So meldeten sich nicht wenige Söhne auch der englischen Oberschicht freiwillig zu den Waffen – und fielen scharenweise. Die Verluste allein innerhalb des engsten Familienkreises der Mitfords betrafen den einzigen Bruder des kapriziösen weiblichen Sextetts; Jessicas ersten Mann, einen Neffen Winston Churchills; sowie „Debos” Schwager, der mit John F. Kennedys kleiner Schwester verheiratet gewesen war.
Neben der tragisch fehlgeleiteten Idealistin Unity gab es Diana, die ebenfalls heftig mit dem NS-Regime flirtete: Nach der Trennung vom Bier-Erben Guinness flüchtete sie in einen noch kräftigeren Rausch und verbandelte sich mit Sir Oswald Mosley, dem Begründer der „British Union of Fascists” (BUF). Daraufhin erfolgten wütende Anfeindungen in brieflicher Form durch Jessica, die bald danach in die USA auswanderte und vorübergehend zum Kommunismus konvertierte, und Denunziationen bei Londoner regierungsamtlichen Stellen durch Nancy, was zur Internierung des Ehepaars Mosley beitrug.
Solche unschönen Zerwürfnisse – hier komplett dokumentiert – waren zwar nach 1945 nicht vergeben und vergessen, doch wurden sie allmählich immer stärker überlagert durch die gemeinsame soziale Herkunft. Denn egal ob Premierminister Macmillan („Onkel Harold”) zum Tee kam oder de Gaulle zum Abendessen blieb – man war standesgemäß meist unter sich.
Pamela wurde lesbisch und zur Expertin für Geflügelzucht, während Nancy, die gefeierte Autorin acht satirisch getönter Upper-class-Romane, erst in Paris, dann in Versailles residierte und von dort scharfzüngig ihre Giftpfeile abfeuerte. Als etwa eine asiatische Abordnung 1968 die französische Hauptstadt bereiste, um gegen die Napalm-Bombardierung ihrer Dörfer durch die Amerikaner zu protestieren, wurde Nancy gefragt, ob sie sich der Schauspielerin und Polit-Touristin Vanessa Redgrave anschließen und die Delegation begrüßen wolle. Ihre abschlägige Antwort, kurz und schmerzhaft: „Man wird doch wohl noch missbilligen dürfen, dass Leute angezündet werden, ohne sich deshalb gleich mit ihnen treffen zu müssen.” Blaues Blut ist eben doch dicker als Wasser. STEFAN DORNUF
CHARLOTTE MOSLEY (Hrsg.): The Mitfords – Letters Between Six Sisters. Harper Collins, London 2008. 834 Seiten, 10,99 brit. Pfund.
Vier von sechs Töchtern des Lord Redesdale: Nancy Mitford, Mrs. Bryan Guinness (sitzend), Unity (links) und Jessica Mitford (stehend) – 6. Januar 1932. Foto: bridgemanart.com
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