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The preeminent historian of the Founding Era reflects on the birth of American nationhood and explains why the American Revolution remains so essential. For Pulitzer Prize-winning historian Gordon S. Wood, the American Revolution is the most important event in our history, bar none. Since American identity is so fluid, we have had to continually return to our nation's founding to understand who we are. In a series of illuminating essays, he explores the ideological origins of the Revolution-from Ancient Rome to the European Enlightenment-and the founders' attempts to forge a democracy. He…mehr

Produktbeschreibung
The preeminent historian of the Founding Era reflects on the birth of American nationhood and explains why the American Revolution remains so essential. For Pulitzer Prize-winning historian Gordon S. Wood, the American Revolution is the most important event in our history, bar none. Since American identity is so fluid, we have had to continually return to our nation's founding to understand who we are. In a series of illuminating essays, he explores the ideological origins of the Revolution-from Ancient Rome to the European Enlightenment-and the founders' attempts to forge a democracy. He reflects on the origins of American exceptionalism, the radicalism and failed hopes of the founding generation, and the "terrifying gap" between us and the men who created the democratic state we take for granted. This is a profoundly revealing look at the event that forged the United States and its enduring power to define us.
Autorenporträt
Gordon S. Wood
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.10.2012

Gründerväter und Rebellen der neuen Nation
Einstimmung auf eine Präsidentenwahl: Zwei Sammelbände über die Gründungsphase der Vereinigten Staaten

Wie spricht man den Präsidenten der Vereinigten Staaten an? Sein Amt entstand durch die neue Bundesverfassung, die 1787 in Philadelphia formuliert wurde und ein Jahr später in Kraft trat. Sie schuf zugleich den Kongress mit Senat und Repräsentantenhaus. Den Präsidenten sollte nicht das Volk direkt wählen, sondern ein Wahlmännerkollegium. Es stimmte geschlossen für den Virginier George Washington, der als Oberbefehlshaber den Unabhängigkeitskrieg der Kolonien gegen England geführt hatte. Der Senat rang 1789 einen Monat lang mit der Frage der angemessenen Anrede. "Seine Hoheit der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Beschützer ihrer Freiheiten" schlug ein Komitee schließlich vor. Washington selbst schien solchem Pomp zunächst nicht abgeneigt, konnte aber nach Monarchismusvorwürfen gut mit der schlichten Anrede leben, die das Repräsentantenhaus durchsetzte: "Mr. President".

Dass die vermeintliche Lappalie derart ernst genommen wurde, belegt für den Historiker Gordon S. Wood beispielhaft die Sorgen der Zeitgenossen um Charakter und Zukunft des neuen Regierungssystems. Im ersten Jahrzehnt nach der Verabschiedung der Verfassung erkennt er ein Krisenbewusstsein, ablesbar an der Furcht vor Monarchie wie am geringen Vertrauen auf die Dauer des republikanischen Experiments. Sogar Washington habe zum Ende des Verfassungskonvents von Philadelphia gemutmaßt, womöglich werde die neue Bundesregierung keine zwanzig Jahre bestehen. Vom Werden der Vereinigten Staaten aus der Amerikanischen Revolution, von ihrer Verfassung und von der Geschichte der frühen Republik handeln Woods lesenswerte Aufsätze in dem Band "The Idea of America".

Mit "The Radicalism of the American Revolution" (1992) gewann Wood den Pulitzer-Preis, mit "Empire of Liberty" (2009) schrieb er das Standardwerk zur frühen Republik. In der Einleitung zu "The Idea of America" resümiert Wood die Entwicklung seines Fachs seit den frühen sechziger Jahren. An neueren Arbeiten zu Revolution und früher Republik fällt ihm auf, dass sie im Banne gegenwärtiger Belange - Rasse und Geschlecht - die Vergangenheit verfehlten.

Wenn es dagegen Alfred F. Young, Gary B. Nash und Ray Raphael um das radikale Erbe der Revolution geht, beklagen sie eine andere Form der Verzeichnung der Vergangenheit. Die Herausgeber des Sammelbands "Revolutionary Founders" berufen sich auf die mittlerweile mehr als vierzig Jahre währende Erforschung des Lebens einfacher Leute, deren Erfahrungen und Ansichten dennoch zu wenig bekannt seien. Zweiundzwanzig Beiträge widmen sich deshalb "Rebellen, Radikalen und Reformern", die andere Vorstellungen von der Revolution und ihren Folgen hatten als die kanonisierten Gründerväter.

Während diese oft selbst Sklaven besaßen, gründete etwa der ehemalige Sklave Prince Hall in Boston die erste schwarze Freimaurerloge der Welt, warb für die Abschaffung der Sklaverei in Massachusetts und forderte Schulunterricht für schwarze Kinder. Geboren als Sohn eines deutschstämmigen Vaters und einer Mohawk-Mutter, kämpfte Han Yerry Doxtader mit dem Oneida-Stamm im Unabhängigkeitskrieg auf Seiten der Amerikaner, doch auf deren zum Dank gewährte Landgarantien konnten die Indianer nur kurz vertrauen. Und als der Marineveteran Robert Coram in der neuen Nation die Versprechen der Revolution nicht eingelöst fand, las er sich monatelang durch die juristische, ökonomische und philosophische Literatur, verfasste eine hundertseitige Streitschrift zu Bildungs- und Besitzfragen, ließ sie drucken und schickte ein Exemplar an Präsident Washington.

Unmut und Unruhe bis hin zu offenem Widerstand waren nicht im Sinne der Gründerväter. Als Motiv für den Konvent von Philadelphia betont Wood die Irritation von Männern wie Washington oder James Madison über allzu populär agierende Parlamente der Einzelstaaten. Die Verfassung war der Versuch der "Federalists", solche Exzesse einzuhegen; ihre Gegner, die "Anti-Federalists", sahen darin aristokratische Bestrebungen. Zur Bewährungsprobe der neuen Ordnung wurden militante Proteste im ländlichen Westen Pennsylvanias gegen die Politik von Washingtons Finanzminister Alexander Hamilton, die Banken und Spekulanten nütze, aber einfache Leute durch Steuern, Geld- und Kreditknappheit belaste. Washington zog mit Miliztruppen westwärts, und diese Machtdemonstration beendete den Protest.

Die Aufsätze in "Revolutionary Founders" erzählen Gegengeschichten, die das historische Personal erweitern. Die Einleitung der Herausgeber hat eine polemische Note, wenn sie den Abstand bemisst zwischen der Gleichheitsformel der Unabhängigkeitserklärung und den mannigfachen Ungleichheiten, die damals überdauerten. Bei Wood ergibt sich aus dem Abstand von Absichten und Effekten eine gelassene Skepsis. Aus der von den Gründern erhofften klassischen Republik, geführt von einer uneigennützigen aufgeklärten Elite, wurde, so Wood, ein demokratischer Marktplatz für den Wettbewerb zwischen Individuen, die eigene Interessen verfolgen. Hochmut gegenüber früheren Zeiten findet er falsch. "Falls das Studium der Geschichte irgendetwas lehrt, lehrt es uns die Beschränktheit des Lebens."

THORSTEN GRÄBE

Gordon S. Wood: "The Idea of America". Reflections on the Birth of the United States.

Penguin Press, New York 2011. 387 S., geb., 29,95 $.

"Revolutionary Founders". Rebels, Radicals, and Reformers in the Making of the Nation.

Hrsg. von Alfred F. Young, Gary B. Nash, Ray Raphael. Knopf Publishers, New York 2011. 452 S., Abb., geb., 32,50 $.

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