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NAMED A BEST BOOK OF 2022 BY THE NEW YORKER National Bestseller * New York Times Editors’ Choice * Financial Times “Books to Read in 2022” A SABEW BEST IN BUSINESS BOOK AWARDS FINALIST A “deeply reported…bracingly written” (Walter Isaacson, bestselling author of Code Breaker) and “gripping account of PayPal’s origins and a vivid portrait of the geeks and contrarians who made its meteoric rise possible” (The Wall Street Journal)—including Elon Musk, Amy Rowe Klement, Peter Thiel, Julie Anderson, Max Levchin, Reid Hoffman, and many others whose stories have never been shared. Today, PayPal’s…mehr

Produktbeschreibung
NAMED A BEST BOOK OF 2022 BY THE NEW YORKER National Bestseller * New York Times Editors’ Choice * Financial Times “Books to Read in 2022” A SABEW BEST IN BUSINESS BOOK AWARDS FINALIST A “deeply reported…bracingly written” (Walter Isaacson, bestselling author of Code Breaker) and “gripping account of PayPal’s origins and a vivid portrait of the geeks and contrarians who made its meteoric rise possible” (The Wall Street Journal)—including Elon Musk, Amy Rowe Klement, Peter Thiel, Julie Anderson, Max Levchin, Reid Hoffman, and many others whose stories have never been shared. Today, PayPal’s founders and earliest employees are considered the technology industry’s most powerful network. Since leaving PayPal, they have formed, funded, and advised the leading companies of our era, including Tesla, Facebook, YouTube, SpaceX, Yelp, Palantir, and LinkedIn, among many others. As a group, they have driven 21st-century innovation and entrepreneurship. Their names stir passions; they’re as controversial as they are admired. Yet, for all their influence, the story of where they first started has gone largely untold. Before igniting the commercial space race or jumpstarting social media’s rise, they were the unknown creators of a scrappy online payments start-up called PayPal. In building what became one of the world’s foremost companies, they faced bruising competition, internal strife, the emergence of widespread online fraud, and the devastating dot-com bust of the 2000s. Their success was anything but certain. In The Founders: The Story of PayPal and the Entrepreneurs Who Shaped Silicon Valley, award-winning author and biographer Jimmy Soni explores PayPal’s turbulent early days. With hundreds of interviews and unprecedented access to thousands of pages of internal material, he shows how the seeds of so much of what shapes our world today—fast-scaling digital start-ups, cashless currency concepts, mobile money transfer—were planted two decades ago. He also reveals the stories of countless individuals who were left out of the front-page features and banner headlines but who were central to PayPal’s success. Described as “an intensely magnetic chronicle” (The New York Times) and “engrossing” (Business Insider), The Founders is a story of iteration and inventiveness—the products of which have cast a long and powerful shadow over modern life. This narrative illustrates how this rare assemblage of talent came to work together and how their collaboration changed our world forever.
Autorenporträt
Jimmy Soni is an award-winning author. His newest book, The Founders: The Story of PayPal and the Entrepreneurs Who Shaped Silicon Valley, was a national bestseller and received critical acclaim from The New York Times, Wall Street Journal, New Yorker, The Economist, Financial Times, and more. His previous book, A Mind at Play: How Claude Shannon Invented the Information Age, won the 2017 Neumann Prize, awarded by the British Society for the History of Mathematics for the best book on the history of mathematics for a general audience, and the 2019 Middleton Prize by the Institute of Electrical and Electronics Engineers. He lives in Brooklyn, New York, with his daughter, Venice.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2022

So ticken die Paypal-Gründer

Elon Musk, Peter Thiel und andere Superstars der Techbranche gründeten einst den Bezahldienst Paypal. Wie sie aus dem Nichts ein Milliardenunternehmen schufen.

Von Sarah Huemer

Sie kennen sich schon lange: Tesla-Chef Elon Musk und Risikokapitalgeber Peter Thiel. Youtube-Mitgründer Jawed Karim und LinkedIn-Erfinder Reid Hoffman. Heute sind sie die Stars, die Gesichter des Silicon Valley. Doch vor rund zwanzig Jahren teilten sie sich ein gemeinsames Büro, nämlich jenes von Paypal. Der Onlinebezahldienst war für viele der Techunternehmer die erste große Firma, die sie gegründet oder in der sie gearbeitet haben. In T-Shirts und Shorts, frisch von der Universität, eiferten sie danach, die Zahlungswelt zu revolutionieren.

Mit rund 270 Millionen Nutzern ist Paypal heute einer der größten Onlinebezahldienste weltweit. Sein Geld verdient das Unternehmen vor allem mit Transaktionsgebühren. Doch erst diese Woche ließ Paypal mit enttäuschenden Quartalszahlen und einem geringeren Nutzerzuwachs als erwartet aufhorchen - unter anderem, weil das Internetauktionshaus Ebay immer weniger Zahlungen über die Plattform abwickelt.

Wer Paypal, oder gar das Silicon Valley verstehen will, muss die Anfänge des Unternehmens kennen. "Die Geschichte von Paypal ist anders. Es gibt hier keinen einzelnen Helden, keine einzelne Heldin. Die verschiedenen Teammitglieder schafften zu den unterschiedlichsten Momenten einen Durchbruch. Entferne ein Mitglied, und alles hätte kollabieren können", schreibt Jimmy Soni in seinem Buch "The Founders", das am 22. Februar erscheint. Mit Hunderten von ehemaligen Paypal-Mitarbeitern, Freunden und Investoren hat Soni gesprochen und erzählt die Geschichte von PayPal so detailliert, wie vor ihm noch keiner.

Die meisten der "Paypal Alumni" waren in ihrer Jugend Außenseiter, Computernerds. "Wenn ich die Wahl zwischen dem Studium, Programmieren, Freundinnen und Schlaf hatte, tauschte ich die ersten beiden gegen die letzten beiden ein", sagte Max Levchin, einer der Paypal-Gründer. Geboren in der Ukraine, wanderte er im Alter von 16 Jahren mit seinen Eltern in die USA ein. Das Programmieren hat er sich am Computer seiner Mutter selbst beigebracht, an der Universität war der Computerclub sein zweites Zuhause. Bald gründete er sein erstes Start-up und zog nach Kalifornien, nach Palo Alto im Silicon Valley.

Dort besuchte er eine Vorlesung des jungen Peter Thiel. Eigentlich hatte dieser Jura studiert, scheiterte aber am Referendariat und gründete daraufhin seinen eigenen Hedgefonds, ThielCapital. Levchin wusste, dass Thiel in Start-ups investierte und trat mit einer Idee an ihn heran: Er wollte Zahlungen zwischen zwei Personen über eine App auf dem PalmPilot, einem damals beliebten Taschencomputer, ermöglichen. Thiel faszinierte die Idee, und so gründeten die beiden im Dezember 1998 das Start-up Confinity und suchten nach Mitarbeitern. "Wir mussten unsere Freunde rekrutieren, niemand anderes hätte schließlich für uns gearbeitet", erzählte David Sacks, Chef für Produktentwicklung bei Paypal und späterer Gründer der Plattform Yammer. Einer von ihnen war Reid Hoffman. Thiel hatte ihn im Studium an der Stanford Universität kennengelernt, er wirkte bei Confinity an der Produktentwicklung mit. Auch in den weiteren Monaten setzte es sich so fort, dass offene Positionen häufig mit Freunden oder ehemaligen Studienkollegen besetzt wurden.

In der 394 University Avenue, Palo Alto, befand sich das Büro von Levchins und Thiels Start-up. Genau dort, wo auch die Firma X.com ihren Sitz hatte. Einer ihrer Gründer war der junge Elon Musk, damals gerade einmal 28 Jahre alt. Seine Vision: ein Unternehmen, das alle Finanzleistungen zusammenfasste. Es sollte eine Bank, ein Broker und eine Versicherung sein, natürlich alles online. "Wir werden die Bank of America ersetzen", soll Musk gesagt haben.

Er selbst war mit seinem Bruder von Südafrika in die USA ausgewandert, um dort Physik und Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Eine ungewöhnliche Kombination: "Ich war besorgt, dass, wenn ich nicht Betriebswirtschaftslehre studierte, ich mal für jemanden arbeiten muss, der das gemacht hat und der Dinge weiß, die ich nicht weiß", sagte Musk. Ähnlich wie auch bei Confinity scharte auch er Studienkollegen und Freunde um sich, um X.com im März 1999 zu gründen.

Eigentlich hatten Confinity und X.com ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle. Confinity wollte den Zahlungsverkehr über den PalmPilot möglich machen, X.com seine allumfassende Onlinebank. Als Zusatzfunktion entwickelten beide einen Bezahldienst, mit dem sich Kunden per Mail gegenseitig Geld schicken konnten. Es sollte bald ihr beider Hauptprodukt werden, denn die Nutzer fragten genau diese Funktion stark nach.

Wochenlang arbeiteten die zwei Start-ups also an der gleichen Idee, Tür an Tür, zunächst ohne davon zu wissen. Die einen waren schließlich offiziell eine Onlinebank, die anderen ein Bezahldienst für den PalmPilot. Die Teammitglieder verbrachten gemeinsame Kaffeepausen, trafen sich beim Rauchen vor der Tür und benutzen dieselben Toiletten.

Und so ist es wenig überraschend, dass eines Tages ein Mitarbeiter von Confinity ein Telefongespräch mithörte, in dem ein Mitarbeiter von X.com über das E-Mail-Bezahlsystem diskutierte. Schnell verbreitete sich die Nachricht. Aus den Freunden wurden ernste Rivalen: Confinity versus X.com, Thiel versus Musk. Ein Zettel mit "Memento mori", lateinisch für "Erinnere dich, dass du sterben musst", mit einem X.com-Logo soll im Büro von Confinity an der Wand geklebt haben. "Tötet sie", soll Elon Musk in einer Rundmail an seine Mitarbeiter geschrieben haben, wohl nicht wortwörtlich gemeint. In Levchin und Thiel fand Musk etwas, das ihm sonst bisher selten begegnet war: Menschen, die genauso kompetitiv waren wie er.

Beide Unternehmen kämpften um die Kunden auf der Plattform Ebay, die die Hauptnutzer ihres Zahlungsdienstes waren. Die Auktionen auf Ebay und Onlineverkäufe zwischen zwei Personen waren schließlich die perfekte Anwendung für die Bezahlung per E-Mail.

Doch dann nahte der große Dotcom-Crash. Peter Thiel ahnte schon früh, dass der Technologiemarkt überhitzt war. Und er war überzeugt: Nur einer, Confinity oder X.com, konnte langfristig überleben. Es folgten hitzige Diskussionen, lange Verhandlungen, dann aber stand fest: Confinity und X.com beendeten den Kampf, bündelten ihre Ressourcen und vereinten sich im März 2000 zu einem großen Unternehmen. Heute ist es der Welt als Paypal bekannt. Fortan arbeiteten die rund 300 Mitarbeiter für ein und dasselbe Unternehmen, und man konzentrierte sich darauf, noch mehr als die bisherigen 1,5 Millionen Nutzer für den Bezahldienst zu begeistern.

Es lief aber nicht immer alles rund. "Die Geschichte von Paypal ist eine Odyssee des Beinahe-Scheiterns", schreibt Soni in seinem Buch. Einmal brach etwa das System zusammen, alle Daten und Codes waren gelöscht. "Für einen Moment sah es so aus, als wär's das mit Paypal gewesen", sagte Peter Thiel. Ein einziger Entwickler hatte in seiner Cloud ein Backup gespeichert. Es rettete das Unternehmen.

Auch Investoren zeigten sich oft skeptisch, wenn Musk und Co. in T-Shirt und Shorts vor ihnen standen und erzählten, wie sie den Markt umkrempeln wollten. Und schließlich war auch der Konkurrenzdruck groß, Paypal war nicht der einzige Bezahldienst am Markt. Auch Ebay hatte einen eigenen Zahlservice entwickelt. Hätte Ebay plötzlich entschieden, nur mehr diesen zu erlauben und PayPal auf seiner Website zu verbieten, hätte das Unternehmen wohl den Großteil seiner Nutzer verloren.

Mit der Zahl der Nutzer kamen auch neue Schwierigkeiten hinzu. Wie kümmert man sich um Kundenbeschwerden? Ein Call-Center musste her. Wie macht man Betrüger ausfindig, die den Bezahldienst missbrauchten? Die Entwickler bauten das Sicherheitssystem aus. Wie hoch müssen die Gebühren sein? So hoch, um profitabel zu sein, aber ja keine Nutzer zu verlieren.

Die Gründer tüftelten oft nächtelang - und erwarteten denselben Einsatz auch von ihrem Teammitgliedern. Ein Mitarbeiter erzählte, wie Musk im Bewerbungsgespräch zu ihm sagte: "Das ist ein Start-up, und von dir wird viel erwartet. Du kannst nicht einfach reinkommen und 40 Stunden pro Woche arbeiten. Ich erwarte lange Arbeitszeiten, bis wir Erfolg haben, und von dir wird erwartet, das Unmögliche zu schaffen." Eine weitere Mitarbeiterin schilderte den Gruppendruck, nicht früher als die anderen das Büro zu verlassen. Musk selbst, auch Levchin und viele andere Mitar, schliefen oft in einem Schlafsack unter ihrem Schreibtisch. "Die Leute dort arbeiteten 20 Stunden und schliefen vier", sagt ein Entwickler.

Warum also wollten trotzdem so viele dort arbeiten? Der Teamspirit riss sie mit. Und Elon Musk. Im Gespräch mit dem Buchautor Soni erzählten viele, wie Musk sie mit seinen Visionen beeindruckte und wie sie ihn bewunderten. Viele lehnten Angebote für angenehmere Jobs ab, um ein Teil von Paypal zu sein. Auch Amy Rowe Klement war von Musk überzeugt. Sie kündigte ihre Stelle bei der Bank JPMorgan, da war der Bezahldienst noch nicht mal am Markt, und stieg als Produktmanagerin ein.

"Ihr seid wie meine Familie", schrieb Musk in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Viele mussten ihre eigene Familie und die Freunde hintanstellen. Geburtstage wurden im Büro gefeiert - und selbst seine eigene Hochzeitsreise organisierte Elon Musk so, um nebenbei auch noch Investoren zu treffen.

Genau diese Reise sollte ihn aber seinen Posten als CEO kosten. So begabt die jungen Unternehmer auch waren, so wenig Erfahrung hatten sie in der Führung eines großen Unternehmens. Es gab Zankereien, wie sich das Unternehmen weiterentwickeln sollte. Schon kurz nach der Fusion komplottierten sich die restlichen Vorstandsmitglieder gegen den damaligen Vorstand Bill Harris, weil er ihrer Meinung nach zu viel Entscheidungsmacht an sich zog. Für kurze Zeit verließ auch Peter Thiel das Unternehmen, kam aber später wieder zurück.

Und schließlich war Elon Musk dran: Er wollte das System von Paypal auf einen anderen Server umstellen und das Unternehmen umbenennen - das gefiel Thiel und Levchin gar nicht. Sie sammelten im Unternehmen Stimmen gegen Musk und als dieser schließlich auf Hochzeitsreise war, nutzen sie die Chance, um ihn abzusetzen. Große Streitereien soll es zumindest nach den Erzählungen nach dem Coup nicht gegeben haben. "Ich nehme mir ein Sabbatical und werde dann eine neue Firma starten", schrieb Musk in seiner Abschiedsmail im September 2000. Wenige Monate darauf gründete er die Raumfahrtfirma SpaceX.

An der Spitze von Paypal stand fortan Peter Thiel. Das Unternehmen wuchs weiter, aus dem einstigen Start-up wurde eine große Organisation, im Februar 2002 ging Paypal an die Börse. Die Abhängigkeit von den Nutzern auf Ebay aber blieb. Schon vor dem Börsengang liefen deshalb Verhandlungen, in denen Ebay sein Interesse kundgab, Paypal aufzukaufen. Nur wenige Monate später einigte man sich: Ebay bezahlte eine Milliarde Dollar für Paypal. Erst 2015 wurde es wieder ein eigenständiges Unternehmen.

Peter Thiel, Max Levchin und viele andere Paypal-Mitarbeiter entschieden sich nach dem Aufkauf von Ebay, sich von ihrem Start-up zu lösen. Ihre Mission hatten sie vollbracht, der Bezahldienst war mit 20 Millionen Nutzern weltweit etabliert. Das Arbeiten in einem Großunternehmen wie Ebay scheuten sie. Für sie war es Zeit, sich neuen Projekten zu widmen.

Jimmy Soni

The Founders: The story of PayPal and the entrepreneurs that shaped Silicon Valley.

Simon & Schuster, 2022

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