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Ausgehend von Begegnungen und Interviews gelingt dem Autor eine detaillierte und spannende Darstellung und Analyse des Phänomens des globalisierten religiös motivierten Fanatismus. Die Logik des Terrors und die überraschenden Gemeinsamkeiten verschiedener, auf den ersten Blick völlig andersartig erscheinender Gruppierungen, werden sichtbar. Ganz egal ob al-Qaida, die japanische Aum-Sekte oder andere Terrorgruppen: Inszeniert wird ein Spektakel des Grauens. Diffuse Apokalyptik spiegelt sich wider im Kampf zwischen den Kräften des Guten und des Bösen. Das Standardwerk zu einem globalen Thema. Es geht uns alle an.…mehr

Produktbeschreibung
Ausgehend von Begegnungen und Interviews gelingt dem Autor eine detaillierte und spannende Darstellung und Analyse des Phänomens des globalisierten religiös motivierten Fanatismus. Die Logik des Terrors und die überraschenden Gemeinsamkeiten verschiedener, auf den ersten Blick völlig andersartig erscheinender Gruppierungen, werden sichtbar. Ganz egal ob al-Qaida, die japanische Aum-Sekte oder andere Terrorgruppen: Inszeniert wird ein Spektakel des Grauens. Diffuse Apokalyptik spiegelt sich wider im Kampf zwischen den Kräften des Guten und des Bösen. Das Standardwerk zu einem globalen Thema. Es geht uns alle an.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.09.2004

Gut und Böse

TERRORISMUS. In einer an sich schon unfriedlichen Welt hat in den vergangenen Jahren der Terrorismus gleichwohl drastisch zugenommen, vor allem jener, der sich auf Gott beruft, und zwar nicht nur im Islam, sondern auch - obwohl insgesamt doch weniger - in anderen Hochreligionen. Wie kommt das? Predigen die Religionen denn nicht unablässig Friedfertigkeit und Sanftmut? Viele religiöse Menschen geben darauf die Antwort, politische Fanatiker bedienten sich eben ungerechtfertigterweise der Religion, die von den Propagandisten der Tat mißbraucht werde - für außerreligiöse Zwecke. Mark Juergensmeyer hält diese Erklärung nicht für treffend, jedenfalls für unbefriedigend und unvollständig, wohl auch für verharmlosend. In seinem Werk "Terror im Namen Gottes", das erstmals im Jahre 2003 auf englisch erschien und nun in einer erweiterten Fassung auf deutsch vorliegt, wirft der Soziologe von der Universität Santa Barbara in Kalifornien einen Blick hinter die Kulissen des gewalttätigen Fundamentalismus christlicher, islamischer, jüdischer, buddhistischer und Sikh-Provenienz. Ob Morde an "Abtreibungsärzten" in Amerika oder Anschläge gegen Israelis (Hamas, Hizbullah) oder Araber (Baruch Goldstein), ob Attacken gegen "die dekadente Gesellschaft" mit Giftgas, wie in Japan durch die Aum-Sekte, ob Anschläge von Sikhs gegen Hindu-Politiker oder Bombenexplosionen in Nordirland: Was steckt dahinter, wenn religiöse Menschen von durchaus gewinnender Wesensart, die Gewalt "eigentlich" sogar ablehnen, solche Bluttaten vollbringen, und zwar ohne jedes Unrechtsbewußtsein? Anhand von Fallstudien bekannter politischer Morde und Anschläge der letzten Jahre, der achtziger und neunziger vor allem, eingebettet in Identitäts- und Sinnkonflikte (etwa im Fall des Islams, aber auch innerhalb des Judentums), kommt der Autor zu dem Ergebnis, daß nicht die Religion "an sich", wohl aber religiöse Kontexte dazu führen können, daß das in allen großen Religionen ausgesprochene oder enthaltene Tötungstabu partiell ausgesetzt wird und Gewalt produziert und provoziert. Religion kann das einsichtige Weltbild liefern für einen quasikosmisch aufgefaßten Kampf zwischen Gut und Böse, der sich sub specie aeterni abspielt und menschlichen Kategorien der Zeit wie des vernünftigen, einsichtigen Handelns nicht mehr verfügbar ist. (Mark Juergensmeyer: Terror im Namen Gottes. Ein Blick hinter die Kulissen des gewalttätigen Fundamentalismus, Herder Verlag, Freiburg 2004. 384 Seiten, 26,90 [Euro].)

wgl.

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"Ein außerordentlich wichtiger Beitrag zum Verständnis und zur Entmystifizierung des modernen Terrorismus." (Jan Philipp Reemtsma)