Nichts anderes als ein "kollektiver Selbstmordversuch" sei das, was sich in Algerien abspiele, in Massakern, in Anschlägen, in unglaublichen Grausamkeiten, sagt der tunesische Schriftsteller Albert Memmi im Vorwort zu Tatort: Algerien. Über die Ursachen, über die Verantwortlichen für dieses Abschlachten ließe sich lange streiten. Auch Memmi hat keine Lösungen, aber er fordert die Intellektuellen des Maghreb auf, "endlich aus ihrer Reserve zu kommen". Der von Donata Kinzelbach herausgegebene Band mit Texten deutscher und algerischer Schriftsteller, Publizisten und Politikwissenschaftler will ein Baustein dazu sein. Die Essays diskutieren die gegenwärtige Lage und Lösungsmöglichkeiten, skizzieren die Situation der algerischen Literatur und beschreiben Begegnungen mit dem algerischen Alltag.