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»Endlich wird eine der geheimnisvollsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts in all ihren schillernden Facetten wiederentdeckt.« Orhan Pamuk
Idalina sucht einen Weg zwischen Vernunft und Leidenschaft, Luísa ringt um innere Stärke und Tuda um ein Leben ohne Therapeuten. In Kurzprosa von beispielloser Originalität lotet Clarice Lispector die Paradoxien des Daseins und die Grenzen des Sagbaren aus: Wahnsinn wird zu Weisheit, Angst zu Mut, wenn sie das Innerste ihrer nur auf den ersten Blick alltäglichen Figuren - meist Frauen - nach außen kehrt. Poetisch und tiefgründig, gleichen ihre Erzählungen…mehr

Produktbeschreibung
»Endlich wird eine der geheimnisvollsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts in all ihren schillernden Facetten wiederentdeckt.« Orhan Pamuk

Idalina sucht einen Weg zwischen Vernunft und Leidenschaft, Luísa ringt um innere Stärke und Tuda um ein Leben ohne Therapeuten. In Kurzprosa von beispielloser Originalität lotet Clarice Lispector die Paradoxien des Daseins und die Grenzen des Sagbaren aus: Wahnsinn wird zu Weisheit, Angst zu Mut, wenn sie das Innerste ihrer nur auf den ersten Blick alltäglichen Figuren - meist Frauen - nach außen kehrt. Poetisch und tiefgründig, gleichen ihre Erzählungen flirrenden Träume von einer geheimnisvollen Welt... International als einer der Höhepunkte brasilianischer Literatur bekannt, ist Lispectors Kurzprosa im deutschsprachigen Raum noch zu entdecken. Der vorliegende Band mit vierzig teils erstmals ins Deutsche übertragenen Geschichten verspricht eine aufregende Begegnung mit der suggestiven Kraft ihrer Sprachkunst.
Autorenporträt
Clarice Lispector wurde 1920 als Tochter jüdischer Eltern in der Ukraine geboren und wuchs im ärmlichen Nordosten Brasiliens auf. Sie studierte Jura, arbeitete als Lehrerin und Journalistin und führte als Diplomatengattin ein ebenso glamouröses wie rebellisches Leben. Bereits ihr erster, vielbeachteter Roman »Nahe dem wilden Herzen« (1944) brach klar mit allen Regeln konventionellen Schreibens. Lispector starb 1977 mit nur 56 Jahren in Rio de Janeiro.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.11.2019

Diese hintergründige Komik
Brasiliens Klassikerin: Der erste Band der sämtlichen Erzählungen von Clarice Lispector bietet viel Neues

In Lateinamerika wird Clarice Lispector bewundert, verehrt und selbstverständlich zu den Großen der Weltliteratur gezählt. Bei uns galt die 1920 in der Ukraine geborene und 1977 in Brasilien gestorbene Autorin mit ihren bisher vier übersetzten Romanen immer als Geheimtipp, anspruchsvoll und rätselhaft. Mit ihrem ersten Werk, "Nahe dem wilden Herzen", begann ihr literarischer Erfolg. Da war sie erst dreiundzwanzig und steckte sich bereits ihr Ziel: seelische Vorgänge insbesondere von Frauen minutiös zu beschreiben. Heute klingt das nicht selten ein wenig überholt, zumal wenn man die tastenden Anfänge ihrer frühen Erzählungen liest. Aber das kann auch reizvoll sein, weil es die Entwicklung einer begabten Autorin zeigt, die Zeitströmungen auf ihre Weise folgt.

Clarice Lispector, Tochter einer jüdischen Familie und kurz nach der Geburt mit ihren Eltern und den beiden älteren Schwestern vor den Pogromen in der Ukraine geflohen, wuchs im armen Norden Brasiliens auf. Sie konnte die Schule in Rio de Janeiro besuchen und dort auch Jura studieren, wurde Lehrerin und arbeitete als Journalistin. Durch ihre Ehe mit einem Diplomaten, der brasilianischer Botschafter in Neapel, Bern und Washington wurde, lernte sie Europa kennen. Virginia Woolf und Katherine Mansfield wurden ihre Vorbilder. Aber außer dass alle diese drei Schriftstellerinnen aus einer weiblichen Perspektive die Welt sehen und mit fein verästelter Genauigkeit beschreiben, haben sie wenig gemeinsam.

Der Penguin Verlag hat nun den ersten Band sämtlicher Erzählungen (ein zweiter soll folgen) herausgebracht, die meisten davon zum ersten Mal in deutscher Sprache. "Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau" sind diese von Luis Ruby aus dem brasilianischen Portugiesisch übertragenen Texte überschrieben. Nach der ersten Gruppe von zehn Geschichten, über deren Qualität man streiten kann - insbesondere bei den "Briefen an Hermengardo" -, folgen "Familiäre Verbindungen". Auch hier fügen sich die Ich-Erzählerinnen den überlegenen Männern oder entwickeln ihnen gegenüber eine hasserfüllte Abwehr, die keinen glücklich macht. Kinder leiden hilflos unter den Spannungen zwischen ihren Eltern, alte Frauen verwandeln Güte in Boshaftigkeit, und der Humor, der gar nicht so selten aufblitzt, ist scharf, aber treffend.

Clarice Lispector verfügt über eine wunderbar reiche Sprache, oft braucht sie ermüdende, häufiger noch überraschende Vergleiche, um genau das auszudrücken, was sie meint. Die Handlung verliert dadurch an Spannung. Mit Dramatik zu fesseln ist allerdings auch gar nicht beabsichtigt: Clarice Lispector ist fasziniert von alltäglichen Szenen. Wie eine Frau vergeblich auf etwas wartet, was ihre Langeweile durchbrechen könnte, oder wie eine Familie den Geburtstag der angeblich so verehrten Großmutter feiert, das sind perfekte, mit hintergründiger Komik gewürzte Kabinettstücke erzählerischer Kunst. Clarice Lispector ist nur sechsundfünfzig Jahre alt geworden. Es lohnt, sie wieder zu entdecken.

MARIA FRISÉ

Clarice Lispector: "Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau". Sämtliche Erzählungen I.

Hrsg. von Benjamin Moser.

Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Luis Ruby. Penguin Verlag, München 2019. 414 S., geb., 24,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2020

Das Huhn oder
das Ei
Dass die brasilianische Mystikerin Clarice Lispector
wusste, was zuerst da war, beweisen ihre Erzählungen
VON MARIE SCHMIDT
Die Legende, das öffentliche Bild, das man sich von Clarice Lispector gemacht hat, zeigt, wie man sich Mitte des vorigen Jahrhunderts eine Frau als Intellektuelle gerade noch so vorstellen konnte: Geheimnisvoll, mystisch begabt, traumwandlerisch mit den Weltgeistern, dem Unterbewussten und der tierischen Menschennatur vertraut. Einen Mann hätte man ein Genie genannt, in ihr sah man das „monstre sacré“, ein unfassbares Wesen. Zumal sie katzenhaft schön war als junge Frau und dramatisch derangiert als ältere, mit notorisch verrutschtem Lippenstift und einer rechten Schreibhand, die bei einem Wohnungsbrand im Jahr 1966 verunstaltet worden war, verursacht durch eine ungute Kombination aus Beruhigungsmitteln und Rauchen im Bett. 1973 kam die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann durch ein ähnliches Unglück ums Leben.
In Brasilien ist Clarice Lispector Nationaldichterin und war eigentlich von ihrem 1944 erschienenen Debütroman an eine Ikone. Er heißt „Nahe dem wilden Herzen“ und darin spürte man schon einen gewissen Hang zur Unlesbarkeit: Mikrologisch zeichnete sie die Affektlagen einer jungen Frau auf, Stimmungen, die sich innerhalb eines Satzes vollkommen drehen können. Das ist so wahnsinnig faszinierend in seiner Genauigkeit, wie es unmöglich im Einzelnen nachzuvollziehen ist. Der Lispector-Effekt wirkt, weil die Idee dermaßen ansteckend ist, man könne sich selber so genau beobachten, seine Wesenszüge von Minute zu Minute verwandeln.
In der englischsprachigen Welt hat in den letzten Jahren der Literaturkritiker Benjamin Moser viel für Lispectors Popularität getan, eine umfassende Biografie veröffentlicht und ihr Gesamtwerk im US-amerikanischen Verlag New Directions herausgegeben. Dazu gehört eine Sammlung ihrer Erzählungen, deren ersten Band es in einer Übersetzung von Luis Ruby jetzt auch auf Deutsch gibt. Passend zur Legende heißt er „Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau“. Eine der ersten, die Lispector übersetzten, war übrigens die Dichterin Elizabeth Bishop. „Ihre Romane sind NICHT gut,“ schrieb sie 1963, „die ,Essays‘, die sie für Senhor schreibt, sind sehr schlecht, aber in den Erzählungen hat sie außerordentlich interessante Dinge zu sagen.“
Wir lesen hier also Lispector in ihrer konzentriertesten Form, wobei einem auffallen muss, wie formbar ihr Stil war. Der Band beginnt mit frühen, Anfang der Vierzigerjahre entstandenen Geschichten, die sich wie Vorübungen zu ihrem ersten Roman lesen: Die psychologische Genauigkeit ist schon da und in den Liebesbeziehungen eine Fremdheit, die, so hoch sie in Gefühle und Metaphern aufgelöst ist, doch offenkundig mit Machtunterschieden zwischen Männern und Frauen zu tun hat: „Mein Wunsch war mit ihm zu gehen, um auf der Seite des Stärkeren zu sein, damit er mich verschonte“, heißt es in „Obsession“, „Ich wollte ihn, wie sich ein Dürstender nach Wasser sehnt, ohne Gefühle, ja, ohne glücklich sein zu wollen.“
Für Lispectors erste Frauenfiguren ist es das Maximum an Freiheit, sich von einer Abhängigkeit in eine andere zu retten, die Männer bewegen sich viel selbstverständlicher in der Welt. Sie geben aus der Perspektive der Erzählerinnen kuriose Rationalisten ab. „Wünsche sind Gespenster, die sich auflösen, wenn man das Licht des gesunden Menschenverstandes einschaltet“, schreibt Lispector in „Die Flucht“: „Warum sind Ehemänner der gesunde Menschenverstand?“ Das weibliche Ich spaltet sich in diesen Erzählungen häufig in einen Teil, der sich dem bürgerlichen Glück „ohne glücklich zu sein“ anzupassen versucht und einen Teil, der eigensinnig und grausam sein kann und mit der Tierhaftigkeit des Daseins in Verbindung gebracht wird.
Die seelischen Folgen fehlender Gleichberechtigung, die Clarice Lispector beschreibt, ähneln in vielem dem, was zwei Jahrzehnte später die Feministin Betty Friedan in „The Feminine Mystique“ analysierte: Man erwarte, heißt es in dem Klassiker der Frauenbewegung von 1963, von der Mittelklasse-Hausfrau, in der Sorge um Mann, Haushalt und Kinder aufzugehen, aber es nage an ihr ein geheimnisvolles Unglück. Wie Lispector in der titelgebenden Geschichte des Bandes schreibt, findet sie sich „enttäuscht, resigniert, vollgestopft, verheiratet, zufrieden, mit einer vagen Übelkeit“ wieder. In der Nachkriegszeit, erklärte Friedan, drohte man hinter den relativen Fortschritt der Emanzipation zurückzufallen, der Frauen Zugang zu den Universitäten verschaffte, und auch hinter ihre selbständigere Rolle in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Als Ehefrau und Mutter sollten sie sich wieder am Ziel ihrer Wünsche fühlen, egal was sie vorher gedacht und geträumt hatten. An die daraus erwachsenden Schuldgefühle, Ersatzbefriedigungen und die (Auto-)Agressivität der suburban housewife erinnern heute noch die Werke von Sylvia Plath und die weiblichen Figuren der Serie „Mad Men“.
Clarice Lispectors Leben ähnelte diesem eigentlich in der US-amerikanische Gesellschaft beobachteten Schema
– und auch wieder nicht. Sie wurde als Tochter jüdischer Eltern 1920 in Tschetschelnik, Podolien geboren, in der heutigen Ukraine. Ihre Familie floh vor grassierenden anti-jüdischen Pogromen 1922 nach Brasilien. Ihre Mutter war von russischen Soldaten vergewaltigt und mit Syphilis angesteckt worden. Eine Folge der Krankheit war eine zunehmende Lähmung, an der sie später starb. An die Stadt Recife im am weitesten in den Atlantik ragenden Winkel Brasiliens hatte Clarice ihre prägenden Kindheitserinnerungen. Unter dem integralistischen Regime, der brasilianischen Version des Nationalsozialismus, lebte die Familie weiter in Angst vor antisemitischer Verfolgung. Clarice Lispector begriff sich später ganz als Brasilianerin, behielt aber vom Jiddischen ihrer Eltern in der gesprochenen und der geschriebenen Sprache eine Fremdheit zurück, die einen Teil ihrer Faszination ausmacht. In Übersetzungen überträgt sich das nicht unbedingt, auch wenn sie selber ihre Übersetzer mahnte, es zu versuchen.
1937 begann Clarice ein Jurastudium, arbeitete als Journalistin, veröffentlichte die ersten Erzählungen, schrieb „Nahe dem wilden Herzen“, hatte Erfolg und heiratete einen Diplomaten. Dessen Stationen führten sie unter anderem nach Neapel und Bern. Spätestens in der Schweiz langweilte sich Clarice in ihrer dekorativen Funktion als Diplomatengattin, litt unter Heimweh und Schreibblockaden. Sie bekam einen Sohn, lebte in Washington, D. C. eine Weile wirklich als suburban housewife, bekam einen zweiten Sohn, verließ ihren Mann und kehrte 1959 nach Brasilien zurück, wo man sie fast vergessen hatte. Als Autorin verschiedener Zeitschriften und mit dem Roman „Apfel im Dunkeln“ (1961) wurde sie dann endgültig berühmt.
Aus diesen verschiedenen Zeiten ihres Lebens stammen die Erzählungen des neuen Bandes. Man merkt, wie ihre literarische Souveränität daran wächst. Einzigartig ist Clarice Lispector, wo melancholische Ironie ihre Sätze trägt. Eine sehr kurze Geschichte beginnt mit dem Satz: „Sie war ein Sonntagshuhn. Noch am Leben, weil es erst neun Uhr war.“ Die Henne ahnt, was ihr blüht, sie flieht, und einen Moment sieht es aus, als käme sie davon: „Dumm, schüchtern und frei. Nicht triumphierend, wie es ein Hahn auf der Flucht gewesen wäre. Was in ihren Eingeweiden machte aus ihr ein Wesen?“, fragt die Erzählerin in plötzlichem Ernst.
Dann kommt die Antwort: Der „Hausherr“ zerrt die Henne an den Flügeln zurück in die Küche: „Und da geschah es. Aus purer Gehetztheit legte die Henne ein Ei.“ Die Familie ist voller Ehrfurcht für „die frischgebackene Mutter. Während diese ihr Junges wärmte, war sie weder sanft noch scheu, auch nicht fröhlich oder traurig, sie war nichts, sie war eine Henne.“ In derselben Gleichzeitigkeit steht sie für eine weibliche Figur – und ist doch nur eine Henne: Der „Ausdruck ihres leeren Schädels“, schreibt Lispector, sei „derselbe, der am Anbeginn der Zeiten entworfen wurde. Nachdem die Henne verschont wurde und Clarice Lispector noch eine Weile beschreibt, wie sie im Haushalt der Familie weiterlebt, geht der letzte Satz wie eine Klinge durch die Seite: „Bis sie sie eines Tages umbrachten und aßen, und dann vergingen wieder Jahre.“ Die existenzielle Komik der Parabel „Eine Henne“ steht in einsamer Größe.
Wie ein philosophischer Kommentar wirkt dazu die für Lispectors Werk zentrale Erzählung „Die Henne und das Ei“. Sie selbst kommentierte, „wenn Sie versuchen, die Geschichte rein verstandesmäßig zu begreifen, wird sich alles, was gesagt wird, Ihrem Verständnis entziehen.“ Diese Geschichte ist auch ein Parallelfall zu Georges Batailles berühmter „Geschichte des Auges“, die mit der phonetischen Ähnlichkeit der Wörter für „Ei“ und „Auge“ im Französischen spielt und beide als obskure Objekte durch die Begierden seiner Figuren gleiten lässt. Lispectors Ei ist konkreter Gegenstand und zugleich sein Urbild und universelles Symbol. Dadurch wird es zum semantischen Passepartout: „Dem Ei widme ich die Nation China“, heißt es: „Denkt das Ei über mich nach?“ Zur Über-Metapher Ei verhält sich die Henne als Über-Kreatur: „Damit das Ei die Zeiten durchqueren kann, existiert die Henne“. Und à propos: „Was die Frage angeht, wer zuerst da war, so hat das Ei die Henne gefunden.“ Mit überlegener Leichtigkeit nimmt Clarice Lispector in diesen kurzen Hühner-Geschichten ihren Ruf als große Mystikerin an.
Clarice Lispector: Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau. Sämtliche Erzählungen I. Aus dem Portugiesischen von Luis Ruby. Penguin, München 2019. 415 Seiten, 24 Euro.
Clarice Lispectors Leben ähnelte
dem der „suburban housewifes“ –
und auch wieder nicht
Lispectors Ei ist konkreter
Gegenstand und zugleich sein
Urbild und universelles Symbol
Clarice Lispector in ihrer Wohnung in Leme, nördlich der Copacabana in Rio de Janeiro.
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Rezensent Jens Uthoff empfiehlt Clarice Lispectors zum 100. Geburtstag der Autorin erscheinende frühe Erzählungen aus den 60er Jahren. Schon die Einstiegssätze stürzen den Rezensenten in anregende Verwirrung. Schräge Figurenzeichnungen, alles andere als stringente Handlungsverläufe und rudimentär bleibende Geschichten folgen, erklärt Uthoff. Abschrecken möchte er uns aber keineswegs, im Gegenteil. Einladen will er uns, den Mangel an Kausalität in den Storys als Spannungsmotor und Gewinn zu erkennen und all die mit ihren Rollen hadernden Frauenfiguren in den Texten zusammen mit der Autorin ironisch zu begleiten.

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»Eine wirklich außergewöhnliche Schriftstellerin.« Jonathan Franzen