Rüdiger Nehberg alias "Sir Vival" hat sein gesammeltes Know-how und seine jahrzehntelange Erfahrung in diesem "Survival-Lexikon" zusammengetragen. Von A wie Abseilen über K wie Kälteschutz bis Z wie Zecken vermitteln rund 1500 Stichwörter und 500 Zeichnungen alles Wissenswerte - leicht verständlich, amüsant und äußerst hilfreich. Für Globetrotter, Abenteurer, Outdoorfreaks und alle, die es werden wollen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.10.1998Allgemein
"Survival-Lexikon" von Rüdiger Nehberg, mit Zeichnungen von Julia Klaustermeyer. Kabel Verlag, München 1998. 360 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 38,80 Mark. ISBN 3-8225-0461-0.
Lexika waren bisher Nachschlagewerke für den Notfall und Schmöker für gemütliche Stunden. Rüdiger Nehberg hat die Gattung um eine Variante ergänzt: Sein "Survival-Lexikon" ist ein Notfall-Schmöker - denn so nah unterwegs die Gefahr lauern mag, so fern wird im entscheidenden Moment dieses stattliche Kompendium sein. Also bleibt einem nichts, als zu Hause zu blättern, zu lesen, zu lernen und den Umgang mit der Ungemach des Reisens an Orten frei jeglicher Infrastruktur zunächst in der Phantasie zu erproben. In die Wildnis trägt man dann erst später etwa die Erkenntnis, daß ein Vorteil der Bergwelt ihre Unzugänglichkeit ist "und die damit verbundene Chance, sich im Falle einer Verfolgung gut verstecken zu können". Oder das Wissen, durch welche handfertige Hilfestellung bei einer Geburt am Ende der Welt sich ein Dammriß vermeiden läßt. Oder den Test, mit dem man feststellen kann, ob unbekannte Pflanzen "ohne nachteilige Folgen" eßbar sind. Oder den Bauplan für eine improvisierte Schrotflinte ("sehr einfach" - allerdings "in unserem Lande verboten"). Oder die Anleitung dafür, wie sich ein Feuer von einem Lagerplatz zum nächsten transportieren läßt. Oder. Oder. Oder. Mit weit mehr als tausend Stichworten zwischen Aal und Zyankali weiß Nehberg, im Freundeskreis auch als "Sir Vival" bekannt, Rat bei Kalamitäten fast jeder Art. Nur eines könne dieses Buch nicht, gesteht der Autor schon im Vorwort, um damit Mißverständnisse auszuräumen und vielleicht auch möglichen Schadensersatzansprüchen vorzubeugen: "Jemanden unsterblich machen". Dies Buch, das er die "Summe meines Wissens" nennt und das die Essenz seiner Ratgeber-Klassiker wie "Let's fetz" oder "Survival-Training" enthält, soll vielmehr Abenteuer ermöglichen, "die man sich sonst nie zugetraut hätte". Es soll dem Leben, sagt er, "eine stärkere Dynamik geben und dem Dasein eine höhere Intensität und Erfüllung". Und weil dazu Verbissenheit immer ein schlechter Begleiter ist, fügt Nehberg neben dem Zeichen eines grinsenden Gesichts "kleine Gags", wie er sie nennt, in den sonst sachlichen Text ein. Da tröstet er dann etwa mit dem Wort, daß, wer Würmer habe, nie alleine sei. (F.L.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Survival-Lexikon" von Rüdiger Nehberg, mit Zeichnungen von Julia Klaustermeyer. Kabel Verlag, München 1998. 360 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 38,80 Mark. ISBN 3-8225-0461-0.
Lexika waren bisher Nachschlagewerke für den Notfall und Schmöker für gemütliche Stunden. Rüdiger Nehberg hat die Gattung um eine Variante ergänzt: Sein "Survival-Lexikon" ist ein Notfall-Schmöker - denn so nah unterwegs die Gefahr lauern mag, so fern wird im entscheidenden Moment dieses stattliche Kompendium sein. Also bleibt einem nichts, als zu Hause zu blättern, zu lesen, zu lernen und den Umgang mit der Ungemach des Reisens an Orten frei jeglicher Infrastruktur zunächst in der Phantasie zu erproben. In die Wildnis trägt man dann erst später etwa die Erkenntnis, daß ein Vorteil der Bergwelt ihre Unzugänglichkeit ist "und die damit verbundene Chance, sich im Falle einer Verfolgung gut verstecken zu können". Oder das Wissen, durch welche handfertige Hilfestellung bei einer Geburt am Ende der Welt sich ein Dammriß vermeiden läßt. Oder den Test, mit dem man feststellen kann, ob unbekannte Pflanzen "ohne nachteilige Folgen" eßbar sind. Oder den Bauplan für eine improvisierte Schrotflinte ("sehr einfach" - allerdings "in unserem Lande verboten"). Oder die Anleitung dafür, wie sich ein Feuer von einem Lagerplatz zum nächsten transportieren läßt. Oder. Oder. Oder. Mit weit mehr als tausend Stichworten zwischen Aal und Zyankali weiß Nehberg, im Freundeskreis auch als "Sir Vival" bekannt, Rat bei Kalamitäten fast jeder Art. Nur eines könne dieses Buch nicht, gesteht der Autor schon im Vorwort, um damit Mißverständnisse auszuräumen und vielleicht auch möglichen Schadensersatzansprüchen vorzubeugen: "Jemanden unsterblich machen". Dies Buch, das er die "Summe meines Wissens" nennt und das die Essenz seiner Ratgeber-Klassiker wie "Let's fetz" oder "Survival-Training" enthält, soll vielmehr Abenteuer ermöglichen, "die man sich sonst nie zugetraut hätte". Es soll dem Leben, sagt er, "eine stärkere Dynamik geben und dem Dasein eine höhere Intensität und Erfüllung". Und weil dazu Verbissenheit immer ein schlechter Begleiter ist, fügt Nehberg neben dem Zeichen eines grinsenden Gesichts "kleine Gags", wie er sie nennt, in den sonst sachlichen Text ein. Da tröstet er dann etwa mit dem Wort, daß, wer Würmer habe, nie alleine sei. (F.L.)
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