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Anthony McCarten
Buch mit Leinen-Einband
Superhero
Roman
Übersetzung: Allié, Manfred; Kempf-Allié, Gabriele
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Nominiert in der Kategorie Jugendbuch; ab 14
Eigentlich ist Donald ein ganz normaler einsamer, unglücklicher Teenager. Vor allem quält ihn die Frage: "Wie geht Liebe?" Aber er hat wenig Zeit - er ist krank. Was ihm bleibt, ist ein Leben im schnellen Vorlauf. Das schafft aber nur ein Superheld. Darum hat Donald einen erfunden - Miracle Man. Aber kann Miracle Man ihm helfen, oder braucht Donald ganz andere Helden?
Anthony McCarten, geboren 1961 in New Plymouth, ist ein Schriftsteller und Filmemacher aus Neuseeland. Er wohnt in Los Angeles, Wellington und in London.
Manfred Allié, geb. 1955 in Marburg a. d. L., übersetzt Literatur, u.a. Scott Bradfield, Ralph Ellison, Richard Powers, Yann, Martel und Michael Innes. Er lebt in der Eifel.
Manfred Allié, geb. 1955 in Marburg a. d. L., übersetzt Literatur, u.a. Scott Bradfield, Ralph Ellison, Richard Powers, Yann, Martel und Michael Innes. Er lebt in der Eifel.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Death of a Superhero
- Seitenzahl: 302
- Erscheinungstermin: März 2007
- Deutsch
- Abmessung: 184mm x 126mm x 21mm
- Gewicht: 326g
- ISBN-13: 9783257065756
- ISBN-10: 3257065752
- Artikelnr.: 20937343
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Fasziniert und wunderbar getröstet sieht sich Evelyn Finger durch diesen Roman von Anthony McCarten, der darin die Nöte des 14-jährigen Comiczeichners Donald Delpe beschreibt, der an Krebs erkrankt ist und noch jungfräulich ist. Das "tragikomischste" Buch dieses Herbstes sei das, versichert die Rezensentin, die es nicht nur als Ringen eines Todkranken um Würde und als an Goethes Werther gemahnende Adoleszenzgeschichte gelesen hat, sondern zusätzlich die Ängste der Elterngeneration eindrücklich geschildert sieht. In der Diskrepanz zwischen Donalds Überlegenheitsfantasien in Form eines Comic-Superhelden und seiner eigenen schambesetzten und durch die Krankheit gezeichneten Körperlichkeit zeichnet der Autor ein einfühlsames Porträt, und wie er die Sprache der "Playstation-Kids" in der komplexen an das 19. Jahrhundert erinnernden Syntax fasst, beeindruckt die Rezensentin nachhaltig. Der pointenreiche Roman ist dann auch von den Übersetzern Manfred Allie und Gabriele Kempf-Allie sehr überzeugend ins Deutsche gebracht worden, preist die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Anthony McCarten hat ein Händchen für tolle Geschichten, kann ernste Themen mit viel Witz behandeln.«
Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Anthony McCarten fesselt nicht durch mitleiderregende Beschreibung des Krankheitverlaufs seiner Hauptperson. Er fesselt auf andere Art. Und die kann ich anderen Lesern nur wärmstens ans Herz legen. Ein wirklich sehr schönes Buch.
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Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Anthony McCarten fesselt nicht durch mitleiderregende Beschreibung des Krankheitverlaufs seiner Hauptperson. Er fesselt auf andere Art. Und die kann ich anderen Lesern nur wärmstens ans Herz legen. Ein wirklich sehr schönes Buch.
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JA, DER JUNGE AUF DER BRÜCKE VERGLEICHT SICH MIT VERGLÜHENDEN STERNEN, WÄHREND ER DARAUF WARTET, DASS DIE EINZELNEN ELEMENTE SEINES TODESWUNSCHES – EKEL, WUT, SCHMERZ, ÜBELKEIT, SCHWÄCHE, FRUSTRATION, UNGERECHTIGKEIT, NEID, EINSAMKEIT, REUE – SICH ZU EINER KRAFT …
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JA, DER JUNGE AUF DER BRÜCKE VERGLEICHT SICH MIT VERGLÜHENDEN STERNEN, WÄHREND ER DARAUF WARTET, DASS DIE EINZELNEN ELEMENTE SEINES TODESWUNSCHES – EKEL, WUT, SCHMERZ, ÜBELKEIT, SCHWÄCHE, FRUSTRATION, UNGERECHTIGKEIT, NEID, EINSAMKEIT, REUE – SICH ZU EINER KRAFT VERBINDEN, DIE AUSREICHT, IHN IN DIE TIEFE ZU STOSSEN. (SEITE 38)
Der Roman ist in Teilen wie ein Theaterstück, wie ein Comic, wie ein Drehbuch geschrieben – ein Sammelsurium der verschiedenen Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen. Doch nicht allein das macht „Superhero“ zu dem, was es ist: zu einem besonderen Werk.
Denn unabhängig vom Erzählstil hat Anthony McCarten eine äußerst feinfühlige Geschichte über einen todkranken Jungen geschrieben, die gleichzeitig traurig, überraschend witzig und vielschichtig ist. Der Autor nimmt das Schicksal von Donald Delpe ernst, zeichnet es aber nicht nur Grau in Grau. Vielmehr strotzt „Superhero“ förmlich vor Farbe und Leben, nicht zuletzt wegen der Comic-Szenen, die man als Leser auf Anhieb vor Augen hat. Sie bringen Abwechslung ins Lesen, ebenso wie in Donald’s tristen Alltag zwischen Behandlungen und Therapie und die Zeit mit seiner Familie. Die Comic-Geschichten sind wunderbar überspitzt und im Grunde dreht sich alles nur um Superhelden und Schurken und Sex. Vor allem Letzterer ist omnipräsent in Donald’s Gedanken und gleichzeitig ein wichtiges Plotelement.
DANN UM DIE MITTAGSZEIT EIN KLEINER AUSFLUG ZUR RADIOLOGIE, EINE ART MITTAGSPAUSE AUF DEM ATOMWAFFENTESTGELÄNDE; NACH GENAU DER RICHTIGEN DOSIS GAMMA- UND RÖNTGENSTRAHLEN, MIRKO- UND ÜBERHAUPT ALLEM AUSSER DER LA-OLA-WELLE, WIRD ER ZURÜCK ZUM VERGNÜGUNGSDAMPFER GEFAHREN, STATION EINS, STADTKRANKENHAUS WATFORD, UND DA LIEGT ER, MIT GIFT VOLLGEPUMPT, EIN ZUCKENDER ZOMBIE. (SEITE 173)
Doch wer nun meint, dass es in „Superhero“ nur um einen hormongesteuerten Jugendlichen dreht, irrt sich. Klar geht es um Erfahrungen, doch anfangs kaum spürbar, später immer offenkundiger, gewinnt die Story an Tiefe und Emotionalität. Und auch Donald Delpe ist kein eindimensionaler Charakter. Mal fügt er sich desillusioniert in sein Schicksal, mal lehnt er sich geradezu heroisch dagegen auf. Aber ganz gleich, wie er sich gerade fühlt, er flieht regelmäßig in seine Comic-Welt. Sie ist sein Refugium, sein Safe-Space, sein alternatives Universum, in dem alles in Ordnung ist. Dort kann er alles sein und alles erleben, was ihm im echten Leben verwehrt bleibt.
Rund um Donald Delpe gibt es noch weitere Charaktere, deren Schicksal von nicht weniger großer Intensität ist. Da wären die Eltern von Donald sowie sein Bruder und sein Psychologe und dessen Ehefrau. Alle rotieren sie um Donald, mit ihren eigenen Sorgen, Wünschen und Hoffnungen im Gepäck. Dank ihnen rückt das Schicksal von Donald – so schwer zu tragen es auch ist – nicht zu sehr in den Vordergrund. Der Autor drückt dadurch nicht unentwegt und schon gar nicht zwanghaft auf die Tränendrüse, sondern achtet sorgsam darauf, dem Leser einen Ausgleich zu bieten und ein rundes Bild zu zeigen.
Fazit
„Superhero“ von Anthony McCarten ist eine sehr berührende Geschichte über den schwerkranken Donald Delpe, der seinen eigenen Helden erfindet und am Ende ganz anderen und realen Helden begegnet, die ihn auf seinem Weg begleiten. Diese Geschichte ist stilistisch äußerst vielseitig: Comic trifft auf Theater trifft auf Drehbuch. Doch der Mix funktioniert! Als Leser ist man unmittelbar Teil dieser manchmal etwas verrückten, aber immer liebenswerten Welt von Donald Delpe. Man lacht, man weint, aber nie wird man in diese Emotionen gedrückt – was das Thema nahe legen könnte -, sie kommen unaufdringlich und echt. Ein tolles Buch!
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