Südtirol : [12 Highlights, aktuelle Internet-Links]. DuMont direkt - Kuntzke, Reinhard
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.04.1995

Europa

"Südtirol" von Reinhard Kuntzke und Christiane Hauch. Erschienen in der Reihe: Reise-Taschenbuch. DuMont Verlag, Köln 1994. 250 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Stadtplänen und Kartenskizzen, 19,80 Mark.

ISBN 3-7701-3063-4.

Südtirol ist nicht mehr das ,Tirol südlich des Brenners'. Südtirol ist Südtirol." Mit diesem banal wirkenden Satz von Reinhold Messner lassen Reinhard Kuntzke und Christiane Hauch ihr handliches Reisebuch beginnen. Daß darin eine gewichtige Absichtserklärung steckt, wird nicht jedem sogleich auffallen. Man muß andere Südtirol-Reiseführer kennen, um zu ahnen, wovon sich das Autorenduo absetzen möchte: Fast immer, weil naheliegend, fällt der Blick von Norden auf die nördlichste Provinz Italiens, wird nur gesehen, was dem Deutschen an dieser Fremde heimatlich erscheinen kann, geht man von einem Publikum aus, das nur deshalb nach Südtirol fährt, um nicht nach "Italien" zu fahren. So bleibt das Verbindende oftmals unberücksichtigt, die Wahrnehmung der durchgreifenden Modernisierung des Landes, die 1918 einsetzte, auf das Faktum der italienischen Bevormundung beschränkt. Das mehrsprachige Südtirol ganz ungeschminkt als eine Region zwischen Nord und Süd darzustellen ist das Verdienst der beiden Verfasser. Nicht weniger angenehm empfindet man die Einrichtung dazwischengeschalteter Exkurse, die essayistischen Charakter haben und der sachlichen Aufgabe etwas von ihrer Trockenheit nehmen. Diese "Themen" sind ebenso gut ausgewählt wie die Fotos, werden sinnvoll plaziert und konturieren jenen Hintergrund, für den in Taschenführern stets zu wenig Raum bleibt. Der systematische Teil, in dem alle Städte und Talschaften Südtirols porträtiert werden, zeugt von kompetenten Recherchen und vom Sinn für Übersichtlichkeit. Wer will, kann das Fehlen jener "Insider-Tips" reklamieren, mit denen Autoren die Unersetzlichkeit ihrer Beiträge unter Beweis zu stellen pflegen. Andere werden sich über diesen "Mangel" freuen. (fitz)

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