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Wer an Sinn und Erfolg der Globalisierung zweifelt, bekommt oft denselben Satz zu hören - ob belehrend oder bedauernd: "Es gibt keine Alternative." Mit diesem scheinbar gottgegebenen Mythos räumen eine Reihe bekannter AutorInnen auf. Ausgehend von ökofeministischen Ansätzen geht es anfangs um theoretische Grundlagen einer "Subsistenzperspektive" als Alternative zum globalisierten kapitalistischen Patriarchat. Subsistenz bedeutet Orientierung auf die reichhaltige Versorgung statt des global proklamierten Kampfs um den Profit. Der zweite Teil analysiert Globalisierung als Form einer…mehr

Produktbeschreibung
Wer an Sinn und Erfolg der Globalisierung zweifelt, bekommt oft denselben Satz zu hören - ob belehrend oder bedauernd: "Es gibt keine Alternative." Mit diesem scheinbar gottgegebenen Mythos räumen eine Reihe bekannter AutorInnen auf.
Ausgehend von ökofeministischen Ansätzen geht es anfangs um theoretische Grundlagen einer "Subsistenzperspektive" als Alternative zum globalisierten kapitalistischen Patriarchat. Subsistenz bedeutet Orientierung auf die reichhaltige Versorgung statt des global proklamierten Kampfs um den Profit. Der zweite Teil analysiert Globalisierung als Form einer Kolonisierung, gegen die weltweiter Widerstand stattfindet. Es werden Beispiele aus Indien, Melanesien, Australien, Afrika und Kanada behandelt. In der Landwirtschaft sind es die Agrarkonzerne, die mit Patentrechten, "Bio-Piraterie", Agrarchemie und Genmanipulation neue Hungerkatastrophen und ökologische Verwüstung herbeiführen. Bergbaukonzerne versuchen, das heimische kommunale Landnutzungsrecht zu zerstören, wobei sie die Hilfe der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF), aber auch anderer großer Nichtregierungsorganisationen in Anspruch nehmen. Generell werden so genannte "wilde Ressourcen" unentgeltlich angeeignet und dem gemeinschaftlichen Gebrauch entzogen. Die koloniale Übernahme der Kontrolle von Land, Nahrungsmitteln und Subsistenz wird mit Korruption und Gewalt durchgesetzt.
Dem halten die AutorInnen entgegen, dass die zum Teil noch vorhandene oder wieder aufgebaute Vielfalt indigener Produktionsmethoden und Marktzusammenhänge eine gute lokale Versorgung gewährleistet, keine Verschuldung nach sich zieht und ein "Wissenssystem" darstellt, das einen völlig anderen Umgang mit Mensch und Natur beinhaltet und Herrschaftsmethoden ablehnt.
Abschließend geht es um die Verteidigung von Subsistenz in der Praxis. Die Beispiele stammen aus Mexiko, Bangladesh, Großbritannien und Deutschland. Graswurzel-Bewegungen versuchen, das Leben basisdemokratisch und an der Eigenmacht der Menschen orientiert zu gestalten.
Für alle, die nicht daran glauben, dass die neoliberale Globalisierung unser unvermeidliches Schicksal ist, bietet dieses Buch Beispiele, die Mut machen, sowie eine solide Grundlage zur Formulierung eigener Ideen und zum Beschreiten eigener Wege, damit die Menschen ihre Zukunft selbst gestalten können.
Autorenporträt
Claudia von Werlhof, geboren 1943, ist Professorin für Frauenforschung in Innsbruck. Veröffentlichungen zu Frauenarbeit, feministischer Gesellschaftstheorie, Kapitalismus und Patriarchat, internationaler Arbeitsteilung und Globalisierung.