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Antje Rávik Strubel erzählt von einer ungewöhnlichen und unabwendbaren Liebe und von den langen Schatten eines untergegangen politischen Systems.
Eine Insel in der Ostsee. Der junge Erik verliebt sich in die scheinbar unergründliche Vogelforscherin Inez. Aber die beiden werden beobachtet. Ohne es zu ahnen, sind sie längst in eine politische Intrige verstrickt. Die geschützte Insel wird zum schutzlosen Ort. Ein Roman, der von einer großen Liebe erzählt, von den Erinnerungen, Legenden und Lügen unserer Gegenwart, aber auch vom Glück, das im Vergänglichen liegt.
Eine Insel in der Ostsee. Der junge Erik verliebt sich in die scheinbar unergründliche Vogelforscherin Inez. Aber die beiden werden beobachtet. Ohne es zu ahnen, sind sie längst in eine politische Intrige verstrickt. Die geschützte Insel wird zum schutzlosen Ort. Ein Roman, der von einer großen Liebe erzählt, von den Erinnerungen, Legenden und Lügen unserer Gegenwart, aber auch vom Glück, das im Vergänglichen liegt.
Antje Rávik Strubel veröffentlichte u.a. die Romane »Unter Schnee« (2001), »Fremd Gehen. Ein Nachtstück« (2002), »Tupolew 134« (2004) sowie den Episodenroman »In den Wäldern des menschlichen Herzens« (2016). Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, ihr Roman »Kältere Schichten der Luft« (2007) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet, der Roman »Sturz der Tage in die Nacht« (2011) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erhielt sie den Preis der Literaturhäuser. Ihr Roman »Blaue Frau« wurde mit dem Deutschen Buchpreis 2021 ausgezeichnet. 2022 erschien der Essayband »Es hört nie auf, dass man etwas sagen muss«; im März 2025 der neue Roman »Der Einfluss der Fasane«. Sie übersetzt aus dem Englischen und Schwedischen u.a. Joan Didion, Monika Fagerholm, Lucia Berlin und Virginia Woolf. Antje Rávik Strubel lebt in Potsdam (www.antjestrubel.de)
Produktdetails
- Fischer Taschenbücher 19308
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- Artikelnr. des Verlages: 1014657
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 432
- Erscheinungstermin: 22. August 2013
- Deutsch
- Abmessung: 189mm x 126mm x 24mm
- Gewicht: 328g
- ISBN-13: 9783596193080
- ISBN-10: 3596193087
- Artikelnr.: 38081254
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
ein beeindruckender Roman [...]. Überzeugend gelingt es der Autorin in 'Sturz der Tage in die Nacht', Naturbeobachtungen ins Verhältnis zur Historie zu stellen. Michael Opitz Deutschlandfunk (Büchermarkt) 20120123
Der eigentliche Tabubruch
Schade, dass die heutigen Medien kaum noch Geheimnisse zulassen! Sonst wäre dieser Roman mit dem rätselhaften Titel richtig spannend. Obwohl (oder weil?) man also vorinformiert ist und weiß, hier handelt es sich um eine Inzestgeschichte, bleibt …
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Der eigentliche Tabubruch
Schade, dass die heutigen Medien kaum noch Geheimnisse zulassen! Sonst wäre dieser Roman mit dem rätselhaften Titel richtig spannend. Obwohl (oder weil?) man also vorinformiert ist und weiß, hier handelt es sich um eine Inzestgeschichte, bleibt genügend Spannung übrig, um das Buch mit einiger Neugier und durchaus auch mit einigem Vergnügen zu lesen. Wie bei Ödipus sind der Ich-Erzähler Erik und seine ältere Freundin Ines zunächst völlig ahnungslos, was sie beide neben ihrer Romanze noch verbindet. Antje Rávic Strubel erzählt diese Geschichte in einer unprätentiösen, klaren Sprache mit Hilfe eines mosaikartigen Geflechts von vielerlei Rückblenden, deren Zuordnung innerhalb des Plots aber immer sehr schnell klar ist, weil dabei dankenswerter Weise auf jedwede stilistische Mäzchen verzichtet wird. Im Gegenteil, bei etlichen der in rascher Folge wechselnden Abschnitte wird die Erzählperspektive durch die als Überschrift und auch als Satzanfang vorangestellten Namen der Protagonisten jeweils direkt benannt, eine nette Idee der Autorin!
Mit der spannungsreichen Konstruktion der Handlung geht eine seltsame Kühle aller Charaktere einher, die der beiden Hauptakteure ist dabei besonders auffällig, sie wirken seltsam emotionslos, vor allem als Liebespaar. Obwohl doch gerade Ines mit ihrer schicksalhaften Vergangenheit, aber auch der unentschlossen am vorerst verkorksten Anfang seines Lebens stehende Erik durchaus sympathische Figuren sein könnten. Hat da der kühle Norden abgefärbt, in dem die Handlung angesiedelt ist, die sturmumtoste schwedische Vogelinsel in der Ostsee westlich der Insel Gotland? Geradezu paradox dagegen, dass ausgerechnet die beiden erklärten Fieslinge als Gegenspieler, für mein Empfinden jedenfalls, immer gewinnender werden, je mehr man von ihnen erfährt. Die DDR übrigens, in der diese Geschichte ihren Anfang nahm, spielt nicht wirklich eine Rolle in diesem Roman, dieser Teil der Handlung hätte sich genau so glaubwürdig und schlüssig auch in Westdeutschland abspielen können.
Leser, denen Natur im Allgemeinen und Ornithologie im Besonderen am Herzen liegt, werden mit einer liebevoll erzählten Fülle von Beobachtungen in Flora, Fauna und Geologie der Insel verwöhnt. Dazu gehört auch der Flint oder Feuerstein und das Phänomen der Klappersteine mit dem fossilen Kieselschwamm Plinthosella squamosa, die im Wechsel mit ‚Das Meer’ gleich mehreren Kapiteln als Überschrift vorangestellt sind, eine recht eigenwillige Konstruktion in der zweiten Hälfte des Buches. Dort wird dann auch der ahnungslos praktizierte Inzest offenbar und man erfährt nach und nach, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Mir erschien die Handlung übrigens nicht unglaubwürdig und konstruiert, wie verschiedentlich bemängelt wurde. Schon die alten Griechen sind ja auf diese faszinierende Idee gekommen, und unwahrscheinlich heißt nicht unmöglich, passieren könnte so etwas tatsächlich.
Weniger wahrscheinlich allerdings ist, wie die beiden Protagonisten mit der Aufdeckung ihrer Amour fou umgehen, sie lassen sich nicht stören, bleiben einfach ein Paar, und genau das ist der eigentliche Tabubruch in diesem Roman. Erik und Ines gehen einer ungewissen Zukunft entgegen, die sich auszudenken die Autorin Gott sei Dank dem Leser überlässt am Ende dieser ungewöhnlichen Geschichte.
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