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Reli , Mathe und Bio , so lauten einige der in Schulen immer wieder zu hörenden Abkürzungen im alltäglichen Sprachgebrauch neben Fachbezeichnungen wie Deutsch , Englisch , Kunst , Sport usw. Die Selbstverständlichkeit, mit der Fächer den Schulalltag von der Notengebung bis hin zur Stundenplanung strukturieren, ist so tief in unser Bewusstsein von Schule eingelassen, dass allein die Vorstellung, Schule könnte auch ohne solche Fächer ihrem Bildungsauftrag nachkommen, nur schwer vorstellbar ist.
Tatsächlich spricht auch viel für die geistige Disziplinierung durch die Disziplinen , da mit ihnen
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Produktbeschreibung
Reli , Mathe und Bio , so lauten einige der in Schulen immer wieder zu hörenden Abkürzungen im alltäglichen Sprachgebrauch neben Fachbezeichnungen wie Deutsch , Englisch , Kunst , Sport usw. Die Selbstverständlichkeit, mit der Fächer den Schulalltag von der Notengebung bis hin zur Stundenplanung strukturieren, ist so tief in unser Bewusstsein von Schule eingelassen, dass allein die Vorstellung, Schule könnte auch ohne solche Fächer ihrem Bildungsauftrag nachkommen, nur schwer vorstellbar ist.

Tatsächlich spricht auch viel für die geistige Disziplinierung durch die Disziplinen , da mit ihnen eine fachliche Ausdifferenzierung repräsentiert wird, deren Tiefe sonst nur schwer zu fassen ist. Zugleich müssen diese Fächer aber als geronnene Formen von Erkenntnisprozessen gelten, die für die Aneignung auf Seiten der Schülerinnen und Schüler immer erst wieder verflüssigt werden müssen. Ansonsten besteht die Gefahr der fachlichen Beschränkung des Blicks, dem viel gescholtenen Fachidiotismus .

Nicht zuletzt um dieser Gefahr zu entgehen, gibt es die Vorstellung komplementär zum Fächerunterricht auch Formen fächerübergreifenden Lernens an Schulen zu organisieren. Da sich Lebensprobleme vielfach nicht in disziplinär eindeutigen Grenzen zeigen, sondern wie selbstverständlich über diese hinweggehen bzw. sie transzendieren, bedarf es auch einer fächerübergreifenden Aneignung, wenn Schule tatsächlich die nachwachsende Generation dazu befähigen soll, eben jene Lebensprobleme im Sinne einer aktiven Auseinandersetzung von Ich und Welt zu bewältigen.

An der Versuchsschule Oberstufen-Kolleg wird seit ihrer Gründung vor nunmehr 40 Jahren der Idee fächerübergreifenden Unterrichts besondere Priorität eingeräumt. Im vorliegenden Band sind einige aktuelle Studien zusammengefasst, die sich von Fragen der Kompetenzorientierung über die Leistungsbewertung bis hin zur Schulorganisation fächerübergreifender Profile und dem mit ihnen verbundenen allgemein bildenden Anspruch erstrecken.
Autorenporträt
Dr. Gabriele Klewin lehrt Schulentwicklung und Schulforschung an der Universität Bielefeld.

Dr. habil. Martin Heinrich, Privatdozent am Institut für Pädagogik und Psychologie der Johannes Kepler Universität Linz, derzeit Vertretungsprofessor für Bildungsorganisation und Bildungsmanagement an der Bergischen Universität Wuppertal