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Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,2, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Randgruppen und Minderheiten im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Studenten als eine soziologisch klar definierte Randgruppe des Mittelalters zu bezeichnen, trifft die Sache nur höchst unzureichend. Studenten lebten wirtschaftlich zwar "am Rande" der Gesellschaft, jedoch nicht als Randgruppe - zumal ihnen gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten offen standen.Zwar verletzten sie…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,2, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Randgruppen und Minderheiten im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Studenten als eine soziologisch klar definierte Randgruppe des Mittelalters zu bezeichnen, trifft die Sache nur höchst unzureichend. Studenten lebten wirtschaftlich zwar "am Rande" der Gesellschaft, jedoch nicht als Randgruppe - zumal ihnen gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten offen standen.Zwar verletzten sie gesellschaftliche Normen in vielfältiger Weise, eine Ausgrenzung nach "eindeutig definierten Tatbeständen", wie sie Ferdinand Graus für eine gesellschaftliche Stigmatisierung und damit als eine relevante Voraussetzung für die Randgruppeneinordnung konstatiert, fand jedoch nicht statt. Ebenso sind die für eine Ausgrenzung typischen gesellschaftliche Prozesse der Marginalisierung oder Ghettoisierung beidieser Gruppe - zumindest nicht in vergleichbarem Ausmaß zu anderen Gruppierungen des MA - ausgeprägt. Zudem kann auch keine rechtliche "Abstufung [als] Außenseiter auf politischer und rechtlicher Ebene" nachgewiesen werden. Im Gegenteil: Teilweise war die rechtliche Stellung der Studenten innerhalb mittelalterlicher Städte sehr gut entwickelt. So mussten Studenten meist weder Militärdienst im Kriegsfall leisten, noch finanzielle bzw. Natural-Abgaben. Hinzu kam die Zielperspektive des gesellschaftlichen Aufstiegs, der insbesondere von den Pauperes angestrebt wurde. Mit dem Abschluss eines Studiums und der Promotion stieg das gesellschaftliche Ansehen der vormals Studierenden sprunghaft: Doktoren rangierten in der Ständehierarchie noch vor dem einfachen Landadel.Ebenso kann ein nach Ferdinand Graus für Studenten konstituierendes, gruppenspezifisches und -internes "Wir-Gefühl" in größerem Umfange bei mittelalterlichen Studierenden auf Basis der Quellenlage nicht nachgewiesen werden - wie es bei anderen Randgruppen des Mittelalters, z.B. den Prostituierten, durchaus nachzuweisen ist.Die Studenten als Randgruppe zu charakterisieren, trifft lediglich dort eingeschränkt zu, wo - insbesondere im 15. Jahrhundert - umherziehende Studierende sich mit den Randgruppen der Bettler und Vaganten vermischten, um auf diese Art und Weise ihr Studium zu finanzieren. In diesem Fall kann dann allerdings kaum noch von Studenten gesprochen werden, da deren Existenzsicherung als Bettler so breiten zeitlichen Raum einnahm, dass ein Studium in den meisten Fällen kaum mehr möglich war.