Fern Brady
Gebundenes Buch
Strong Female Character
Mein Leben zwischen Sexismus und Autismus. Zwischen Neurodiversität und gesellschaftlichen Erwartungen: Ein schonungsloser Blick auf Autismus
Übersetzung: Reeck, Doreen
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Schon als Teenager wusste Fern Brady, dass sie anders war. Als sie zufällig über Autismus las, wusste sie instinktiv, warum. Hier war die Erklärung für ihre Wahrnehmungsstörungen, ihre Meltdowns, ihre Unfähigkeit, soziale Signale zu deuten. Doch erst mit 34 folgte endlich die befreiende Diagnose. In dieser schonungslos ehrlichen Autobiografie erzählt sie ohne Rücksicht und mit dem ihr eigenen Witz von Neurodiversität zwischen Sexismus und Ableismus und ihrem offenen Umgang damit. »Geistreich, trocken und scharfsichtig - ein notwendiges Korrektiv in einer Welt, in der autistische Frau...
Schon als Teenager wusste Fern Brady, dass sie anders war. Als sie zufällig über Autismus las, wusste sie instinktiv, warum. Hier war die Erklärung für ihre Wahrnehmungsstörungen, ihre Meltdowns, ihre Unfähigkeit, soziale Signale zu deuten. Doch erst mit 34 folgte endlich die befreiende Diagnose. In dieser schonungslos ehrlichen Autobiografie erzählt sie ohne Rücksicht und mit dem ihr eigenen Witz von Neurodiversität zwischen Sexismus und Ableismus und ihrem offenen Umgang damit. »Geistreich, trocken und scharfsichtig - ein notwendiges Korrektiv in einer Welt, in der autistische Frauen entweder als ruhig und gefügig abgestempelt oder gänzlich ignoriert werden.« Devon Price, Unmasking Autism
Fern Brady (Jahrgang 1986) ist eine schottische Stand-Up-Comedienne, Podcasterin und Schriftstellerin. Der Durchbruch gelang ihr 2022 mit ihrer Teilnahme an der britischen Show Taskmaster. Fern Brady wurde erst im Erwachsenenalter als autistisch diagnostiziert. Seither engagiert sie sich aktiv in der Aufklärung zum Thema Autismus. Sie lebt in London, ohne Mann und ohne Kinder.
Produktdetails
- Verlag: Pola
- Artikelnr. des Verlages: 0011
- 1. Aufl. 2024
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 25. Oktober 2024
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 144mm x 28mm
- Gewicht: 462g
- ISBN-13: 9783759600110
- ISBN-10: 3759600115
- Artikelnr.: 70429210
Herstellerkennzeichnung
Pola
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
Fern Brady beschreibt in ihrer Autobiographie ihren Lebensweg mit Autismus. Ihre Diagnose erhält sie erst als Erwachsene. Ihr "Anderssein" hat ihr somit zunächst große Probleme bereitet, da sie sich bemüht hat, sich ihrer Umwelt anzupassen.
Fern beschreibt, wie sehr …
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Fern Brady beschreibt in ihrer Autobiographie ihren Lebensweg mit Autismus. Ihre Diagnose erhält sie erst als Erwachsene. Ihr "Anderssein" hat ihr somit zunächst große Probleme bereitet, da sie sich bemüht hat, sich ihrer Umwelt anzupassen.
Fern beschreibt, wie sehr ihr die Reize der Umwelt zu schaffen machen. Die hohe Anpassungsleistung verlangt ihr so viel ab, dass sie teilweise sogar Möbel zerschlagen, da das autistische Gehirn keine Möglichkeit findet, die erlebten Reize adäquat abzubauen. Ein besonderes Augenmerk verdient die Autobiographie durch die Schilderung des weiblichen, hochfunktionalen Autismus. Mädchen und Frauen sind eher in der Lage, sich sozial anzupassen als männliche Autisten. Sie beobachten und ahmen nach, womit sie weniger auffällig sind. Trotzdem kostet das eine immense seelische Kraft. Nichts im zwischenmenschlichen Bereich kommt automatisch, alles muss erarbeitet werden. Dabei wird eine Autistin, die zwar sehr intelligent aber auch zeitgleich im sozialen Miteinander sehr naiv sein kann, Opfer von psychischen Mißbrauch und männlicher Dominanz.
Daher ist das Buch, das einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung von weiblichen Autismus beiträgt, sehr empfehlenswert. Die Autorin schreibt eindringlich und sachlich. Dies führt eventuell bei manchen Lesern dazu, schwer mit ihr zu sympathisieren. Aber auch das kann ein Anzeichen von Autismus sein. Liebhudelei wird man bei Autisten schwer finden. Dafür erfährt man Authentizität und klare Aussagen, so wie in diesem Buch.
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Das Buch „Strong Female Character – Das Leben zwischen Autismus und Sexismus“ ist eine eindrucksvolle Autobiografie der schottischen Autorin Fern Brady. In diesem Werk gewährt sie den Lesern einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und den Leidensdruck, den sie im Laufe …
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Das Buch „Strong Female Character – Das Leben zwischen Autismus und Sexismus“ ist eine eindrucksvolle Autobiografie der schottischen Autorin Fern Brady. In diesem Werk gewährt sie den Lesern einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und den Leidensdruck, den sie im Laufe ihres Lebens erfahren hat. Brady schildert ihren langen und oft steinigen Weg mit bemerkenswerter Authentizität. Ihr Schreibstil ist unverfälscht und direkt; sie scheut sich nicht, auch die unangenehmen Wahrheiten ihres Lebens offen zu thematisieren.
Das Buch enthält immer wieder Fußnoten, die zusätzliche Informationen zu spezifischen Themen liefern, ohne den Fokus von der persönlichen Erzählung abzulenken. Diese Anreicherungen bieten wertvolle Kontexte und erweitern das Verständnis für die behandelten Themen.
Insgesamt ist „Strong Female Character“ ein fesselndes Werk, das zum Nachdenken anregt und vielschichtige Perspektiven eröffnet. Die Eindrücke, die ich aus der Lektüre gewonnen habe, waren sowohl spannend als auch bereichernd. Besonders beeindruckend fand ich die Offenheit, mit der Brady über die verschiedenen Aspekte ihres Lebens spricht, sei es über Autismus, Sexismus oder die Herausforderungen, die sich daraus ergeben. Ihre ehrliche und mutige Herangehensweise macht dieses Buch zu einem wichtigen Beitrag in der Diskussion über gesellschaftliche Themen und persönliche Identität.
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Stark und unglaublich wichtig
Ich finde es immer unglaublich schwer ein autobiographisches Buch zu rezensieren, denn immerhin sind das die Geschichten aus dem Leben.
Empfindungen und Gefühle einer Person die schonungslos ehrlich sind.
Was kann man da groß bewerten? Denn ich möchte …
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Stark und unglaublich wichtig
Ich finde es immer unglaublich schwer ein autobiographisches Buch zu rezensieren, denn immerhin sind das die Geschichten aus dem Leben.
Empfindungen und Gefühle einer Person die schonungslos ehrlich sind.
Was kann man da groß bewerten? Denn ich möchte nicht das Leben eines Menschen bewerten. Was ich aber hier bewerten kann und möchte ist der Schreibstil, die Art wie uns das ganze erzählt wird und wie das ganze gestaltet ist.
Und das ist unglaublich gut.
Fern Brady erzählt und mit einem wirklich schön zu lesenden Schreibstil aus ihrem Leben und das Ganze ist alles andere als ein Wohlfühlbuch.
Autismus bei Frauen/Mädchen ist ein so wichtiges Thema und oft schwerer und später diagnostiziert als bei Männern/Jungs.
Daher finde ich es so wichtig darüber zu reden.
Und in diesem Buch habe ich mich leider viel zu oft wiedergefunden. Ich finde es alles unglaublich authentisch, offen und ehrlich geschrieben.
Es wird nichts künstlich dramatisiert, aufgebauscht, oder heruntergespielt.
Die Autorin gibt vielen mit ihrer Geschichte den Mut genauso wie sie durchzuziehen, sich nicht herunterziehen zu lassen, selbst wenn man merkt das man „anders“ ist und eben in vielen Dingen ein bisschen besonders tickt.
Danke für dieses Buch.
Wir Frauen sind unglaublich, daran müssen wir uns so oft erinnern und uns gegenseitig stärken.
Optisch finde ich das Buch auch wirklich sehr schön und ansprechend gestaltet.
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Nachdem ich bereits einige Bücher über Autismus gelesen habe, war ich gespannt auf "Strong Female Character – Mein Leben zwischen Sexismus und Autismus" von Fern Brady. Im Gegensatz zu Werken, die über Autismus schreiben, bietet Bradys Autobiografie einen …
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Nachdem ich bereits einige Bücher über Autismus gelesen habe, war ich gespannt auf "Strong Female Character – Mein Leben zwischen Sexismus und Autismus" von Fern Brady. Im Gegensatz zu Werken, die über Autismus schreiben, bietet Bradys Autobiografie einen unmittelbaren, ungeschönten Einblick in das Leben einer Frau auf dem Weg zu ihrer späten Diagnose. Ich habe selbst die Vermutung, dass ich auf dem Autismus-Spektrum sein könnte, weshalb ich mich an einigen Stellen im Buch sehr wiedergefunden habe.
Fern Brady erzählt schonungslos ehrlich von ihren Erfahrungen – von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter –, ohne dabei künstlich zu dramatisieren oder Dinge herunterzuspielen. Ihr Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Besonders beeindruckt hat mich, wie offen sie über ihre Meltdowns spricht, den ständigen Versuch, sich anzupassen, und die unzähligen Jobs, die sie annahm, um ihren Platz in der Welt zu finden.
Erst mit 34 Jahren erhält die Britin ihre Autismusdiagnose und findet damit endlich eine Erklärung für ihr Anderssein. Ich schätze ihren Sinn für Gerechtigkeit und die Bereitschaft, Tabuthemen anzusprechen. Mit ihrer Geschichte gewährt sie interessierten Leser*innen einen unverstellten Einblick in den Lebensalltag einer autistischen Frau.
Besonders wichtig finde ich, dass das Buch das oft vernachlässigte Thema Autismus bei Frauen beleuchtet. Die Diagnose bei Frauen und Mädchen erfolgt häufig später und schwieriger als bei Männern und Jungen. Fern Brady sensibilisiert für diese Thematik und gibt Betroffenen Mut, sich nicht unterkriegen zu lassen, auch wenn sie merken, dass sie "anders" sind.
Ich habe mich in vielen ihrer Beschreibungen wiedergefunden. Das zeigt, wie authentisch und ehrlich sie schreibt. Sie bietet keine einfachen Antworten, aber sie teilt ihre Bewältigungsstrategien und zeigt Wege auf, wie man Herausforderungen angehen kann, die zunächst unüberwindbar scheinen.
Fazit: "Strong Female Character" ist ein starkes und unglaublich wichtiges Buch. Fern Brady ermutigt dazu, sich selbst treu zu bleiben und, dass Frauen einander stärken sollten. Ich empfehle dieses Buch allen, die einen unverstellten Einblick in das Leben einer autistischen Frau erhalten möchten, insbesondere jungen Frauen, die selbst betroffen sind oder die mehr über Autismus lernen wollen.
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Strong Female Character von Fern Brady ist ein autobiografischer Bericht über das Leben als spätdiagnostizierte Autistin. Die Autorin bezeichnet sich widerwillig als “offen autistisch”, womit sie meint, dass sie aus ihrer Diagnose kein Geheimnis macht und offen darüber …
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Strong Female Character von Fern Brady ist ein autobiografischer Bericht über das Leben als spätdiagnostizierte Autistin. Die Autorin bezeichnet sich widerwillig als “offen autistisch”, womit sie meint, dass sie aus ihrer Diagnose kein Geheimnis macht und offen darüber spricht. Sie kritisiert, dass dieser Begriff suggeriert, dass Autismus in irgendeiner Weise schambehaftet sein sollte und man nur hinter vorgehaltener Hand darüber reden sollte (etwas, das im katholischen Schottland für einige Dinge zu gelten scheint…). Um die Lebensrealität autistischer Frauen sichtbar zu machen und das damit einhergehende Stigma zu bekämpfen, hat sie dieses Buch geschrieben. Authentisch und schonungslos erzählt Brady von Hintergründen, Symptomen und Herausforderungen autistischer Menschen und schildert dabei vor allem die Hilflosigkeit, die sie gefühlt hat, bevor sie die Diagnose, und damit endlich eine Erklärung, erhalten hat.
Auch wenn ich das Thema Neurodivergenz, und vor allem auch den Gender-Diagnose-Gap, schon länger verfolge, habe ich hier viel Neues gelernt und war mal wieder überrascht, wie wenig doch über die Bandbreite der Manifestation bestimmter Aspekte von Autismus bekannt ist - auch bei sogenannten Fachleuten.
Bücher wie dieses sind so wichtig, denn natürlich können wir uns zu vielen Themen Fachwissen anlesen (sofern es überhaupt verfügbar ist), aber es sind die Worte derer, die tagtäglich mit den Symptomen, dem Unverständnis ihrer Umgebung, und den Selbstzweifeln leben müssen, die uns begreifbar machen können, was das Leben als neurodivergente Person ganz konkret bedeutet. Und genau das gelingt Brady hier ausgezeichnet, denn auch wenn sie durchaus humorvoll schreibt, zweifelt man nicht daran, wie tiefgreifend die Auswirkungen des Autismus sind und wie sehr sie ihr Leben bestimmen. Die Art, wie sie schreibt, ist dabei sehr unverkrampft und zugänglich, was sicher die Hemmschwelle, sich mit dem Thema zu beschäftigen, niedrig hält und für viel Empathie sorgt. An dieser Stelle auch ein großes Lob an die Übersetzung von Doreen Reeck
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung, egal wie detailliert ihr euch bisher mit dem Bereich der Neurodivergenz auseinandergesetzt habt, denn es bietet für jeden Kenntnisstand einen Mehrwert!
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Fern Brady – ein Name, der hierzulande wohl kaum jemandem etwas sagt. Fern Brady – eine Frau, deren bisheriger Lebensweg lesenswert und ungemein lesbar ist. Warum? Weil, die aus Schottland stammende Stand-up Comedian mittlerweile genau das ist, was der Titel ihrer Autobiographie und …
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Fern Brady – ein Name, der hierzulande wohl kaum jemandem etwas sagt. Fern Brady – eine Frau, deren bisheriger Lebensweg lesenswert und ungemein lesbar ist. Warum? Weil, die aus Schottland stammende Stand-up Comedian mittlerweile genau das ist, was der Titel ihrer Autobiographie und Auseinandersetzung mit Autismus und Sexismus besagt: ein „Strong Female Character“ – der Weg dorthin war allerdings alles andere als leicht.
Mit scharfsinnigem Humor und schmerzhafter Selbstironie durchleuchtet Brady ihre Kindheit, Jugend, Studienzeit und beginnende Berufstätigkeit. Erst sehr spät wird die Diagnose „Autismus“ gestellt, Brady hat zu dem Zeitpunkt schon jahrelang unter unerklärlichen „meltdowns“ gelitten, viel Zeit in der Psychatrie verbracht, ihre überforderten Angehörigen hatten ihr mehrfach den Rücken gekehrt und sie hinausgeworfen. Weitestgehend auf sich selbst gestellt, durchlebte sie (toxische) Zweckbeziehungen, geriet in abstruse und bedrohlich anmutende Situationen und arbeitete in schlecht bezahlten und wenig angesehenen Jobs.
Mit entwaffnender Offenheit, bewundernswerter, fast schon abgeklärt anmutender Distanz und ohne jeden Anflug von Selbstmitleid leistet Fern Brady wichtige Aufklärungsarbeit, indem sie ihre Entwicklungsschritte und ihr Verhalten betrachtet, analysiert und ab und an in den Kontext zu vorhandener Literatur über Autismus stellt. Dabei wird klar: Autismus stellt die betroffene Person schon vor eine schier unendliche Fülle von Herausforderungen, handelt es sich bei der Person aber um eine Frau, potenzieren sich diese noch einmal deutlich. Wie auf vielen Gebieten der Medizin ist auch die bei Autismus die weibliche Seite kaum erforscht, er äußert sich bei Frauen anders als bei Männern und führt bei Fern Brady zu teilweise selbstschädigendem Masking und zu Verhaltensinterpretationen, die sie vielleicht noch leichter als andere Frauen zum Opfer von Sexismus werden lassen, obwohl letzterer auch so schon in Bradys Umfeld, ihrer Vergangenheit und vor allem auch in ihrem heutigen Beruf als Comedian sehr weit verbreitet ist. Schonungslos, aber erstaunlicherweise überwiegend urteilsfrei, rückt Brady das mangelnde Wissen zu weiblichem Autismus und das sexistische Verhalten von Männern, die Objektifizierung von Frauen sowie die Reduzierung auf das Äußerliche in den Mittelpunkt. Dadurch, dass sie sich mit angebrachter und beißender Kritik zurückhält und eher Sachverhalte und Fakten fast nüchtern schildert, haben solche Szenen und Erlebnisse noch sehr viel mehr Wucht. Dazwischen gibt es aber immer wieder auch komische Szenen und trockene Kommentare. Trotz des sehr ernsten Themas gelingt es Brady, die Leser auch immer wieder gut zu unterhalten.
Fern Brady ist ein faszinierender, lehrreicher und sensibilisierender Einblick in das Spannungsfeld zwischen Autismus und Sexismus gelungen, der gleichzeitig den Umgang unserer Gesellschaft mit Menschen seziert, die nicht den Anforderungen an „normgerechtes“ Verhalten entsprechen.
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Ehrlich und ungeschönt
In ihrem autobiografischen Werk »Strong Female Character« erzählt Fern Brady über ihren Lebens- und Leidensweg bis hin zur Autismus-Diagnose.
Am Anfang des Buches steht die Diagnose, woraufhin die Autorin mehr oder weniger chronologisch ihren …
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Ehrlich und ungeschönt
In ihrem autobiografischen Werk »Strong Female Character« erzählt Fern Brady über ihren Lebens- und Leidensweg bis hin zur Autismus-Diagnose.
Am Anfang des Buches steht die Diagnose, woraufhin die Autorin mehr oder weniger chronologisch ihren Weg dort hin in Form von Anekdoten schildert.
Sie erzählt hierbei ungeschönt und schonungslos ehrlich von ihren Erfahrungen in der Schule, Uni, Psychiatrie, im Job als Stripperin und als Comedienne oder auch innerhalb ihrer eigenen Familie.
Brady‘s Schreibstil ist angenehm und es entsteht schnell ein guter Lesefluss. Dem Geschilderten selbst hätte jedoch etwas mehr Struktur gut getan, da es teilweise doch etwas wirr und durcheinander wirkt.
Leider wirkt es an einigen Stellen, als hätte die Autorin ihre Autobiografie als Mittel nutzen wollen, um mit den Menschen um sich herum abzurechnen. Zwar hat sie scheinbar die Namen und bedeutende Wesensmerkmale vorkommender Personen geändert, jedoch sollte den entsprechenden Personen dennoch klar sein, dass sie gemeint sind.
Sie schreibt nicht nur authentisch und ehrlich über ihren traumatischen Weg bis zur befreienden Diagnose, sondern auch zum Teil sehr unreflektiert über ihre Erfahrungen und spart dabei auch nicht an Beschimpfungen und Beleidigungen.
Ihre Diagnose nutzt sie zudem mitunter als Rechtfertigung für unmoralisches Verhalten, wie beispielsweise Fremdgehen oder eine Person krankenhausreif zu schlagen.
Komplett missfallen hat mir das Buch jedoch nicht. Ich konnte auch einige neue Einblicke gewinnen und dazulernen. Das Thema „Meltdowns“ beispielsweise war mir zuvor nur vage ein Begriff, doch dank Brady’s Schilderungen kann ich dieses Thema nun viel besser greifen.
Letztendlich denke ich, sollte man einfach im Hinterkopf behalten, dass Brady’s Buch keine allgemeine Darstellung von Autismus ist, sondern ihre persönlichen Erfahrungen schildert.
Trotz einiger Kritikpunkte kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert.
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Strong Female Character ist ein biographisches Buch, welches auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise ihre Erfahrungen als Frau und Künstlerin mit Autismus schildert. Die Autorin entlarvt darin gängige Missverständnisse und stereotype Erwartungen, denen Frauen – und …
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Strong Female Character ist ein biographisches Buch, welches auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise ihre Erfahrungen als Frau und Künstlerin mit Autismus schildert. Die Autorin entlarvt darin gängige Missverständnisse und stereotype Erwartungen, denen Frauen – und besonders Frauen im Autismus-Spektrum – oft ausgesetzt sind. Mit einer unverblümten Sprache und schwarzem Humor zeichnet sie das Bild einer Frau, die in ihrer Jugend und Karriere mit dem Gefühl kämpft, „anders“ zu sein, und die ihren Weg trotz gesellschaftlicher Schranken unbeirrt geht.
Die Autorin zeigt auf, dass Stärke in der Verletzlichkeit und in der Fähigkeit liegt, eigene Schwächen zu akzeptieren und authentisch zu bleiben.
Eine der Stärken des Buches ist Bradys unverwechselbarer Schreibstil, der zwischen frechem Humor und schmerzlichen Einsichten schwankt. Ihr Erzählton ist oft bissig und provokant, aber immer wieder blitzen darin Wärme und Verletzlichkeit auf, die der Leser spüren kann.
Sie räumt sie mit Vorurteilen über Autismus auf, indem sie schildert, wie ihre Diagnose ihr half, ihr Leben und ihre Beziehungen besser zu verstehen.
Insgesamt ist Strong Female Character ein erfrischendes und mutiges Buch, das die gesellschaftlichen Vorstellungen von Weiblichkeit und Stärke hinterfragt. Es ist nicht nur ein humorvoller Einblick in das Leben einer Komikerin, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Diskussion über Autismus, Gender und Selbstakzeptanz.
Absolute Empfehlung!
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Sehr hilfreicher und teils schockierender Einblick
Das Buch führt uns in die traumatische Lebensgeschichte der Autorin ein. Die Erfahrungsberichte aus ihrem Leben zeigen auf, welchen Situationen man sich als autistische Person stellen muss und was es zur Folge haben kann, wenn man Situationen …
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Sehr hilfreicher und teils schockierender Einblick
Das Buch führt uns in die traumatische Lebensgeschichte der Autorin ein. Die Erfahrungsberichte aus ihrem Leben zeigen auf, welchen Situationen man sich als autistische Person stellen muss und was es zur Folge haben kann, wenn man Situationen nicht wie neurotypische Menschen einschätzen kann. Diese Situationen zu lesen, hat mich teils schockiert und teils sehr mitfühlen lassen.
Der Schreibstil ist recht trocken und sachlich. Keine Situation wird beschönigt.
Mir hat es geholfen, Verhaltensweisen von autistischen Personen in meiner näheren Umgebung besser zu verstehen und mich in diese Personen besser hineinzuversetzen.
Das Buch ist nachvollziehbar geschrieben. Sowohl in ihre Entscheidungen, als auch in ihre Gedanken wird man gut eingeführt. Ich hätte mir etwas mehr Einblick in die Beziehung zwischen ihr und ihrem Freund gewünscht. Ich stelle mir das Zusammenleben unter den Gegebenheiten sehr schwierig vor.
Insgesamt schafft das Buch mehr Sichtbarkeit und vor allem mehr Verständnis für autistische Personen und dies hat mir sehr gefallen.
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Umfassender und persönlicher Einblick in das Leben einer Autistin
“Strong Female Character” ist die Autobiographie der schottischen Comedienne Fern Brady, in welcher sie ihr Leben als Autistin bis zu ihrer späten Diagnose beschreibt. Trotz eindeutiger Symptome und vielfacher …
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Umfassender und persönlicher Einblick in das Leben einer Autistin
“Strong Female Character” ist die Autobiographie der schottischen Comedienne Fern Brady, in welcher sie ihr Leben als Autistin bis zu ihrer späten Diagnose beschreibt. Trotz eindeutiger Symptome und vielfacher Versuche, von Beratungsstellen und Fachpersonal ernstgenommen zu werden, werden ihr eine Reihe an Fehldiagnosen gestellt, unpassende Behandlungen angeordnet und sie erhält ihre Diagnose erst mit 34 Jahren.
Ich kannte Fern Brady, bevor ich ihr Buch gelesen habe, nicht, war aufgrund der Thematik aber sehr an ihrer Perspektive als Autistin interessiert. Ich finde es besonders mutig, wie schonungslos ehrlich sie auch die negativen Aspekte ihrer Störung teilt und bin ihr sehr dankbar für ihre Darstellung, wie auch für ihre Kritik an der immer noch unzureichenden Versorgung mit Information und Diagnostikstellen (insbesondere für Mädchen und Frauen).
Brady gelingt ein guter Überblick, wie eine (undiagnostizierte) ASS sich in jeglichen Situationen zeigen kann und sich auf das Leben auswirkt, indem sie uns an unterschiedlichen Erfahrungen ihres bisherigen Lebens teilhaben lässt. Auch wenn ich viele ihrer Erfahrungen gut nachempfinden und in mir selber wiedererkennen konnte, haben mich Bradys Erlebnisse dennoch immer wieder erschüttert. Ich fand es schrecklich zu lesen, welche extremen Erfahrungen Brady im Laufe ihres Lebens machen musste. Dies ist allerdings nicht ungewöhnlich, denn Autist*innen neigen beispielsweise durch die Natur der Störung viel schneller dazu, traumatisierende Erfahrungen machen zu müssen und daraus eine PTBS zu entwickeln.
Die Bewertung der Autobiographie fällt mir an dieser Stelle sehr schwer, da es auch Aspekte gab, die mir nicht gefallen haben. Dabei möchte ich natürlich nicht Fern Brady persönlich oder ihr Leben bewerten, sondern erklären, warum ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen kann. Denn Bradys schonungslos ehrliche Art, Dinge zu beschreiben, erklärt sich beim Lesen natürlich von selbst. Allerdings habe ich diese häufig unverhältnismäßig negativ wahrgenommen. Das bezieht sich auch auf die Darstellung der Personen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet, was ich als beinahe ständige Abwertung anderer empfunden habe und so meiner Meinung nach beispielsweise Body- und Fatshaming stattfinden.
Nachdem ich nach den ersten vielversprechenden Seiten und meinen hohen Erwartungen im Vorhinein mit einem Highlight gerechnet habe, konnte diese Erwartung leider nicht ganz erfüllt werden. Trotzdem möchte ich “Strong Female Character” wegen der Sensibilisierung zum Thema Autismus und den wichtigen Aspekten, die das Buch zu dem Thema anspricht - und wofür ich es sehr schätze - empfehlen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.
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