Benjamin Myers
Gebundenes Buch
Strandgut
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Earlon »Bucky« Bronco hat mit seinen siebzig Jahren noch nie das Meer gesehen. Und doch treibt er seit dem Tod seiner Frau durch Chicago wie ein Schiffbrüchiger. Zwischen Bett und Walmart-Apotheke zählt er die Stunden bis zum Ende. Da erreicht ihn eine unerwartete Nachricht: eine Einladung zu einem Soul-Festival im englischen Scarborough. Tatsächlich hat Bucky eine Vergangenheit als Soulsänger, doch in den USA sind seine wenigen Songs längst vergessen. An der britischen Küste angekommen, begreift er, dass er hier eine Art Legende ist. Und er trifft auf Dinah, eine melancholische und le...
Earlon »Bucky« Bronco hat mit seinen siebzig Jahren noch nie das Meer gesehen. Und doch treibt er seit dem Tod seiner Frau durch Chicago wie ein Schiffbrüchiger. Zwischen Bett und Walmart-Apotheke zählt er die Stunden bis zum Ende. Da erreicht ihn eine unerwartete Nachricht: eine Einladung zu einem Soul-Festival im englischen Scarborough. Tatsächlich hat Bucky eine Vergangenheit als Soulsänger, doch in den USA sind seine wenigen Songs längst vergessen. An der britischen Küste angekommen, begreift er, dass er hier eine Art Legende ist. Und er trifft auf Dinah, eine melancholische und lebenskluge Mittfünfzigerin, die ihren deprimierenden Alltag am besten vergessen kann, wenn sie Buckys Lieder hört oder sich in die kalte Nordsee stürzt.Benjamin Myers erzählt von zwei Gestrandeten, von den Stürmen des Lebens und dem Sog der Erinnerung. Vor allem aber erzählt er vom Meer, auf dessen Oberfläche immer ein Streifen Hoffnung schimmert.
BENJAMIN MYERS, geboren 1976, ist Journalist und Schriftsteller. Für seine literarischen Arbeiten hat er mehrere Preise erhalten. Sein Roman ¿Offene See¿ (DuMont 2020) stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde mit dem Preis des unabhängigen Buchhandels als Lieblingsbuch des Jahres ausgezeichnet. 2021 erschien ¿Der perfekte Kreis¿, 2022 ¿Der längste, strahlendste Tag¿, 2024 ¿Cuddy¿ und 2025 ¿Strandgut¿ (alle DuMont). Er lebt mit seiner Frau in Nordengland. WERNER LÖCHER-LAWRENCE, geboren 1956, ist als literarischer Agent und Übersetzer tätig. Er übertrug u. a. Meg Wolitzer, Benjamin Myers, Nathan Hill, Benjamin Wood und Hilary Mantel ins Deutsche.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Rare Singles
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 17. Juni 2025
- Deutsch
- Abmessung: 200mm x 120mm x 30mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783755800378
- ISBN-10: 3755800373
- Artikelnr.: 72053140
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Rezensent Julian Weber erkennt in Benjamin Myers' Roman viel mehr als Ferienlektüre, wie der deutsche Verlag suggeriert. Für Weber wird in dem Roman nicht weniger als die Geschichte des "Northern Soul" und seiner weltweiten Fangemeinde erzählt und zwar anhand eines knallharten Kitchen-Sink-Dramas, in dem der Autor die sozialen Härten der Black Community in den USA und die Leiden des fiktionalen Soul-Sängers Earlon "Bucky" Bronco thematisiert, lakonisch, aber leidenschaftlich, wie Weber anerkennend feststellt. Was der Opioid-süchtige Bucky auf Tournee in Nordengland erlebt, ist für Weber kafkaesk. Der soulaffine Leser kann sich auf gute Unterhaltung inklusive Soul-Hymnen und einigen Übersetzungsfehlern gefasst machen, erklärt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Bei Benjamin Myers neuem Roman muss Rezensent Stefan Michalzik unweigerlich an das Wort "Gefühlskino" denken, aber gar nicht im negativen Sinne: Sein Protagonist Earlon "Bucky" Bronco hat zu den Hochzeiten des Northern Soul exakt eine einzige Single veröffentlicht und statt Musikkarriere hinzulegen ein eher tristes Dasein gefristet. Plötzlich flattert das Angebot für einen Auftritt rein, denn sein Song erlebt eine unerwartete und Geldsegen versprechende Renaissance, erfahren wir. Bucky, dessen Alter mit allerhand Gebrechen einhergeht, freundet sich vor allem mit der Festivalbetreuerin Dinah an, die um einiges jünger ist und damit ein laut Michalzik für Myers typisches Thema bedient. Dem Kritiker gefällt, wie "mit kurzen, präzisen Sätzen" eine Geschichte erzählt wird, die sozial- und rassismuskritisch aufgebaut ist, auch wenn Myers sich manchmal nahe am Klischee bewegt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
In dem Buch "Strandgut" von Benjamin Myers geht es um Earlon alias "Bucky", der denkt, er hätte die besten Jahre hinter sich und ein großes Päckchen mit sich trägt. Der Tod seiner Frau und ein Vorfall in der Vergangenheit haben sein Leben sehr beeinflusst und …
Mehr
In dem Buch "Strandgut" von Benjamin Myers geht es um Earlon alias "Bucky", der denkt, er hätte die besten Jahre hinter sich und ein großes Päckchen mit sich trägt. Der Tod seiner Frau und ein Vorfall in der Vergangenheit haben sein Leben sehr beeinflusst und ungenießbar gemacht. Eines Tages erhält er den Anruf aus England für einen Auftritt und er tritt eine emotionale Reise an.
In diesem Buch begleiten wir Bucky bei dieser emotionalen Reise. Es ist ein sehr langsam erzähltes Buch mit vielen schön beschriebenen Bildern. Die Sprache ist so schön gestaltet. Ich habe es geliebt die Geschichte zu lesen und man könnte so viele Zeilen immer wieder lesen und auf sich wirken lassen. Die Emotionen stehen ganz klar hier im Vordergrund. Das Cover finde ich ebenso schön gestaltet und ähnelt auch dem Buch "Offene See". Für mich ist dieses Buch sogar noch besser als "Offene See".
Eins meiner Jahreshighlights - klare Empfehlung!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Earlon „Bucky“ Bronco hat ein einfaches, aber bewegtes Leben hinter sich. Sein gesamtes Dasein hat er in Chicago verbracht, ist verschiedenen Arbeiten nachgegangen und hat seine Frau Maybell über alles geliebt. Jetzt ist Bucky alt, seine Frau Maybell wurde ihm vor einem Jahr vom …
Mehr
Earlon „Bucky“ Bronco hat ein einfaches, aber bewegtes Leben hinter sich. Sein gesamtes Dasein hat er in Chicago verbracht, ist verschiedenen Arbeiten nachgegangen und hat seine Frau Maybell über alles geliebt. Jetzt ist Bucky alt, seine Frau Maybell wurde ihm vor einem Jahr vom Krebs entrissen und um durch den Tag zu kommen, braucht er Opioide. Da erhält er plötzlich eine Einladung an eine englische Küstenstadt. Ein kleines Musikfestival – und er soll singen. Den Bucky ist für so manchen Engländer eine wahre Soullegende. In den 60ern hatte er zwei Songs aufgenommen als seine Karriere schon wieder endete, bevor sie überhaupt begann. Seither hat Bucky nicht mehr gesungen, doch da der Auftritt ein paar Dollars für ihn bedeuten, lässt er sich auf das Abenteuer ein.
„Strandgut“ ist ein ruhiger, tiefgreifender Roman von Benjamin Myers. Es ist lange her, dass ich einen Roman derart genießen konnte. Wie angespültes Strandgut trifft Bucky in dem Ort Scarborough auf und begegnet Dinah, die sich das Wochenende über um ihn kümmern soll. Dinah, die sich in den 40ern befindet, ein glühender Fan von Bucky ist und die ebenfalls ein nicht ganz so einfaches Leben mit einem nutzlosen Mann und einem nutzlosen Sohn lebt. Und doch liebt sie ihr Leben, liebt das, was es wirklich ausmacht. Es wird für alle ein intensives Wochenende, voller Musik, Tanz und Schmerz. Benjamin Myers geht in seinem Roman m.E. der Frage nach, was das Leben eigentlich lebenswert macht, warum es sich einfach lohnt. Am Ende ist jedes Leben einzigartig und die Menschen, denen wir begegnen prägen uns oft für immer.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Die zweite Chance
Mein vierter Roman von Benjamin Myers und ich würde ihn im Vergleich zu den bisher gelesenen so im oberen Mittelfeld einordnen. Auch in „Strandgut“ taucht Myers wieder tief in das Seelenleben seiner Protagonisten ein, lässt uns teilhaben an dem …
Mehr
Die zweite Chance
Mein vierter Roman von Benjamin Myers und ich würde ihn im Vergleich zu den bisher gelesenen so im oberen Mittelfeld einordnen. Auch in „Strandgut“ taucht Myers wieder tief in das Seelenleben seiner Protagonisten ein, lässt uns teilhaben an dem Schwebezustand zwischen Scheitern und Neuanfang und beschränkt sich fast nur auf die leisen, auf den ersten Blick unscheinbaren Momente, die genauer betrachtet alles andere als bedeutungslos sind. Sie sind voll von (Selbst-)zweifeln, Schmerz, Trauer, Zukunftsangst, Resignation und Hilfslosigkeit. Und doch sind Myers Romane alles andere als deprimierend. Ganz im Gegenteil, diese tiefen Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten berühren. Die zarten Beziehungen, die er zwischen den Charakteren entstehen lässt, stimmen hoffnungsvoll. Und die Geschichten, die er erzählt, vergisst man nicht.
Das trifft auch alles auf dieses Buch zu. Allerdings war es mir stellenweise dann doch zu langatmig. Das lag vermutlich daran, dass sich viele Szenen thematisch sehr ähnelten: Schmerzen durch diverse Krankheiten und körperliche Beschwerden, Begleiterscheinungen eines kalten Entzugs von Schmerztabletten, diverse Überlegungen, wie man Drogen beschaffen kann. Hinzu kommt, dass der Protagonist durch seine schlechte körperliche Verfassung viel älter als Anfang 70 scheint. Das war irgendwie irritierend, da es gar nichts mit den Menschen dieses Alters zu tun hat, die ich kenne. Nicht gefallen hat mir auch, dass die Themen Drogen und Abhängigkeit meiner Meinung nach an einigen Stellen verharmlost und als schicklich beschrieben werden.
Insgesamt also 4 von 5 Sternen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Es gibt doch eine Zukunft
Earlon “Bucky“ Bronco ist in den 70ern und lebt in Chicago. Er hat seit dem Tod seiner über alles geliebten Frau Maybell fast ein Jahr zuvor seinen Lebenswillen verloren und wartet nur noch auf den Tod, zumal er ständig unter sehr starken Schmerzen …
Mehr
Es gibt doch eine Zukunft
Earlon “Bucky“ Bronco ist in den 70ern und lebt in Chicago. Er hat seit dem Tod seiner über alles geliebten Frau Maybell fast ein Jahr zuvor seinen Lebenswillen verloren und wartet nur noch auf den Tod, zumal er ständig unter sehr starken Schmerzen leidet. Er nimmt Schmerzmittel und ist inzwischen abhängig von Opioiden, die nur vorübergehend Erleichterung verschaffen. Für eine Operation hat er kein Geld. Sei ganzes Leben hat er in prekären Verhältnissen mit einer Vielzahl von unterbezahlten Jobs verbracht, ein typischer Underdog ohne Chancen. Eines Tages erhält er eine Einladung zu einem Festival in Scarborough in Yorkshire. Als sehr junger Mann hatte er Erfolg mit wenigen Soultiteln, die in seiner Heimat längst in Vergessenheit geraten sind. Er nimmt die Einladung an, weil er noch nie gereist ist und das Meer in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen hat. Leider vergisst er seine Opioide im Flugzeug, was ihm einen sehr unangenehmen kalten Entzug beschert. In England betreut ihn Dinah, eine sympathische Frau in den 50ern, die seine Musik kennt und liebt. Auch sie ist nicht glücklich in ihrem Leben als Supermarktangestellte mit einem Alkoholiker als Mann, der immer wieder durch Diebstähle auffällt, und einem drogenabhängigen Sohn, der keine Anstalten macht, am realen Leben teilzunehmen. Bucky und Dinah kommen ins Gespräch und erleben, dass man nicht aufgeben darf, dass menschliche Kontakte und Hilfe dem Leben eine neue Richtung geben können. Auch für Bucky hat die Zukunft Potenzial, enthält wieder Möglichkeiten. Mit Dinahs Hilfe kann er Zweifel, Ängste, Einsamkeit, schmerzlichen Verlust und körperlichen Niedergang hinter sich lassen.
Der Autor erzählt die Geschichte sehr empathisch in einer poetischen Sprache und beschreibt die Schönheit der Landschaft und des Meeres sehr überzeugend. Mir hat nach “Offene See“ und “Der perfekte Kreis“ auch Myers neuer Roman wieder gut gefallen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Als ich "Strandgut" von Benjamin Myers in die Hand nahm, wusste ich schon, dass mich etwas Besonderes erwartet. Ich hatte bereits "Offene See" gelesen und fand es richtig gut. Damals hat mich seine Sprache total berührt, diese stille Poesie, die zwischen den Zeilen lebt. Und …
Mehr
Als ich "Strandgut" von Benjamin Myers in die Hand nahm, wusste ich schon, dass mich etwas Besonderes erwartet. Ich hatte bereits "Offene See" gelesen und fand es richtig gut. Damals hat mich seine Sprache total berührt, diese stille Poesie, die zwischen den Zeilen lebt. Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Ich liebe das Meer – wegen seiner Weite und dieser melancholischen Ruhe, die es ausstrahlt. Und genau diese Stimmung zieht sich durch das ganze Buch. Es ist kein Roman, der laut erzählt wird. Er rauscht eher wie sanfter Wind durchs Dünengras, leise und voller Bedeutung.
Bucky Bronco ist der Star der Show. Er war früher Soulsänger in Chicago, aber dann hat ihn ein Schicksalsschlag erwischt und er kämpft seitdem mit allen Mitteln ums Überleben. Als er nach Scarborough eingeladen wird – einem kleinen, verwitterten Küstenort im Norden Englands –, trifft er Dinah. Eine Frau, die schon einiges erlebt hat, aber trotzdem immer an das Gute im Leben glaubt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Verbindung, die so still und zart beginnt, dass man sie fast nicht bemerkt – und doch ist sie das Herzstück der Geschichte.
Myers hat einen ganz eigenen Schreibstil, der sehr zärtlich ist. Er schreibt klare Texte, die aber auch irgendwie poetisch sind, manchmal wie ein Lied. Ich hatte oft das Gefühl, seine Sätze seien wie Muscheln am Strand: schlicht von außen, aber wenn man innehält, entdeckt man die Schönheit im Detail. Es sind nicht die großen Handlungen, die das Buch tragen, sondern die kleinen Dinge dazwischen – Blicke, Schweigen, Erinnerungen. Alles atmet Salzwasser, Sehnsucht und diesen stillen Wunsch, noch nicht ganz verloren zu sein.
Was ich besonders gut fand: Die Figuren sind älter und gebrochener als man es vielleicht erwartet, und gerade deshalb so echt. Ihre Einsamkeit wirkt nicht übertrieben, sondern vertraut. Vielleicht, weil wir alle irgendwann gestrandet sind – irgendwo, in einem Gefühl oder in uns selbst.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Der Roman „Strandgut“ von Benjamin Myers entführt den Leser in die bewegende Lebensgeschichte von Earlon »Bucky« Bronco, einem 70-jährigen Mann, der einst zwei Soulhits gesungen hatte und der sich wegen dieser auf eine unerwartete Reise wagt. Nach dem Verlust seiner …
Mehr
Der Roman „Strandgut“ von Benjamin Myers entführt den Leser in die bewegende Lebensgeschichte von Earlon »Bucky« Bronco, einem 70-jährigen Mann, der einst zwei Soulhits gesungen hatte und der sich wegen dieser auf eine unerwartete Reise wagt. Nach dem Verlust seiner Frau Maybell vor einem Jahr wird er zu einem Soul-Festival im englischen Scarborough eingeladen – eine Herausforderung, die ihn dazu bringt, sein Heimatland Amerika zum ersten Mal zu verlassen. Diese Entscheidung ist für Bucky nicht nur ein Schritt ins Unbekannte, sondern auch eine emotional aufgeladene Odyssee.
Myers gelingt es meisterhaft, Bucks innere Zerrissenheit darzustellen. Der Protagonist ist gefangen zwischen der Trauer um seine verstorbene Frau, deren Todestag ausgerechnet an dem Tag seines Auftritts liegt, und der körperlichen Qual, die ihn durch die Abhängigkeit von Opioiden begleitet. Die Tatsache, dass er seine Medikamente im Flugzeug vergessen hat, führt zu einem quälenden Entzug, der den Leser mit ihm leiden lässt. Die realistische Schilderung dieser Schmerzen und inneren Konflikte zieht einen sofort in Bann und lässt einen die Verzweiflung und den Kampf um die Bewältigung des eigenen Schicksals hautnah miterleben.
Während seiner Zeit in England begegnet Bucky der jungen Dinah, die ihm zur Seite steht. Sie selbst kämpft mit ihren eigenen Problemen: Ihr Sohn und ihr Mann scheinen keine Perspektive zu haben, doch sie selbst trägt noch ein bisschen Hoffnung. Diese Beziehung zwischen Bucky und Dinah ist von einer tiefen Menschlichkeit geprägt. Myers zeichnet ihre Interaktionen mit viel Sensibilität und Feingefühl, sodass man als Leser regelrecht miterlebt, wie sie einander unterstützen und trösten. Diese Verbindung wird zu einer wichtigen Ablenkung für Bucky und verleiht der Geschichte eine zusätzliche emotionale Tiefe.
Die Sprache von Myers ist poetisch und melancholisch, gleichzeitig aber auch hoffnungsvoll. Er versteht es, die Stimmungen und Gefühle seiner Charaktere prägnant einzufangen. Die bildhaften Beschreibungen des englischen Küstenortes Scarborough und des Meeres, das für Bucky so neu und überwältigend ist, lassen den Leser die Atmosphäre nahezu spüren.
Ein weiteres Highlight ist das Cover des Buches, das nicht nur visuell ansprechend ist, sondern auch die Stimmung des Romans perfekt widerspiegelt. Die hochwertige Gestaltung unterstreicht die Sorgfalt, die in das Werk investiert wurde.
Insgesamt ist „Strandgut“ von Benjamin Myers ein berührender Roman über Verlust, Hoffnung und die Suche nach neuen Wegen im Leben. Die Entwicklung von Bucky und Dinah, ihre Kämpfe und ihre winzigen Momente des Glücks machen das Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Myers schafft es, sowohl die Schattenseiten des Lebens als auch die kleinen Lichtblicke darzustellen, sodass der Leser mit einem nachdenklichen Gefühl zurückgelassen wird. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für eine tiefgehende und gefühlvolle Geschichte interessieren!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Earlon „Bucky“ Bronco ist ein gealterter, kranker Soulsänger aus Chicago. Seine Frau ist gestorben und gesungen hat er seit Jahrzehnten nicht mehr, als sein einziger großer Hit veröffentlicht wurde. Doch dann wird er überraschend zu einem Soul-Festival nach Yorkshire …
Mehr
Earlon „Bucky“ Bronco ist ein gealterter, kranker Soulsänger aus Chicago. Seine Frau ist gestorben und gesungen hat er seit Jahrzehnten nicht mehr, als sein einziger großer Hit veröffentlicht wurde. Doch dann wird er überraschend zu einem Soul-Festival nach Yorkshire eingeladen - und fliegt kurzentschlossen hin. Dort angekommen, muss er sich seinen Depressionen ebenso stellen wie seiner Opioidsucht, doch er findet auch neue Hoffnung.
Benjamin Myers zeichnet ein sehr deprimierendes Bild des englischen Nordens: Verfallende Städte, bevölkert von gescheiterten Existenzen und Alkoholikern. Einziger Lichtblick ist das Soul-Festival. Die Beschreibungen der Atmosphäre sind sehr lyrisch, oft etwas zu blumig, und sowohl bei Bucky als auch Dinah, der zweiten Protagonistin des Romans, wird viel Zeit darauf verwendet, ihre schlimme Situation darzustellen. Die Beschreibungen von Buckys Entzugserscheinungen nehmen sehr viele Seiten ein. Die hoffnungsvollen Passagen sind kürzer, haben mich aber mehr abgeholt. Was teilweise gestört hat, waren einige holprige Übersetzungen - so wurde z.B. aus dem geläufigen englischen Schimpfwort „utter prick“ der „völlige P*nis“, was überhaupt nicht passt. Insgesamt ein Buch, das man mag, wenn man Benjamin Myers mag.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Buckys Comeback
Bucky Bronco, ein 70jähriger, gealterter Soulsänger erhält eine zweite Chance. Das Leben hat es bisher nicht besonders gut mit ihm gemeint. Aber durch seine Frau Maybell hat er alles ertragen können. Seit fast einem Jahr ist seine Frau verstorben und Bucky hat …
Mehr
Buckys Comeback
Bucky Bronco, ein 70jähriger, gealterter Soulsänger erhält eine zweite Chance. Das Leben hat es bisher nicht besonders gut mit ihm gemeint. Aber durch seine Frau Maybell hat er alles ertragen können. Seit fast einem Jahr ist seine Frau verstorben und Bucky hat mit ihr jeglichen Halt verloren. Die Einladung ins englische Scarborough, die er aber nur aus Neugier auf England annimmt, gibt ihm einen kleinen Lichtblick.
Dort angekommen, kümmert sich Dinah um ihn und versucht, ihm einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Sie lebt mit Mann und Sohn in einer Art Zweckgemeinschaft , aus der sie sich nur schwer lösen kann.
Bucky stellt erstaunt fest, dass es in England eine große Fangemeinde seiner Musik gibt, obwohl er nur wenige Songs gesungen hat und seit vielen Jahren nicht aufgetreten ist. Bucky und Dinah geben während dieses Wochenendes einander Halt.
Ein warmherziges Buch über das Leben und welche Möglichkeiten es bietet, wenn man es zulässt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Konnte mich nicht begeistern!
Der Amerikaner Bucky ist fast siebzig und hat noch nie das Meer gesehen. Seit dem Tod seiner Frau lebt er zurückgezogen und leidet an seiner Trauer und seinen Altersgebrechen. Doch dann sorgt eine überraschende Einladung an einen englischen …
Mehr
Konnte mich nicht begeistern!
Der Amerikaner Bucky ist fast siebzig und hat noch nie das Meer gesehen. Seit dem Tod seiner Frau lebt er zurückgezogen und leidet an seiner Trauer und seinen Altersgebrechen. Doch dann sorgt eine überraschende Einladung an einen englischen Küstenort für Aufregung, er soll dort bei einem Weekender alte Songs performen. In England angekommen trifft er auf Dinah, die ein Fan von Buckys Songs ist und den Auftrag hat, ihn während seines Aufenthaltes zu begleiten. Dinah hat Probleme, ihr Ehemann ist ein Scheusal und sie harrt in einer lieblosen Beziehung aus, trotzdem lässt sie sich nicht unterkriegen und vergisst bei Musik und einem eiskalten Bad in der Nordsse ihre Sorgen. Dinahs Art beeindruckt Bucky und beide erleben ein turbulentes Wochenende mit Überraschungen und persönlichen Überwindungen, die für beide hilfreich sind.
Es ist eine Ewigkeit her, seit Earlon Bronco, Bucky genannt, in den USA als junger Mann erfolgreich mit seinen Soulsongs Leute unterhalten hat. Als er die Einladung zu einem Weekender nach Scarborough bekommt, liegt ein langes Leben hinter ihm mit Höhen und Tiefen. Seit seine Frau nach vielen Jahren gemeinsamen Lebens verstarb, ist Bucky in seiner Trauer gefangen und leidet an dem Verlust. Täglich quälen ihn Schmerzen, er ist abhängig von starken Schmerzmitteln und gerät durch ein Versehen in den kalten Entzug. Das versucht er mit Alkohol zu kompensieren. An Dinahs Seite lässt er uns an seiner Vergangenheit teilhaben und auch Dinah erzählt aus ihrem Leben.
Es war eine Überraschung, dass Bucky und seine alten Songs noch heute von zahlreichen Fans gefeiert werden. Schliesslich hat der Sänger noch nie auf einer Bühne gestanden. Wirklich logisch erscheint mir dieser Umstand nicht.
Bei dieser melancholischen Geschicht kann man sowohl mit dem Protagonisten Bucky als auch mit Dinah mitleiden oder ihre kleinen Erfolgserlebnisse mitfeiern. Der Erzählstil ist literarisch und wortgewandt, es gibt einige schöne Szenen und ellenlange Bandsätze, die ich persönlich nicht besonders schätze. Myers bringt uns in den Dialogen die Figuren mit ironischem, teilweise aber auch mit rüdem Tonfall näher, weswegen mir Bucky emotional nicht sehr nahe kam. Dinah empfinde ich als die weitaus interessantere Figur, weil sie lebensklug und zupackend ihr Leben meistert.
Zwar hat mich die Geschichte interessiert, aber leider nicht sonderlich gepackt. Eigentlich wollte ich nur wissen, welche Entwicklung die Handlung am Ende nimmt. Obwohl ich sonst Bücher mit intensivem Blick in die Gedankenwelt der Figuren sehr schätze, konnte mich die Story bzw. die Figuren nicht überzeugend abholen.
Die von Bucky gesungenen Soulstücke werden von Benjamin Myers vielfach in der Handlung genannt, wahrscheinlich um dadurch die musikalische Seite beim Leser klingen zu lassen. Das hat bei mir leider nicht funktioniert, denn mir waren sämtliche Stücke unbekannt.
Ein feinfühlig erzählter Roman, der mich leider nicht überzeugen konnte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Neben der starken Grundidee spricht mich auch das schöne Buchcover mit Strand und Meer sofort an. Es verspricht eine ruhige, atmosphärische Geschichte voller Sehnsucht: Ein fast vergessener Soul-Sänger aus Chicago wird nach England eingeladen und entdeckt dort überraschend eine …
Mehr
Neben der starken Grundidee spricht mich auch das schöne Buchcover mit Strand und Meer sofort an. Es verspricht eine ruhige, atmosphärische Geschichte voller Sehnsucht: Ein fast vergessener Soul-Sänger aus Chicago wird nach England eingeladen und entdeckt dort überraschend eine kleine, leidenschaftliche Fangemeinde. In Scarborough trifft Earlon “Bucky” Bronco auf Dinah, seine Gastgeberin – eine Frau, die sich in familiären Konflikten und einer unbefriedigenden Ehe verloren hat. Beide tragen ihre Wunden, beide sehnen sich nach etwas Echtem.
Bucky hingegen ist vom Alter gezeichnet. Er hat chronische Schmerzen, ist abhängig von Opioiden und trägt schwer am Verlust seiner Ehefrau, die er im Jahr zuvor verloren hat. Der Aufenthalt in England bringt ihn in eine Welt voller Musik und Menschen, die ihn bewundern – doch innerlich bleibt er zerrissen.
Der Roman setzt stark auf Atmosphäre und Sprache: Buckys innere Monologe sind poetisch, seine Beobachtungen der Welt sehr detailreich und bildhaft. Doch genau das wurde für mich zur Hürde. Weder zu Bucky noch zu Dinah konnte ich eine echte Verbindung aufbauen. Ihre langsam entstehende Beziehung wirkte für mich eher konstruiert als natürlich.
Hinzu kommt, dass sich bestimmte Passagen inhaltlich unnötig wiederholen, und die Handlung an vielen Stellen etwas langatmig geraten ist. Was eigentlich tiefgründig und berührend sein sollte, fühlte sich für mich stellenweise eher zäh und distanziert an.
Ein stiller, feinfühlig erzählter Roman mit großem Potenzial – doch für mich blieb er leider emotional zu blass. Ich wollte mitfühlen, mitgehen, bewegt werden, das hat Myers neuer Roman leider nicht so geschafft wie erhofft.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
