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Still und Leben - die Stillleben ATAKs sind farbenfroh, spielerisch, grandios und poetisch - das pralle bunte Leben. In dem Atelier des Berliner Künstlers ATAK stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können - wie Atak sagt, »auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.«ATAK…mehr

Produktbeschreibung
Still und Leben - die Stillleben ATAKs sind farbenfroh, spielerisch, grandios und poetisch - das pralle bunte Leben. In dem Atelier des Berliner Künstlers ATAK stapeln sich die Kisten mit unzähligen gesammelten Dingen, von alten Comicfiguren bis zu kostbaren Masken aus aller Welt, in den Schubladen der Grafikschränke liegen Drucke, Poster und Originalzeichnungen von bekannten und unbekannten Künstlern, und ab und zu finden die Dinge ihren Weg in die Bilder, in Stillleben. Und hier sind sie keineswegs mehr still, sie können - wie Atak sagt, »auch sehr laut sein. Und etwas erzählen.«ATAK verwandelt in seinen Bildern das traditionsreiche Kunstgenre Stillleben zu einer farbintensiven Pop-Art-Hommage. Seine Inspirationen holt er aus der Welt des Populären: aus Poesiealben, Zirkusplakaten, aus skurrilem Kinderspielzeug.Die bunten Blumen in kunstvoll verzierten Vasen ziehen die Betrachter ins Bild, als würde man von ihren betörenden Düften angezogen - so wie die Vögel und das eine oderandere Insekt. Die Comic-Figuren hingegen schauen uns an, als wollten sie eine Geschichte erzählen und auf die vielen versteckten Bezüge aufmerksam machen. So schauen wir und werden fröhlich.
Autorenporträt
ATAK (im bürgerlichen Leben Georg Barber), geboren 1967 in Frankfurt/Oder, lebt und arbeitet als freiberuflicher Künstler, Illustrator und Grafiker in Berlin und ist Professor für Illustration an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Zuletzt erschien das Kinderbuch "Piraten im Garten".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.03.2022

Ein ganzer Strauß von Blumensträußen

Pünktlich zum Kurt-Wolff-Preis für ihr Wirken als Verlegerin beschert sie sich selbst: Bei Antje Kunstmann erscheint der Kunstband "Still-Leben". Darin sind die Bilder versammelt, die Atak während der Pandemie gemalt hat.

Am Freitag der kommenden Woche bekommt Antje Kunstmann den Preis der Kurt-Wolff-Stiftung überreicht, die angesehenste deutsche Verlagsauszeichnung. Traditionell erfolgt das in Leipzig, aber mangels Buchmesse diesmal nicht am angestammten Ort mitten im Trubel, sondern etwas abseits der Innenstadt im Gohliser Schlösschen, einem hinreißenden Rokoko-Bau. Den mögen die Gäste der Feier als ungebührlich filigran empfinden angesichts der geehrten münchnerisch-handfesten Unternehmerinnenpersönlichkeit, die sich seit mehr als dreißig Jahren mit dem nach ihr benannten Verlag am Markt behauptet. Aber auch der Erbauer des Schlösschens, Johann Caspar Richter, war ein erfolgreicher Kaufmann, der zudem eine damals weit über die Grenzen der Stadt berühmte Kunstsammlung sein eigen nannte. Und mit Kunst hat es auch Antje Kunstmann.

So hat sie sich denn auch zum Preis das schönste Geschenk pünktlich selbst gemacht, natürlich ein Buch im eigenen Verlag, einen Kunstband, prachtvoll anzusehen wie wenige, schön gedruckt wie lange keiner mehr. "Still-Leben" heißt er, und versammelt sind darin mehr als hundert Bilder, die der in Berlin lebende und in Halle lehrende Hans-Georg Barber alias Atak gemalt hat, den Großteil davon in den beiden Pandemiejahren. Nicht, dass er nicht auch sonst vergleichbar produktiv gewesen wäre; die Website des Künstlers ist seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr aktualisiert worden, weil er alle Zeit aufs Malen, Lehren, Sammeln verwendet. Doch sein Blick auf die Welt war - notgedrungen - noch nie so eingeschränkt, und so galt er dem, was Atak um sich hatte. Das ist, seine Freunde, Bewunderer und Leser (Atak bestritt über Jahre hinweg eine Kunstkolumne in "Das Magazin") wissen es seit Langem, ein Kuriositätenkabinett der Popkultur. Und so tauchten schon immer in seinem Werk mechanische Micky Mäuse auf und Tim-und-Struppi-Devotionalien, Paraphrasen auf die von ihm zusammengetragenen Comic-Originalseiten und altes Spielzeug, Kriegsmemorabilia und Fünfzigerjahre-Keramik. Doch nun erlebt diese Faszination fürs Nostalgische in "Still-Leben" ihre Apotheose.

Bestimmte Elemente sind bei allen Bildern im neuen Buch gleich: Eine mit prächtig bunten Blumen (als hätte van Gogh mal kurz mit Hand angelegt) bestückte Vase steht auf einem Tisch, um sie herum sind zahlreiche Accessoires arrangiert, meist Comicbücher, Zinn-, Holz- und Plüschfiguren, bisweilen gibt es eine Obstschale - Reminiszenz ans holländische Vorbild aller dieser Bilder. Die Wände im Hintergrund sind fensterlos, doch durch Motivtapeten oder aufgehängte Bilder und Drucke bieten sie trotzdem den sonst unmöglichen Blick auf eine andere Welt: die des japanischen Holzschnitts (gerne in Form von Shunga) und der viel geliebten Ensor, Friedrich, Hopper, Matisse oder Vallotton. Ein illustrierter Index in ataktypisch monochromem Rotbraun stellt am Schluss des Bands konkrete Anregungen der Motive vor, doch des Reichtums an Details in den Stillleben ist noch viel mehr. Wer in dieser Bilderflut nicht badet, der wird den festen Grund seines ästhetischen Vorurteils wohl nie mehr verlassen.

Es ist nicht die erste Publikation von Atak bei Antje Kunstmann, aber diese ist kein Bilderbuch, sondern eben ein Kunstband, ergiebig ein- und ausgeführt durch Essays der amerikanischen Illustrationslegende Steven Guarnaccia und des deutschen Buchkunstkenners Till Schröder. Bereits in frühen Jahren, Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, hatte Atak unikate Künstlerbücher gefertigt, in denen sich Elemente fanden, die sein Werk bis heute prägen: Erotikzitate, Künstlerhommagen und vor allem Vögel. Eule und Eisvogel sind Wappentiere von Atak, und Angehörige beider Spezies bevölkern auch einige Bilder im neuen Buch, mal als Selbstzitat aus älteren eigenen Gemälden als Bild im Bild, mal ganz real. Vierzehn weitere vertretene Vogelarten listet der Index auf.

Die meisten Stillleben sind hochformatig seitenfüllend abgedruckt, ein halbes Dutzend kommt als Querformat auf Doppelseiten daher, und auch für Ausklappbögen hat es noch gereicht, sodass es acht Großreproduktionen gibt. Die Begleittexte sind sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch enthalten, denn längst hat sich Ataks Ruhm über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus verbreitet, Ausstellungen der Stillleben werden denn auch in gleich drei Galerien stattfinden, zwei französischen und einer Schweizer.

Und Antje Kunstmann? Sie hat zum Festtag ihres Schaffens nun einen ganzen Strauß von Blumensträußen im Programm. Und ein Buch, das gestalterisch und herstellerisch den Kurt-Wolff-Preis für sie noch einmal legitimiert. Nicht, dass es nötig gewesen wäre. Aber scheinbar Überflüssiges bringt ja oft erst das Schönste hervor. ANDREAS PLATTHAUS

Atak: "Still-Leben":

Kunstmann Verlag,

München 2022.

144 S., Abb., geb., 38,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Andreas Platthaus badet in den schön abgedruckten Gemälden von Hans-Georg Barber alias Atak. Den neuen Bildband preist er, als rühre er die Werbetrommel für den Verlag. Was der Maler während der Pandemie geschaffen hat, meint er, ist hier teils seitenfüllend und mit erhellenden zweisprachigen Begleittexten abgedruckt. Ataks Sujets, so erklärt Platthaus, sind wie eh und je Micky Mäuse, Keramik und Spielzeug - und allerhand Vogelvieh. All das arrangiert der Maler laut Rezensent mitunter nach Vorbild alter holländischer Meister als "Still-Leben" und schier unentrinnbare, wundersame "Bilderflut".

© Perlentaucher Medien GmbH