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Direkt im Anschluss an den Großen Terror ließ Stalin seine eigenen Schergen verurteilen. Eine gängige Erklärung ist, dass damit der Clan des gerade erst zum Tode verurteilten Geheimdienstchefs Nikolaj Ivanovic Ezov beseitigt und durch frische Kader ersetzt werden sollte. Dagegen legen die Akten zum Gebiet Nikolaev (Ukraine) nahe, dass die Verfolgung der Verfolger auf einen ab Sommer 1938 forcierten Staatsbildungsprozess zurückgeht. Das für die Sowjetunion so typische Patronage- und Klientelsystem sollte als Ganzes torpediert und die Loyalität des Personals nun ausschließlich auf den Staat…mehr

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Produktbeschreibung
Direkt im Anschluss an den Großen Terror ließ Stalin seine eigenen Schergen verurteilen. Eine gängige Erklärung ist, dass damit der Clan des gerade erst zum Tode verurteilten Geheimdienstchefs Nikolaj Ivanovic Ezov beseitigt und durch frische Kader ersetzt werden sollte. Dagegen legen die Akten zum Gebiet Nikolaev (Ukraine) nahe, dass die Verfolgung der Verfolger auf einen ab Sommer 1938 forcierten Staatsbildungsprozess zurückgeht. Das für die Sowjetunion so typische Patronage- und Klientelsystem sollte als Ganzes torpediert und die Loyalität des Personals nun ausschließlich auf den Staat ausgerichtet werden. Marc Junge prägt dafür den Begriff der "stalinistischen Modernisierung".
Autorenporträt
Junge, MarcMarc Junge (Dr. phil.), geb 1961, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er lehrt und forscht zur Osteuropäischen Geschichte.
Rezensionen
»Insgesamt beeindruckt die Untersuchung vor allem durch ihren sensiblen Umgang mit den Quellen und mit dem starken und rektierten Diskurs ihrer Beobachtungen. Die Kurzbiografien im Anhang unterstreichen noch einmal das Ziel, den Tätern einen Namen, ein Gesicht und ein Schicksal zu geben und die Perpetuierung von Täterschaft im Stalinschen System 'den handelnden Personen' nachzuweisen.« Katrin Boeckh, Arbeit - Bewegung - Geschichte, 3 (2022) »Hervorragende Analyse der Selbstwahrnehmung der handelnden Personen und deren Agieren.« Alfred Eisfeld, www.sehepunkte.de, 21/6 (2021) »Der Band [stellt] einen wichtigen Beitrag zur Forschung über die Geschichte der sowjetischen Polizeiorgane und über Politik und Gesellschaft der Sowjetunion in den 1930er-Jahren dar.« Kai Struve, H-Soz-u-Kult, 13.11.2020