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Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit ist das Romani, die Sprache der Zigeuner. Bei genauerer Betrachtung des Untersuchungsmaterials fällt auf, dass der Anteil an deutschem Vokabular im lexikalischen Teilbereich der Funktionswörter, zu denen allen voran Elemente wie Konjunktionen und Subjunktionen, Artikel, Pronomina sowie Adpositionen und Partikel gehören, besonders hoch ist. Aber der Teilbereich der Inhaltswörter, zu denen Nomina, Adjektive und Verben…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit ist das Romani, die Sprache der Zigeuner. Bei genauerer Betrachtung des Untersuchungsmaterials fällt auf, dass der Anteil an deutschem Vokabular im lexikalischen Teilbereich der Funktionswörter, zu denen allen voran Elemente wie Konjunktionen und Subjunktionen, Artikel, Pronomina sowie Adpositionen und Partikel gehören, besonders hoch ist. Aber der Teilbereich der Inhaltswörter, zu denen Nomina, Adjektive und Verben gehören, besteht zu einem besonders hohen Anteil aus Vokabular des Romanes. Desweiteren stammen die Flexionsaffixe beinahe ausschließlich aus dem Deutschen. Für die Filial- oder Hybridsprache, die aus Bestandteilen sowohl des Deutschen als auch des Romanes aufgebaut ist, lässt sich somit durchaus behaupten, dass die Grammatik deutschen Ursprungs ist und das Vokabular dem Romanes entnommen ist.Dietraditionelle Substrat-Superstrat-Theorie, wie sie hier näher erläutert wird, würde eine vollkommen gegenläufige Tendenz erwarten lassen. Kurz gefasst besagt dieses Sprachkontaktmuster, dass eine prestigereichere Sprache (das sogenannte Superstrat) einer durch Sprachmischung entstandenen Sprache das Lexikon vererbt und eine prestigeärmere Sprache (das sogenannte Substrat) jener entstandenen Sprache die Grammatik mitsamt dem morphologischen, morphosyntaktischen, syntaktischen und syntagmatischen Regelwerk vererbt. Das Deutsche müsste demnach als die Amts- und Prestigesprache in Deutschland und daher als Superstrat angesehen einer Mischsprache das Lexikon spenden. Das Romanes, das von einer sozial schwachen sowie prestigearmen Schicht gesprochen wird, müsste der Mischsprache demnach die Grammatik spenden. Doch wird diese Annahme durch die folgenden Sprachbeispiele völlig widerlegt. Die vorliegende Arbeit geht also von dem Standpunkt aus, dass das traditionelle Sprachkontaktmuster nach dem Ansatz der Substrat-Superstrat-Theorie keine Anwendung auf den Sprachkontakt Deutsch-Romanes finden kann. Die Arbeitshypothese lässt sich daher etwa folgendermaßen formulieren: Die Sprachmischungsuniversalien, wie sie sich die Forschung gerne zurecht legt, sind nicht universal, sondern können durch die folgenden Sprachbeispiele falsifiziert werden. Die Substrat-Superstrat-Theorie wird durch den Sprachkontaktfall Deutsch-Romanes völlig umgekehrt.