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From Provence to New York to Gloucestershire, through the savageries of a childhood with a tyrannical father and an alcoholic mother to a young adulthood fraught with drug addiction, we follow Patrick Melrose's search for redemption amidst a crowd of glittering social dragonflies whose vapidity is the subject of his most stinging and memorable barbs. A story of abuse, addiction and recovery, the trilogy is a haunting yet hilarious depiction of a journey to and from the furthest limits of the human experience. Ultimately, Some Hope offers what the title suggests - a powerfully satisfying…mehr

Produktbeschreibung
From Provence to New York to Gloucestershire, through the savageries of a childhood with a tyrannical father and an alcoholic mother to a young adulthood fraught with drug addiction, we follow Patrick Melrose's search for redemption amidst a crowd of glittering social dragonflies whose vapidity is the subject of his most stinging and memorable barbs. A story of abuse, addiction and recovery, the trilogy is a haunting yet hilarious depiction of a journey to and from the furthest limits of the human experience. Ultimately, Some Hope offers what the title suggests - a powerfully satisfying conclusion and the reconciliation between the quest for forgiveness and redemption, marking St Aubyn as a truly important literary discovery, one of the most original, intelligent and acerbically witty voices of our time.

'Our purest living prose stylist' Guardian

'This is beautifully written novel . . . whose harrowing but fiercely funny portrait of addiction is the best I've ever read' Time Out

'Tantalizing . . . A memorable tour de force' New York Times Book Review

'St Aubyn can write dialogue as amusing as Waugh's and narrative even more deft than Graham Greene's' Edmund White

'Mordant, acute, and ultimately deeply moving, this trilogy establishes him as one of the pre-eminent English writers of his generation' Will Self
Autorenporträt
Edward St Aubyn, geb. 1960, wuchs in England und Südfrankreich auf und studierte in Oxford.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2008

Totengerippe trägt Seidenpyjama
Edward St. Aubyn blickt zurück / Von Paul Ingendaay

Im Original heißen die drei kurzen, vor rund fünfzehn Jahren erschienenen Romane des Engländers Edward St. Aubyn um den drogenabhängigen Adelssprössling Patrick Melrose "Never Mind", "Bad News" und "Some Hope". Man muss das nicht übersetzen, es funkelt darin vor britischem Sarkasmus, und wenn es nicht ironisch ist, soll's wenigstens knapp sein. Der dritte Band allerdings, "Some Hope", der jetzt unter dem Titel "Nette Aussichten" (nach "Schöne Verhältnisse" und "Schlechte Neuigkeiten") in Dirk van Gunsterens zuverlässiger Übertragung auf Deutsch erschienen ist, will ziemlich genau das sagen, was der Titel verspricht: Es gibt noch Hoffnung, sie schimmert drüben am Horizont. Und wenn der Held bei Trost ist, wird er darauf zuwanken, immer sicherer Tritt fassen und am Ende vielleicht doch noch etwas aus seinem ramponierten Luxusleben machen. Das also wären "Nette Aussichten"? Bitte! Da hat das einmal gefundene Titelmuster den DuMont Verlag zu einer läppischen Floskel verführt, die in nichts dem todernsten Thema des Romans gerecht wird. Denn es geht, ohne Witzchen oder Ausflüchte, um die Erlösung eines Menschen von sich selbst.

Edward St. Aubyn, heute achtundvierzig Jahre alt, verarbeitete eigene Erlebnisse, als er in seinem Debütroman die Misshandlung des fünf- bis achtjährigen Patrick Melrose durch den eigenen Vater auf dem südfranzösischen Sommersitz beschrieb, die Demütigungen der alkoholabhängigen Mutter, später dann den Drogenkonsum des Sechzehnjährigen, der seine Herkunft aus einer dysfunktionalen Familie des ältesten englischen Hochadels wie eine Schlinge um den Hals trug, aber nicht erwarten durfte, dafür bemitleidet zu werden. Die sexuelle Ausbeutung durch den sadistischen Vater, dessen Asche der Sohn im zweiten Roman in New York abholt, sendet ihre giftige Strahlung auch in die dritte Folge hinein: Patrick, inzwischen über Dreißig, noch immer von Drogenphantasien und Identitätsschwindeln heimgesucht, rafft sich endlich dazu auf, einem Freund von der Vergewaltigung zu erzählen. Es geht nicht um postume Vergebung, sondern um einen klareren Blick auf sich selbst. Das schließt die Notwendigkeit ein, noch einmal die Hölle des Vaters ins Auge zu fassen und in David Melrose nicht nur den Täter zu sehen, sondern auch das Opfer seiner eigenen Umstände.

Als steckte ein Totengerippe im Seidenpyjama, hüllt Edward St. Aubyn sein Thema ins Partygewand. Der alte Kunstgriff funktioniert gut: Patrick, Johnny, Laura, David und andere bereiten sich auf eine gigantische Geburtstagsfeier auf einem prächtigen Adelssitz vor. Pech nur, dass Sonny, das Geburtstagskind, seine Frau Bridget betrügt und eine Scheidung erwägt, die den Stammsitz nicht gefährdet. Die ersten fünf Kapitel schildern die extravaganten Präliminarien. (Wer ist eingeladen? Wie kommt man dorthin? Wer hat wen belogen, betrogen, benutzt?) Die weiteren fünf Kapitel handeln von der Party selbst, die nicht annähernd so toll wird, wie man bei Kosten von vierzigtausend Pfund annehmen sollte.

Am Anfang ist das Buch etwas kurzatmig, weil St. Aubyn in vielen kurzen Absätzen sein komplettes Personal vorstellt, bis einem schwindelig wird. Es hilft, seine früheren Romane zu kennen, dann muss man sich nicht zwanzig neue Namen auf einmal merken. Eine der Paradenummern dieses dritten Teils ist der Auftritt von Prinzessin Margaret, deren Snobismus und Taktlosigkeit zur schrillen Selbstentlarvung führen. "Die Königin hat neulich gesagt, die Immobilienpreise in London sind so hoch, dass sie gar nicht wüsste, wie sie ohne den Buckingham Palace zurechtkommen sollte." Kaum hat man darüber gelacht, fragt man sich, wo man den Witz schon einmal gehört hat. Oder haben ihn alle, die ihn erzählen, aus diesem Roman?

Zweizeiler dieser Güte stehen auf jeder Seite, und gelegentlich wünscht man sich bei so viel üppigen Blüten mehr episches Grünfutter, mehr Unkraut. Leider stimmt es auch nicht, wie in deutschen Kritiken öfter zu lesen stand, der Autor schreibe glänzende Dialoge; sie sind im Gegenteil sehr gestelzt und von großer Künstlichkeit, weil sie - anders als das wirkliche Leben - stets auf die Pointe zielen. St. Aubyns Formulierungsgabe hat etwas so Kokettes, dass sie ihn daran hindert, seinen Figuren Entfaltungsraum, komplexe Motive oder psychologische Entwicklung zuzugestehen. All diese armen reichen Menschen, gefangen in Dünkel, Verstellung und Phrasendrescherei, wurden nur erdacht, um dem einsamen Helden als Staffage zu dienen.

Zum Glück ist der es wert. Taucht Patrick Melrose auf, nimmt der Roman einen dunklen, schwermütigen Glanz an. Über der Szene, in der er auf einem der oberen Flure der kleinen Belinda begegnet und mit dem alleingelassenen Mädchen ein Gespräch beginnt, liegt der Zauber von Salingers besten Erzählungen. Das ist zwar nicht genug, um aus "Nette Aussichten" einen großen Roman zu machen, aber es ist das Wasserzeichen eines begabten Schriftstellers.

Edward St. Aubyn: "Nette Aussichten". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Dirk van Gunsteren. Dumont Buchverlag, Köln 2008. 188 S., geb., 17,90 [Euro].

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'The wit of Wilde, the lightness of Wodehouse, the waspishness of Waugh. A joy' Zadie Smith