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Gabriele Tergit
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So war's eben
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Produktdetails
- Verlag: Büchergilde Gutenberg
- ISBN-13: 9783763273140
- Artikelnr.: 63339086
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Marie Schmidt fühlt Bitterkeit darüber, dass Gabriele Tergits dritter Roman seinerzeit von den Verlagen für unzeitgemäß gehalten wurde. Heute wirkt er mit seinem Verzicht auf eine ordnende Stimme und seiner mosaikhaften, dokumentarischen Darstellung von Milieus, Figuren und Geschichten aus dem Nazi-Berlin, der Emigration und der Nachkriegszeit umso zeitgemäßer, findet Schmidt. Wie die Autorin hier den lebendigen Dialogstil aus ihrem Roman "Käsebier" mit einem durch die Zeiten gehenden Plot wie in "Effingers" verbindet, erscheint Schmidt großartig. Mit dem Figurenregister bei der Hand liest sie gebannt über den Alltagsantisemitismus am Berliner Kaffeetisch, über das Überleben in Theresienstadt und das möblierte Dasein im Exil. Genauso war's eben, ahnt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"»ein großer Gesellschaftsroman (...) - brillant geschrieben«Elke Heidenreich, Spiegel Bestseller: Mehr Lesen mit Elke Heidenreich»Gabriele Tergits Roman liest sich (...) wie ein spannendes Dokument, das noch einmal sämtliche Diskurse und die dazu gehörenden Realien zwischen Kaiserreich und jüdischem Exil versammelt.«Katharina Teutsch, Deutschlandfunk »Büchermarkt«»Dieser Roman, der zunächst den Titel Die Vertriebenen tragen sollte, ist dem Versuch gewidmet, anhand einer ebenso breiten wie profunden Beschreibung deutschen und deutsch-jüdischen Lebens seit der Jahrhundertwende eine Erklärung für Nationalsozialismus und Schoa zu finden.« Luisa Banki, Jüdische Allgemeine»Aus heutiger Perspektive liest sich So war"s eben jedoch frisch und
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mitreißend. Vor allem Tergits telegrammartiger Stil, die kühnen filmischen Schnitte packen Unmengen von Wissen in kurze Sentenzen.«Sabine Scholl, piqd »Literatenfunk«»Ein mitreißendes Kaleidoskop einer unbestechlichen Zeitzeugin.«P.M. History»Gabriele Tergit gilt heute als bedeutende und in den Nachkriegsjahren des letzten Jahrhunderts zu Unrecht vergessene Romanautorin.«SWR 2»Ach, wunderbare Tergit, hätte sie es nur erlebt, dass ihr fulminantes Nachkriegsepos so verlegt wird, ungekürzte 618 Seiten jüdische Kulturgeschichte.«Susanne Mayer, DIE ZEIT»Der Vergleich mit den 'Buddenbrooks' ist nicht zu hoch gegriffen. Wie bei Thomas Mann wird an den Lebensläufen einer Familie eine ganze Epoche sichtbar gemacht.«Uli Fricker, Rhein-Neckar-Zeitung»Gabriele Tergit ist eine präzise beobachtende, sezierend beschreibende Zeitzeugin der 20er und 30er Jahre in Berlin.«Richard Mariaux, Aachener Zeitung"
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Eindrücklicher Roman einer Zeitzeugin
„Der Bürger erlebte den Zusammenbruch seiner Ideale, Besitz und Bildung, und fand im Felde seinen Kameraden, den Arbeiter. Das Nationale löste sich aus seiner Verflechtung mit dem Kapitalismus, der Sozialismus entschied sich für die …
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Eindrücklicher Roman einer Zeitzeugin
„Der Bürger erlebte den Zusammenbruch seiner Ideale, Besitz und Bildung, und fand im Felde seinen Kameraden, den Arbeiter. Das Nationale löste sich aus seiner Verflechtung mit dem Kapitalismus, der Sozialismus entschied sich für die nationale Idee.“ (Zitat Seite 346)
Inhalt
Sie treffen einander zum Damentee, die Frauen der jüdischen Familien, die im Zentrum dieses Generationenromans stehen. Ende der 1890 Jahre sind dies die Gastgeberin Franziska Stern, geborene Kollmann, Roserl, die Frau von Amtsrichter Julius Mayer, Sabine Gutmann, die Schwester des Amtsrichters, Adelina Markus, die Frau des Fabrikanten Manfred Markus. Immer wieder treffen sie einander in diesen Jahren, später sind es ihre Kinder und Enkelkinder. Ihre Schicksale und Beziehungen verbinden sich mit weiteren Familien und Personen, mit der reichen Familie Jacoby und der Bankiersfamilie Beer, aber auch mit der Familie v. Rumke, die zur militärischen deutschen Oberschicht gehört, und mit überzeugten Kommunisten, Künstlern und Journalisten. Am 30. Januar 1933 treffen sie alle nochmals bei einer Wohnungseinweihungsfeier zusammen, dann trennen sich ihre Wege. Mehr als zwanzig Jahre später besucht Grete Jacoby, geborene Mayer, die nun in London lebt, die früheren Freunde und Bekannten in New York, nun ein sehr kleiner Kreis von Menschen, die überlebt haben. „ … und langsam würde dieser Kinderkreis von fünf Menschen aufhören.“ (Zitat Seite 558)
Thema und Genre
Dieser Generationenroman ist ein authentisches Zeitbild der Geschichte Deutschlands zwischen 1890 und den fünfziger Jahren, erzählt durch das Leben und Schicksal der Menschen, die damals gelebt haben.
Charaktere
Es sind die Personen mit ihren Eigenheiten, ihrer Zugehörigkeit, ihrer Erziehung, Tradition, Gefühlen, Träumen und Schicksalen, deren Geschichte erzählt wird, ihr Alltag in diesen für immer die Geschichte prägenden Jahren Deutschlands. Eine der wichtigsten Romanfiguren, Grete Jacoby, ist autobiografisch geprägt.
Handlung und Schreibstil
Die Handlung ist in fünf Abschnitte eingeteilt, die der Chronologie der geschichtlichen Abläufe entsprechen: Kaiserreich, Krieg, Weimarer Republik, Drittes Reich, Nachkrieg. Die Ereignisse werden nicht erzählt, sondern in langen Gesprächen zwischen den vielen unterschiedlichen Personen der Handlung geschildert. Ergänzt werden diese politischen, gesellschaftskritischen und tagesaktuellen Dialoge durch ausführliche Beschreibungen des Lebensumfeldes, des alltäglichen Lebens der verschiedenen Gesellschaftsschichten in einer Zeit der Kriege, politischen Umstürze, der Wohnungsnot, der Arbeitslosigkeit, des Hungers, der Verfolgung. Hilfreich ist die Aufstellung aller Personen als entnehmbare Liste in Form eines Lesezeichens, denn es sind insgesamt über siebzig Personen, die einander bei unterschiedlichen Ereignissen treffen bzw. familiär verbunden sind. Die Sprache der auktorialen Erzählform entspricht der Zeit, in der dieser Roman geschrieben wurde. Verlegt wurde nun die ursprüngliche, ungekürzte Fassung, wodurch der Text mit den langen Dialogen und sich wiederholenden Schilderungen der persönlichen Lebens- und Wohnumstände manchmal etwas langatmig wirkt. Andererseits ergibt sich gerade daraus ein lebendiges Bild dieser Zeit, lässt uns nachempfinden, wie es damals eben war.
Fazit
Dieses Buch ist ein umfassendes Zeitbild, geschrieben als Generationenroman, in dessen Mittelpunkt Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stehen und ihr Leben in Deutschland in den Jahren zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
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