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Bergwandern in den Karpaten ist 'in' und die Naturschönheiten der Hohen Tatra sind das Ziel vieler Touristen. Abgesehen von dieser landschaftlichen Anziehungskraft hat die Slowakei derzeit den Ruf eines 'mitteleuropäischen Schmuddelkindes'. Der Weg zu einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie ist schwierig und nach einem kurzen Wirtschaftswunder könnte eine weiter Isolation des Landes verheerende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die innere Stabilität habeb. Das vorliegende Buch schildert einfühlsam die historisch-politische Lage des jungen zentraleuropäischen Staates.…mehr

Produktbeschreibung
Bergwandern in den Karpaten ist 'in' und die Naturschönheiten der Hohen Tatra sind das Ziel vieler Touristen. Abgesehen von dieser landschaftlichen Anziehungskraft hat die Slowakei derzeit den Ruf eines 'mitteleuropäischen Schmuddelkindes'. Der Weg zu einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie ist schwierig und nach einem kurzen Wirtschaftswunder könnte eine weiter Isolation des Landes verheerende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die innere Stabilität habeb. Das vorliegende Buch schildert einfühlsam die historisch-politische Lage des jungen zentraleuropäischen Staates.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2000

Samten

SLOWAKEI. Die 5,3 Millionen Bürger des slowakischen Landesteils der weiland Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (CSSR) schüttelten einst tatsächlich auf "samtene" Weise das kommunistische Regime ab. Während nämlich die erste größere Demonstration im November 1989 in Prag noch blutig niedergeschlagen wurde, geschah zeitgleich demonstrierenden Preßburger Studenten so gut wie nichts. Schon im März 1989 war es in Preßburg zu einer "Manifestation von Gläubigen" gekommen, ohne dass die Staatsmacht davon Aufhebens gemacht hätte; in Prag wäre ein solcher "Frühling" sozusagen unter den Augen des Parteichefs Jakes ohne ihr Einschreiten nicht möglich gewesen. Gut drei Jahre später, am 1. Januar 1993, wurde die souveräne Slowakische Republik ausgerufen: es war das zweite Mal - nach der unglückseligen Episode zwischen Oktober 1938 und Oktober 1944, da das Land unter seinem Führer Tiso erst autonom, dann dem Deutschen Reich militärisch unterstellt war -, dass das kleine Volk in seiner weit zurückblickenden Nationalgeschichte die staatliche Eigenständigkeit erlangte. Die Trennung vom 1990 in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (CSFR)umbenannten Staatskörper geschah nicht gänzlich einvernehmlich, aber friedlich, und sie hätte ein Vorbild sein können für die südslawischen Brudervölker auf dem Balkan, war es aber nicht.

Wer sich von dieser Prägung der Slowaken, vom Land, in dem sie leben, und von der Kultur, welche sie schufen, einen knappen Eindruck verschaffen will, der ist mit der hier anzuzeigenden Landeskunde fürs Erste einigermaßen bedient. Wer sich indes intensiver mit der Slowakei befasst, besonders mit der Entwicklung, die sie seit der staatlichen Souveränität genommen hat, gewahrt Lücken. Es bleibt, so man der Verfasserin nicht Blickverengung auf die "Epoche Meciar" unterstellen will, einigermaßen rätselhaft, weshalb sich etwa die beileibe nicht bedeutungslosen und bis zur Stunde recht aktiven Politiker Moravcík , Carnogurský und Schuster nirgendwo in der Publikation erwähnt finden. Zumindest auf Letzteren hätte man in dem durchaus erfreulichen Kapitel über die deutsche Minderheit in der Ostslowakei verweisen sollen. (Susanna Vykoupil: Slowakei. Beck'sche Reihe Länder 876. Verlag C. H. Beck, München 1999. 174 Seiten, 28 Abbildungen, eine Karte, 22,- Mark.)

R.O.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wenig Begeisterung bringt der Rezensent mit dem Kürzel R. O. dieser Abhandlung entgegen. Bestenfalls ein "knapper Eindruck" werde hier von den Slowaken, ihrem Land und ihrer Kultur vermittelt. Er hat wenig Verständnis dafür, dass die Autorin die Entwicklung der Slowakei seit der staatlichen Unabhängigkeit sehr lückenhaft beschreibt. Seiner Ansicht nach beschränkt sich die Autorin zu sehr auf die "Epoche Meciar", während Politiker wie Moravcik, Carnogursky, und Schuster, die nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart eine wichtige Rolle spielen, in Vykoupils Buch keine Beachtung finden.

© Perlentaucher Medien GmbH