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Die Frage nach der Demokratiefähigkeit der Afrikaner ist ein aktueller und spannender Gegenstand der sozialwissenschaftlichen Afrikaforschung. In diesem Buch wird sie - exemplarisch für die ehemaligen französischen Kolonien Zentralafrikas - am Beispiel der Republik Kongo behandelt. Deren Demokratiesierungsprozeß erlebte der Verfasser aus nächster Nähe mit: von der Ablösung eines "sozialistischen" Militärregimes durch eine repräsentative Nationalkonferenz, welche den Übergang zu einem demokratischen Mehrparteiensystem einzuleiten gewillt war, bis zu den ersten Fehlschritten der gewählten…mehr

Produktbeschreibung
Die Frage nach der Demokratiefähigkeit der Afrikaner ist ein aktueller und spannender Gegenstand der sozialwissenschaftlichen Afrikaforschung. In diesem Buch wird sie - exemplarisch für die ehemaligen französischen Kolonien Zentralafrikas - am Beispiel der Republik Kongo behandelt. Deren Demokratiesierungsprozeß erlebte der Verfasser aus nächster Nähe mit: von der Ablösung eines "sozialistischen" Militärregimes durch eine repräsentative Nationalkonferenz, welche den Übergang zu einem demokratischen Mehrparteiensystem einzuleiten gewillt war, bis zu den ersten Fehlschritten der gewählten Regierung (Feb. 1991 - Sept. 1993). Mit der Deutung dieses recht komplizierten Falles versucht der Verfasser multiple Ursachen für das "Entgleisen des Demokratiezuges" herauszuarbeiten. Neben dem Gewicht der übermächtigen Erdölfirmen Elf und Agip wird die Rolle einer selbstsüchtigen und leichtsinnig handelnden politischen Elite betont, während den ethnischen Loyalitäten ebenso ein angemessener Platz eingeräumt wird. Anstelle einer spekulativen Debatte über die Demokratiefähigkeit der Afrikaner wird man in eine praxisrelevante und theoriegeleitete Diskussion über die Implementierung westlicher Demokratiemodelle in Afrika geführt. Das Ergebnis ist eine durchweg exzellente Verknüpfung von Theorie und Empirie, die nicht nur die Mißerfolge der Demokratiebewegung der neunziger Jahre in den höchst segmentierten Staatsgesellschaften Zentralafrikas erklärt, sondern auch insgesamt einen wertvollen Beitrag zur Demokratieforschung in Afrika leistet.

Studium der Philosophie/Geisteswissenschaften (Bachelor) und der Theologie (Diplom) in Brazzaville (1980-87), Studium der Politikwissenschaft und Promotion in Münster (1994-98). Der gebürtige Kongolese Dr. Jonas Koudissa ist katholischer Priester und lebt. z. Zt. wegen politischer Verfolgung in seiner Heimat in Deutschland.