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Englische Literatur in Reclams Roter Reihe: das ist der englische Originaltext - mit Worterklärungen am Fuß jeder Seite, Nachwort und Literaturhinweisen. Carver (1938-1988) gilt als einer der wichtigsten Short-Story-Autoren der amerikanischen Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Stil ist unverwechselbar. Short Cuts bietet jene Auswahl von Stories, die Robert Altman seinem berühmten Episodenfilm von 1993 zugrunde gelegt hat: Neighbors - They're Not Your Husband - Vitamins - Will You Please Be Quiet, Please? - So Much Water So Close to Home - A Small, Good Thing - Jerry and…mehr

Produktbeschreibung
Englische Literatur in Reclams Roter Reihe: das ist der englische Originaltext - mit Worterklärungen am Fuß jeder Seite, Nachwort und Literaturhinweisen. Carver (1938-1988) gilt als einer der wichtigsten Short-Story-Autoren der amerikanischen Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Stil ist unverwechselbar. Short Cuts bietet jene Auswahl von Stories, die Robert Altman seinem berühmten Episodenfilm von 1993 zugrunde gelegt hat: Neighbors - They're Not Your Husband - Vitamins - Will You Please Be Quiet, Please? - So Much Water So Close to Home - A Small, Good Thing - Jerry and Molly and Sam - Collectors - Tell the Women We're Going - Lemonade.
Autorenporträt
Raymond Carver, geb. 1938 in Clatskanie, Oregon, schlug sich zuerst mit Gelegenheitsjobs durch, war alkoholabhängig und konnte sich erst 1970 ganz dem Schreiben widmen. Sein erster Erzählungsband machte ihn 1976 schlagartig berühmt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.01.2001

Die Hits der Gesellschaft

Ob Niklas Luhmann wohl ein Beatlemaniac war? Die Koinzidenz der Karrieren gibt jedenfalls zu denken. 1965 schuf Luhmann mit der Studie "Grundrechte als Institution" seinen ersten Klassiker, dem die Beatles bald darauf "Revolver" folgen ließen. Und als er 1967 seine Antrittsvorlesung hielt, hatten die Fab Four gerade ihre Liveauftritte eingestellt. Zufall? Letzten November wurde die Beatles-CD "One" veröffentlicht, die, obwohl sie keinen einzigen neuen oder auch nur raren Titel enthielt, binnen einer Woche sechshunderttausendmal verkauft wurde. Die Parallele wäre perfekt, wenn auch ein neues Bändchen von Niklas Luhmann flugs den Gipfel der Bestsellerlisten erklommen und so der aufgedruckten Startnummer "1" alle Ehre gemacht hätte. Denn das Buch ist der Testballon einer neuen, von Heidi Paris, Peter Gente und Martin Weinmann herausgegebenen Reihe namens "Short Cuts", die "keine geschlossenen Werke", sondern "Ansätze, Hypothesen, Gedankenblitze und Querpeilungen" bieten will (Niklas Luhmann: "Short Cuts". Verlag Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2000. 160 S., geb., 16,- DM). Auf Luhmann als Eröffnung ist die Wahl sicher vor allem deswegen gefallen, weil wohl bei keinem anderen Denker die Diskrepanz zwischen den Volumina der wissenschaftlichen Hauptwerke und der essayistischen Form dieser Sammlung von Interviews und Gelegenheitsarbeiten stärker ins Auge gestochen hätte; selbst bei Jürgen Habermas nicht, gewissermaßen dem Mick Jagger der Soziologie, als dem ewig Satisfaktion fordernden Widerpart der Systemtheorie, der ohnehin regelmäßig seine Essays zwischen Buchdeckel preßt. Allein der Name des kapitalen Theoriebaumeisters Luhmann auf einem derart harmlos anmutenden Bändchen, so mag der Lektor spekuliert haben, werde einen Zugreifreflex unter Systemallergikern auslösen. Was finden diese nun dort? Außer zwei berühmten, aber leicht an anderer Stelle greifbaren Interviews enthält der Luhmann-Band vor allem politische Interventionen aus den achtziger und neunziger Jahren, die meist in dieser Zeitung publiziert wurden. Es ist zu begrüßen, Schriften wie "Dabeisein und Dagegensein", "Der Fußball" (aus Anlaß der WM '94) oder "Konzeptkunst" (über das Brent Spar-Debakel) endlich in einem Band versammelt zu finden. Erst heute mögen sich Überlegungen über das Dilemma der "Alternativen ohne Alternative" in ihrer Hellsichtigkeit offenbaren; auch war die US-Wahl eine einzige Bestätigung des Statements zur Bundestagswahl 1994, das wegen des Verschwindens substantieller Oppositionen eine dauerhafte Selbstblockade der Demokratie voraussah und fragte: "Aber haben wir wirklich gewählt - oder hat das Volk gewürfelt?" Doch wer wären außer amerikanischen Gastdozenten die idealen Leser? Hier hilft der Vergleich mit "One" weiter. Denn natürlich kaufen selbst eingefleischte Beatles-Fans die Platte als Sammlerstück. Auf die nachgewachsene Generation, die "Day Tripper" wie am ersten Tag hören darf, blickt man mit Neid herab, tröstet sich aber damit, daß man von einem Stück wie "Something" nicht auf "Abbey Road" hochrechnen kann. Auch wenn man Luhmann schon einmal einen "Großaphoristiker" genannt hat, erschließen sich seine Konzeptalben nicht aus einem massenmedientauglichen Single-Hit, auch wenn der wie ein Fußball "Leichtigkeit und Schwere in einem" symbolisieren mag. In einem Aufsatz von 1983 denkt Luhmann darüber nach, daß es für anspruchsvolle Theorieleistungen "eine Art Parallelpoesie" geben müsse, "die alles noch einmal anders sagt und damit die Wissenschaftssprache in die Grenzen ihres Funktionssystems zurückweist". Doch das war eine der Begeisterung für die Frühromantiker geschuldete Utopie. Der Anfänger muß stets mühsam "lesen lernen", wie eine großartige, hier erstmals veröffentlichte Skizze weiß. Es gibt keine bequeme Abkürzung in den Theoriekosmos. Nur eine lange und gewundene Straße quer durch das Universum.

RICHARD KÄMMERLINGS

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