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Eine weitere Facette eines Ausnahme-Fotografen wird durch diesen Fotoband deutlich. Zahlreiche Landschafts- und Reisefotografien Newtons finden Ihren Ausgleich in der Komposition mit seinen "rauheren" Erotikbildern. Ein wenig düsterer als das Zwielichtige Werk über die Welt des Glamours, die man von Newton gewohnt ist - barocke Statuen, die dunkle See, startende Jumbo-Jets, die mit ihren Schatten der Welt darunter ihre Form aufzwingen. "Sex and Landscapes" erscheint zusätzlich zu der gleichnamigen Ausstellung der Newton Foundation von Anfang Juni 2004 in Berlin.

Produktbeschreibung
Eine weitere Facette eines Ausnahme-Fotografen wird durch diesen Fotoband deutlich. Zahlreiche Landschafts- und Reisefotografien Newtons finden Ihren Ausgleich in der Komposition mit seinen "rauheren" Erotikbildern. Ein wenig düsterer als das Zwielichtige Werk über die Welt des Glamours, die man von Newton gewohnt ist - barocke Statuen, die dunkle See, startende Jumbo-Jets, die mit ihren Schatten der Welt darunter ihre Form aufzwingen. "Sex and Landscapes" erscheint zusätzlich zu der gleichnamigen Ausstellung der Newton Foundation von Anfang Juni 2004 in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.09.2004

Der Eunuch im Harem
Ein Mängelwesen ist der Mensch auch insofern, als er ständig von dem Bedürfnis getrieben ist, die Grenzen seines Ichs zu erweitern. Was fremd ist, soll Selbst werden, Außen nach Innen geholt, Welt verinnerlicht werden. In seinen Wunschvorstellungen muss die Welt deshalb einen Aggregatzustand annehmen, der in der ein oder anderen Weise konsumabel ist. Anthropologisch hat der Mensch verschiedene Fenster, durch die er auf die Außenwelt zugreifen kann. Sex und Essen gehören dabei zu den vitalsten Aneignungsformen. Beide teilen den dynamischen Rhythmus von Appetit und Sattheit. Und beide kennen die Aporie der Völlerei, weshalb sie nach Mitteln suchen, ihre natürliche Maßlosigkeit nicht zu verdrängen, aber doch weiterzuverarbeiten: Aus dem Gourmand wird der Gourmet, aus dem Lüstling der Liebhaber. Die Welt nicht wahllos verschlingen zu wollen, ist eine kulturelle Errungenschaft. Auch Helmut Newton, aus dessen Bildband „Sex and Landscapes” (Taschen Verlag, Köln 2004. 112 S., 29,90 Euro) unser Bild stammt, führt Erotik und Kulinarik zusammen. Aber der Clou des Bildes liegt woanders. Denn auch hier wird die Wollust zugleich provoziert und reguliert. Während die Frauen wie Naturwesen paradiesische Fülle darstellen, übernimmt der Kellner den Part der Disziplinierung und Selbstbeschränkung, als ließe ihn sein aufreizendes Umfeld kalt. Wie ein Eunuch im Harem sorgt er für die Kultur der Verfeinerung, die das rechte Verhältnis von Üppigkeit und Form, Trieb und Manier geschickt ausbalanciert. Diese Spannung nimmt die Position des Betrachters vorweg, dessen Wohlgefallen nicht ganz interesselos ist, der aber gleichwohl auch das ästhetische Bemühen um Ordnung, Aufbau und Komposition zu würdigen weiß.
ijo
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