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Die Erde ist eine Welt der Fische.
Der Fisch ist ein verblüffendes Tier, dem wir auf Schritt und Tritt begegnen: beim Badeurlaub, im Aquarium, an der Tiefkühltruhe, im Kino, selbst im Stau an der Stoßstange des Vordermanns.
Fische prägen das Leben des Menschen von jeher: in Mythos und Religion, Wirtschaft und Forschung, Kunst und Küche. Schon immer war der Landbewohner Mensch von seinen aquatischen Antipoden fasziniert.
Kein Wunder, sind Fische doch seit über 500 Millionen Jahren auf unserem Planeten zu Hause, kommen in mehr als 25.000 verschiedenen Arten vor und haben staunenswerte
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Produktbeschreibung
Die Erde ist eine Welt der Fische.

Der Fisch ist ein verblüffendes Tier, dem wir auf Schritt und Tritt begegnen: beim Badeurlaub, im Aquarium, an der Tiefkühltruhe, im Kino, selbst im Stau an der Stoßstange des Vordermanns.

Fische prägen das Leben des Menschen von jeher: in Mythos und Religion, Wirtschaft und Forschung, Kunst und Küche. Schon immer war der Landbewohner Mensch von seinen aquatischen Antipoden fasziniert.

Kein Wunder, sind Fische doch seit über 500 Millionen Jahren auf unserem Planeten zu Hause, kommen in mehr als 25.000 verschiedenen Arten vor und haben staunenswerte Eigenschaften: ein Barrakuda kann auf 150 Stundenkilometer beschleunigen, Lippfische tuten bei der Paarung wie ein Nebelhorn, und Anglerfischpärchen sind einfach unzertrennlich: zur Paarung beißt sich das Männchen im Weibchen fest - um dann mit ihm zusammenzuwachsen.

Kaum ein Bereich, in dem Fische keine Rolle spielen: Fischer ist die älteste Profession der Menschheit; Flugzeugingenieure orientieren sich beim Bau vom Airbus an der Haut von Haifischen, der Papst trägt einen "Fischerring" und allerorten steigen "Fisch sucht Fahrrad"-Parties.

Birgit Pelzer-Reith hat die Netze ausgeworfen und Wissenswertes, Überraschendes und Unerhörtes aus der Welt der Fische an Land gezogen. Noch nie wurde so umfassend und facettenreich über den Fisch und seine Bedeutung berichtet wie in diesem Buch.
Autorenporträt
Birgit Pelzer-Reith, geboren 1956 in Trier, ist promovierte Molekularbiologin. Zusammen mit ihrem Mann, dem Historiker Reinhold Reith, hat sie 2001 die 'Kulturgeschichte Margarine. Die Karriere der Kunstbutter' veröffentlicht. Birgit Pelzer-Reith lebt in Salzburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.10.2005

Der Kletterfisch und sein Labyrinth
Birgit Pelzer-Reith schreibt über „Sex & Lachs & Kabeljau”
Grau zunächst, dann Braun, und bald ein schwer zu fassendes Blauschwarz - auf dem Weg nach unten verändert das Wasser seine Farbe. Bei 700 Metern schließlich herrscht vollkommene Schwärze. Das Einzige, was Adrian Leverkühn jetzt noch ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, ist die Tauchergondel, ein kugelförmiges Gefährt von nur 1,20 Metern Durchmesser, dafür aber versehen mit Telefon, Starkstrom- Scheinwerfern und Quarzfenstern nach allen Seiten. Draußen huschen Wesen mit riesigen Mäulern vorbei, Quallen, Polypen, Kiel- und Flossenfüßer, mit säbelartigen Zähnen oder Teleskopaugen. Alles in allem eine Welt „unglaublicher, teils grausiger, teils lächerlicher Exzentrizitäten, die Natur und Leben sich hier geleistet, Formen und Physiognomien, die mit den oberirdischen kaum noch Verwandtschaft zu haben und einem anderen Planeten anzugehören scheinen”.
So ähnlich wie dem Helden in Thomas Manns Roman „Doktor Faustus” scheint es den Besuchern der ersten Aquarien ergangen zu sein, die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts erbaut wurden. Die „See im Glase” erweckte eine Sehnsucht nach allem Marinen, wie es später vielleicht nur noch die Filme von Hans Hass oder Jacques-Yves Cousteau konnten. Seither sind freilich ein paar Jahre ins Land gegangen. Und obschon die Tiefsee nach wie vor unerforschtes Terrain ist, lässt sich mit der Exotik „unglaublicher Formen” kaum mehr wuchern. Jedenfalls mochte man das bis zur Lektüre dieses Buches denken. Die Biologin Birgit Pelzer-Reith indes hat sich vorgenommen, möglichst viel „Wissen über die Fische und ihre Welt” zusammenzutragen. Und wie bei Adrian Leverkühn richtet sich auch ihr Blick vorwiegend auf das Kuriose.
Wer ihre Kapitel jedoch liest, der mag sich so manches Mal wehmütig an das erzählerische Raffinement des Mann’schen Tonsetzers erinnern, an jenen „Stil eigener Anschauung und persönlichen Dabeigewesenseins”, der seine Schilderungen erst mit Leben füllt. Pelzer-Reith dagegen pflegt einen meist sachlichen Ton, der möglichst informativ sein möchte und gerne zu wissenschaftlichen Termini greift. Andernorts wird man den Verdacht nicht los, hier sei die Diktion mancher Werbeprospekte recht ungefiltert in den Text eingeflossen. Um all das angesammelte Wissen in ihrem Buch unterzubringen, wählt sie das einfachste Prinzip, die bloße Reihung.
Formulierungen wie „Nicht nur. . . ”, „Schon. . . ” oder „Aber auch” („auch” ist überhaupt das Lieblingswort der Autorin) verbinden Kapitelchen über außergewöhnliche Fische wie den Schlammspringer oder Kletterfisch: „Dieser Kletterfisch (Anabas testudineus), der zu den Labyrinthfischen zählt, kann durch ein zusätzliches Atmungsorgan, das so genannte Labyrinth, Sauerstoff aus der Luft aufnehmen.”
Zwar gibt es in diesem Buch immer wieder schöne Einzelfunde. Was ihm aber fehlt, könnte man mit einem etwas altertümlichen Begriff die Idee nennen. Es ist gar nicht zu erkennen, welchem Genre die Autorin ihr Buch eigentlich zugedacht hat. Soll es ein Ratgeber sein? Eine Abhandlung? Ein Lexikon? Für Letzteres sind die einzelnen Abschnitte zu ausführlich, für eine Abhandlung fehlt der analytische Tiefgang. Natürlich hat es seinen Reiz, etwas über den Fisch in der Sprache oder über seine Spuren in Historie und Mythos zu erfahren. Nur möchte man als Leser auch ganz gerne wissen, wohin der Weg denn führt.
Erst im letzten Drittel ihres Buches zeigt Birgit Pelzer-Reith, dass sie durchaus eine Geschichte zu schreiben vermag. Ihre Kapitel über den Hering zehren von jener Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge des täglichen Lebens, mit der sie schon die Karriere der Margarine verfolgt hat. Soziale Gräben oder kulturelle Eigenheiten, Lukullisches oder industrielle Fischverarbeitung - mit Hilfe des Herings bündelt die Autorin ihre Themen zu einer erzählerischen Eleganz, die man sonst schmerzlich vermisst.
NICO BLEUTGE
BIRGIT PELZER-REITH: Sex & Lachs & Kabeljau. Das Buch vom Fisch. Marebuchverlag, Hamburg 2005. 298 Seiten, 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nico Bleutge ist ein bisschen enttäuscht von diesem wissenschaftlich inspirierten Buch über Fische, obwohl darin eine Menge informativer Fakten und zur Unterhaltung auch allerhand Kurioses zu finden ist. Was dem schwer einzuordnenden Buch aber - zumindest in den ersten zwei Dritteln - abgehe, sei ein persönlicher Blickwinkel, oder auch nur ein roter Faden, eine erkennbare persönliche Motivation der Autorin: Man könne es auch "mit einem etwas altertümlichen Begriff die Idee nennen." Das heißt zwar nicht, dass keine interessanten Ideen in der Arbeit der Biologin Birgit Pelzer-Reith stecken; Natürlich sei es anregend, etwas über "den Fisch in der Sprache" zu erfahren oder zu nachzuverfolgen, wie er sich Historie und Mythos niedergeschlagen hat. "Nur möchte man als Leser auch ganz gerne wissen, wohin der Weg denn führt." Zudem findet Bleutge das Buch an einigen Stellen stilistisch etwas misslungen.

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