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Millionen Gäste besuchen alljährlich die Obere Adria. Die Stadt Jesolo ist der Sehnsuchtsort, das sommerliche Paradies für eine breite Bevölkerungsschicht. Auch der österreichische Schriftsteller Alois Schöpf erlebt seit seiner Kindheit das Glück in Jesolo. Mit viel Ironie, Humor und Wissen beschreibt er diese wunderbare Welt der Sonne und des Sommers. Der erfolgreiche Fotograf, Film- und Theaterregisseur Erich Hörtnagl fängt die Magie des Lichts und die Vergänglichkeit des Glücks in seinen fantastischen Fotos ein. Seine Bilder erzählen - oft mit einem Augenzwinkern - Geschichten von diesem…mehr

Produktbeschreibung
Millionen Gäste besuchen alljährlich die Obere Adria. Die Stadt Jesolo ist der Sehnsuchtsort, das sommerliche Paradies für eine breite Bevölkerungsschicht. Auch der österreichische Schriftsteller Alois Schöpf erlebt seit seiner Kindheit das Glück in Jesolo. Mit viel Ironie, Humor und Wissen beschreibt er diese wunderbare Welt der Sonne und des Sommers.
Der erfolgreiche Fotograf, Film- und Theaterregisseur Erich Hörtnagl fängt die Magie des Lichts und die Vergänglichkeit des Glücks in seinen fantastischen Fotos ein. Seine Bilder erzählen - oft mit einem Augenzwinkern - Geschichten von diesem besonderen Ort und von den Menschen, die hier eine besondere Zeit verbringen.
Autor und Fotograf sind scharfe und liebevolle Beobachter der Welt jener, die im kalten Norden leben und sich nach dem Süden sehnen, und jener, die ihren Gästen als Gastgeber das Glück am Meer versprechen.
Entstanden ist ein Gesamtkunstwerk, eine Liebeserklärung, eine Hommage an Jesolo und die Obere Adria.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.07.2019

REISEBUCH
Lob des
Nichtstuns
Wenn schon Urlaub, dann in Jesolo:
Alois Schöpf reist nicht gerne und ist doch
zum Stammgast geworden
VON STEFAN FISCHER
Alois Schöpf ist reisescheu. Deshalb ist er Stammgast, seit inzwischen 60 Jahren: in Jesolo. Dort hat ihn seine erste Reise hingeführt, die schrecklich war, und auch die zweite, die um vieles aufregender verlief. Schöpf hatte sich fortan an Jesolo gewöhnt, er erwartet von dem Städtchen wenig. Und doch regt es seinen Geist an, durch seine Geschichte – Jesolo ist eine römische Gründung –, auch durch die Architektur. Obschon er nichts hält vom Häuser-Anstarren in den Ferien, von dem ganzen Besichtigungswahnsinn: „Ist der Mensch, wenn er zum Touristen mutiert, tatsächlich so dumm, dass er nicht mehr begreift, wie oft er mit aufgerissenem Maul vor den steinernen Mahnmalen gewissenloser Verbrecher steht“, schreibt Schöpf in seinem Buch „Sehnsucht Meer“, in dem er von etlichen Abneigungen erzählt, vor allem aber von seiner Zuneigung zu Jesolo und zur nördlichen Adria.
Die hängt auch mit seinen Professionen zusammen. Schöpf, der Dramatiker, Journalist, Konzertveranstalter und manches mehr ist, beschäftigt sich ohnehin unentwegt mit kulturellen Dingen. Er schätzt am Urlaub während einer oder zweier Sommerwochen deshalb das Nichtstun, es ist lebensnotwendig für ihn – sofern es nicht in den Stumpfsinn führt. Bücher hat er stets eine Menge dabei. Und die Spaziergänge am Strand entlang, durch den Ort, der zur Großstadt wird in den Sommermonaten, und der sein ästhetisches Empfinden nicht beleidigt, sie helfen ihm, zur Ruhe zu kommen. Im Zweifelsfall, wenn er es doch nicht mehr aushält (oder es zu viele Tage am Stück regnet), ist er innerhalb weniger Stunden wieder zu Hause. Das ist dem Tiroler wichtig.
Das Buch ist eine offensive Kampfschrift für das Stammgast-Dasein. Für sonnige Tage außerhalb des Hamsterrads, in das sich jeder notgedrungen zum Broterwerb begibt. Und dann ist es eben auch so, dass sich der zum Granteln neigende Schöpf nicht ungern verführen lässt: Der Strand ist naturgemäß ein Ort der Zurschaustellung und des Beobachtens. Für den jungen Schöpf auch der erste Ort, der eindeutig erotisch aufgeladen war.
Der Regisseur und Filmproduzent Erich Hörtnagel, ein Freund Schöpfs seit gemeinsamen Jahren im Internat, fängt diese Sehnsucht nach dem adriatischen Meer in spannenden Schwarz-Weiß-Fotografien ein. Die Preisgabe der Körper, die selten nur gängigen Schönheitsidealen gerecht werden. Das Miteinander der Väter mit ihren Kindern, für die sie endlich einmal genug Zeit haben. Verrücktheiten wie eine Hochzeit am Strand, beobachtet von den Badegästen. Die Ruhe des Hinterlandes, die Verlassenheit während der Wintermonate, das Leben der Einheimischen, das sich nicht notgedrungen um die Touristen dreht.
Es sind Bilder mit scharfen Kontrasten, das gleißende Licht wirft lange Schatten, vom Wasser wird es reflektiert und erzeugt ein Glitzern, das wie ein Zauber über die Szenerien perlt. Sie dokumentieren dabei eine Einfachheit des Lebens, eine Unbeschwertheit – die Schöpf nicht als gegeben betrachtet. Er ist in der Nachkriegszeit aufgewachsen, kennt die Entbehrungen, ehe die Wirtschaftswunderjahre begannen. Er weiß um alte Konflikte und Wunden und erinnert sich daran, dass es Zeiten gab, in denen er ein Visum benötigt hat, um nach Jesolo zu gelangen. Warum er zum Stammgast geworden ist? Weil das Nichtstun dort am Strand eine Therapie sei gegen das Unglücklichsein.
Erich Hörtnagel, Alois Schöpf: Sehnsucht Meer. Vom Glück in Jesolo. Edition Raetia, Bozen 2019. 249 Seiten, 28 Euro.
Tage am Strand befreien einen von vielen Pflichten
des Alltags. Eine sakrale Zeit nennt Alois Schöpf sie in seinem Band.
Sie verschaffen einem allerhand Gelegenheiten zum
Beobachten und Zurschaustellen. So wie das Kind stand auch
der Autor einst neugierig am Lido di Jesolo. Und wer
hat den besseren Begleiter am Steg in Caorle:
die Braut oder die Badende? Still ist es außerhalb der Saison in
der Lagune von La Barena.
Fotos: Erich Hörtnagel
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