Mar Pavón
Gebundenes Buch
Sechs Langbärte
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Dem Bäcker fährt der Schreck in die Glieder, die Metzgersfrau fällt in Ohnmacht, sogar die mutige Buchhändlerin geht in Deckung. Was führen die sechs Langbärte bloß im Schilde? Nur Nino kann ihre Ankunft kaum erwarten! Ein Bilderbuch über falsche Vorurteile und richtige Freunde!
Pavón, Mar
Mar Pavón wurde 1968 in Manresa in Spanien geboren (Manresa, Spain, 1968) und hat über 40 Kinderbücher veröffentlicht. Sie wurde u.a. mit dem International Latino Book Award, dem IPPY Award und dem Moonbeam Children's Book Awards ausgezeichnet.
Mar Pavón wurde 1968 in Manresa in Spanien geboren (Manresa, Spain, 1968) und hat über 40 Kinderbücher veröffentlicht. Sie wurde u.a. mit dem International Latino Book Award, dem IPPY Award und dem Moonbeam Children's Book Awards ausgezeichnet.
Produktbeschreibung
- Verlag: Aladin
- Seitenzahl: 40
- Altersempfehlung: ab 4 Jahren
- Erscheinungstermin: 30. Juli 2015
- Deutsch
- Abmessung: 265mm x 250mm x 9mm
- Gewicht: 424g
- ISBN-13: 9783848900947
- ISBN-10: 3848900947
- Artikelnr.: 42673504
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass es viel Spaß macht, die Angst zu verlieren, lernt Hubert Spiegel bei der spanischen Kinderbuchautorin Mar Pavón und ihrem Zeichner Vitali Konstantinov. Die Geschichte des kleinen Nino, der zum Geburtstag Besuch von sechs langbärtigen Freunden bekommt, die mit ihm feiern möchten, liest Spiegel als Parabel auf das Fremde und Angsteinflößende, das oft nur das Unbekannte, anders Aussehende ist. Wie durch Unkenntnis aus Harmlosem Gefährliches und aus Freund Feind werden kann, lässt sich hier besichtigen, meint der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Diese Langbärte machen mir Angst!
Aber nur, solange du sie nicht kennst: Nino feiert ein schräges Geburtstagsfest
Wir haben Angst vor der Angst. Das ist nicht gut. Ohne Angst gäbe es uns nicht mehr. Wir wären in jedes Loch gefallen, in jede Falle getappt, aus jedem Kahn gekippt, in jede Schlucht gestürzt, in jede Klamm gesegelt und jedem scharfzahnigen Tier zum Opfer gefallen. Vom Mops zerrissen, vom Winde verweht. Ausgestorben.
Nur weil wir Angst haben, leben wir noch. Und weil wir nicht immer wissen, wie wir mit unseren Ängsten umgehen sollen, machen wir uns das Leben oft so schwer. In der Bäckerei, zum Beispiel. Da kommen doch tatsächlich sechs langbärtige, sehr, sehr finster aussehende Gesellen
Aber nur, solange du sie nicht kennst: Nino feiert ein schräges Geburtstagsfest
Wir haben Angst vor der Angst. Das ist nicht gut. Ohne Angst gäbe es uns nicht mehr. Wir wären in jedes Loch gefallen, in jede Falle getappt, aus jedem Kahn gekippt, in jede Schlucht gestürzt, in jede Klamm gesegelt und jedem scharfzahnigen Tier zum Opfer gefallen. Vom Mops zerrissen, vom Winde verweht. Ausgestorben.
Nur weil wir Angst haben, leben wir noch. Und weil wir nicht immer wissen, wie wir mit unseren Ängsten umgehen sollen, machen wir uns das Leben oft so schwer. In der Bäckerei, zum Beispiel. Da kommen doch tatsächlich sechs langbärtige, sehr, sehr finster aussehende Gesellen
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herein, kaufen sechs Brote, kämmen sich die Bärte, und dann fährt einer von ihnen auf dem Blütoziped einfach davon. Muss man da nicht Angst bekommen?
Oder neulich in der Metzgerei. Kommen da doch tatsächlich fünf langbärtige, sehr, sehr finster aussehende Gesellen herein, kaufen fünf Würste, kämmen sich die Bärte, und dann fährt einer von ihnen auf dem Rotorrad einfach davon. Kein Wunder, dass die Kunden mit den Zähnen klappern.
Oder vorvorgestern in der Spielzeughandlung. Tatsächlich, vier langbärtige, sehr, sehr finster aussehende Gesellen kommen herein, kaufen vier Luftballons, kämmen sich die Bärte, und dann fährt einer von ihnen mit dem Kreiselator davon. Muss man da nicht einen spitzen Schrei ausstoßen?
Nein, muss man nicht. "Sechs Langbärte" heißt das neue Buch von der spanischen Kinderbuchautorin Mar Pavón und dem Zeichner und Illustrator Vitali Konstantinov, der in den letzten Jahren Bücher über einen kleinen Waffenfreund ("Als Bernhard ein Loch in den Himmel schoss"), Eltern im Dauerstreit ("Ungeheuer") und den großen weiten Nachthimmel über uns illustriert hat ("Planeten, Sterne, Galaxien"). Auch vor der Unendlichkeit des Weltalls oder einem nebelverhangenen Nachthimmel kann man sich schließlich fürchten. Jetzt hat Konstantinov die Geschichte des kleinen Nino bebildert, der an seinem sechsten Geburtstag Besuch von seinen sechs langbärtigen Freunden bekommt, die für Nino eingekauft haben, um ein schönes Fest mit ihm zu feiern.
Die sechs wilden schwarzen Männer waren nicht nur in der Bäckerei, beim Metzger, in der Spielzeughandlung, dem Buchladen und in einer Konditorei, wo sie eine große Torte kauften, sondern auch beim Kostümverleih, wo sie sich rote Clownsnasen besorgt haben. Die furchterregend großen schwarzen Haarbüschel, die ihnen bösborstig vom Kopf abstehen als wären es die Fangtentakel einer Feuerqualle, entpuppen sich als Gamsbärte und große Federn, die sie sich an ihre Trachtenhüte gesteckt haben. Denn die Langbärte mögen zwar Vorder-, Mittel- oder Hinterwäldler sein, aber gefährlich sind sie nicht. Sie sehen nur anders aus als die anderen Kunden beim Metzger, beim Bäcker, im Buchladen. Die Angst vor dem Fremden haben wir, weil wir das, was wir nicht kennen, nicht gut einschätzen können. Wir könnten uns ja auch tatsächlich täuschen, wenn wir bloßem Augenschein und dem ersten Eindruck vertrauen. Aus Angst, Harmloses und Gefährliches, Freund und Feind nicht auseinanderhalten zu können, verwechseln wir Angst mit Vorsicht und Vorsicht mit Feindseligkeit. Wir sollten keine Angst vor der Angst haben, aber es macht großen Spaß, sie zu verlieren.
HUBERT SPIEGEL.
Mar Pavón, Vitali Konstantinov: "Sechs Langbärte".
Aus dem Spanischen von Katharina Diestelmeier. Aladin Verlag, Hamburg 2015, 40 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 5 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Oder neulich in der Metzgerei. Kommen da doch tatsächlich fünf langbärtige, sehr, sehr finster aussehende Gesellen herein, kaufen fünf Würste, kämmen sich die Bärte, und dann fährt einer von ihnen auf dem Rotorrad einfach davon. Kein Wunder, dass die Kunden mit den Zähnen klappern.
Oder vorvorgestern in der Spielzeughandlung. Tatsächlich, vier langbärtige, sehr, sehr finster aussehende Gesellen kommen herein, kaufen vier Luftballons, kämmen sich die Bärte, und dann fährt einer von ihnen mit dem Kreiselator davon. Muss man da nicht einen spitzen Schrei ausstoßen?
Nein, muss man nicht. "Sechs Langbärte" heißt das neue Buch von der spanischen Kinderbuchautorin Mar Pavón und dem Zeichner und Illustrator Vitali Konstantinov, der in den letzten Jahren Bücher über einen kleinen Waffenfreund ("Als Bernhard ein Loch in den Himmel schoss"), Eltern im Dauerstreit ("Ungeheuer") und den großen weiten Nachthimmel über uns illustriert hat ("Planeten, Sterne, Galaxien"). Auch vor der Unendlichkeit des Weltalls oder einem nebelverhangenen Nachthimmel kann man sich schließlich fürchten. Jetzt hat Konstantinov die Geschichte des kleinen Nino bebildert, der an seinem sechsten Geburtstag Besuch von seinen sechs langbärtigen Freunden bekommt, die für Nino eingekauft haben, um ein schönes Fest mit ihm zu feiern.
Die sechs wilden schwarzen Männer waren nicht nur in der Bäckerei, beim Metzger, in der Spielzeughandlung, dem Buchladen und in einer Konditorei, wo sie eine große Torte kauften, sondern auch beim Kostümverleih, wo sie sich rote Clownsnasen besorgt haben. Die furchterregend großen schwarzen Haarbüschel, die ihnen bösborstig vom Kopf abstehen als wären es die Fangtentakel einer Feuerqualle, entpuppen sich als Gamsbärte und große Federn, die sie sich an ihre Trachtenhüte gesteckt haben. Denn die Langbärte mögen zwar Vorder-, Mittel- oder Hinterwäldler sein, aber gefährlich sind sie nicht. Sie sehen nur anders aus als die anderen Kunden beim Metzger, beim Bäcker, im Buchladen. Die Angst vor dem Fremden haben wir, weil wir das, was wir nicht kennen, nicht gut einschätzen können. Wir könnten uns ja auch tatsächlich täuschen, wenn wir bloßem Augenschein und dem ersten Eindruck vertrauen. Aus Angst, Harmloses und Gefährliches, Freund und Feind nicht auseinanderhalten zu können, verwechseln wir Angst mit Vorsicht und Vorsicht mit Feindseligkeit. Wir sollten keine Angst vor der Angst haben, aber es macht großen Spaß, sie zu verlieren.
HUBERT SPIEGEL.
Mar Pavón, Vitali Konstantinov: "Sechs Langbärte".
Aus dem Spanischen von Katharina Diestelmeier. Aladin Verlag, Hamburg 2015, 40 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 5 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Die sechs Langbärte kommen in einen Ort und wollen dort in erster Linie nur eines: einkaufen. Sie kaufen Brot und Wurst, Luftballons und Bilderbücher, Clownsnasen und eine Torte. Doch der Bäcker, der Metzger, die Buchhändlerin und alle Kunden in den Geschäften erzittern vor …
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Die sechs Langbärte kommen in einen Ort und wollen dort in erster Linie nur eines: einkaufen. Sie kaufen Brot und Wurst, Luftballons und Bilderbücher, Clownsnasen und eine Torte. Doch der Bäcker, der Metzger, die Buchhändlerin und alle Kunden in den Geschäften erzittern vor den Besuchern, verstecken sich und sind sich sicher: Diese Langbärte führten bestimmt nichts Gutes im Schilde!
Jedes Mal, wenn die Langbärte ein Geschäft verlassen (in dem sie anständig eingekauft haben), müssen sie sich ihre langen Bärte kämmen, weil Geschäftsinhaber und Kunden so erleichtert aufatmen, dass der Luftzug die Bärte zerzaust hat. Doch die Tatsache, dass die Langbärte nichts anderes tun als einzukaufen, scheint die Bewohner des Ortes nicht zu beruhigen. Nachdem nämlich die Langbärte ihre Einkäufe erledigt haben und auf ein kleines Haus zusteuern, verbarrikadieren sich die einen und bewaffnen sich die anderen.
Unbeirrt gehen die Langbärte aber weiter ihren Weg – zu Nino, der seinen 6. Geburtstag feiert, die Langbärte schon sehnlichst erwartet hat und sich mit den mitgebrachten Gaben königlich amüsiert. Und auf der Feier wird dann auch ziemlich deutlich, wie die Langbärte in Wirklichkeit aussehen: Nicht schwarz, sondern bunt – und ironischerweise sogar sehr traditionell mit ihren Trachtenhüten.
Sechs Langbärte mag vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, vielleicht bekommen einige Kinder auch Angst vor den schwarzen Gestalten im ersten Teil des Buches – das vermag ich nicht zu beurteilen, da ich, was sowas betrifft, sehr schmerzfreie Söhne habe. Ihnen hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Und mir persönlich auch, wenn auch erst auf den zweiten Blick. Mehr auf www.juliliest.wordpress.com
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