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Es gibt viele Parallelen zwischen Südafrika und Deutschland. Beide Länder haben 1989/1990 einen einschneidenden Umbruch erlebt und versuchen seitdem ein Land zu werden, dort schwarz - weiß, hier Ost - West. Beide ringen international um mehr Anerkennung, wollen in den UN-Sicherheitsrat und haben eine gewisse politische und wirtschaftliche Vorreiterrolle auf ihrem Kontinent- beide haben sehr umstrittene Gesundheitsministerinnen und sind Austragungsort von zwei aufeinander folgenden Fußballweltmeisterschaften. Deshalb ist es wichtig, sich mehr mit diesem fernen "Zwilling" zu beschäftigen. Dieses…mehr

Produktbeschreibung
Es gibt viele Parallelen zwischen Südafrika und Deutschland. Beide Länder haben 1989/1990 einen einschneidenden Umbruch erlebt und versuchen seitdem ein Land zu werden, dort schwarz - weiß, hier Ost - West. Beide ringen international um mehr Anerkennung, wollen in den UN-Sicherheitsrat und haben eine gewisse politische und wirtschaftliche Vorreiterrolle auf ihrem Kontinent- beide haben sehr umstrittene Gesundheitsministerinnen und sind Austragungsort von zwei aufeinander folgenden Fußballweltmeisterschaften. Deshalb ist es wichtig, sich mehr mit diesem fernen "Zwilling" zu beschäftigen. Dieses Buch stellt den Lesern ein ganz anderes Südafrika vor, als es aus den bunten touristischen Bildbänden bekannt ist. Als Medizinstudent im letzten Jahr, habe ich von September 2004 bis September 2005 die Chance gehabt anhand meiner südafrikanischen Patienten mehr über das neue Südafrika zu erfahren. Durch die Intimität der Arzt-Patienten-Beziehung konnte ich Dinge erfahren, die der gewöhnliche Reisende, der an die sicheren touristischen Higlights geführt wird, nicht wahrnehmen kann. Aufgrund meiner Arbeit im Jooste Krankenhaus (Township Manenberg in Kapstadt), im Chris Hani Baragwanath Krankenhaus (SOWETO bei Johannesburg) und im Coronation Krankenhaus (Township Westburry in Johannesburg) sowie bei Krankenwageneinsätzen, war es mir möglich in die Townships, teilweise sogar bei Nacht zu kommen und in diesen für Weiße"No-go-Areas"das Leben eines Großteils der südafrikanischen Bevölkerung kennenzulernen. Dabei stellte ich immer wieder fest, wie sehr doch der Mikrokosmos Krankenhaus ein Abbild der Verhältnisse des gesamten Landes ist.Im Vordergrund meines Berichts stehen meine Patienten, Kollegen und andere Begegnungen sowie ihre jeweiligen Geschichten, ihr Lebenshintergrund, ihre Hoffnungen und Träume. Dabei komme ich immer wieder auf Politik und Geschichte des Landes Südafrika zurück und die feine Verwebung des Einzelschicksals, mit dem Schicksal des ganzen Landes und derer, die es steuern. Themen auf die ich immer wieder stosse sind: Apartheid, AIDS, Gewalt, Armut?- seltener auch auf Hoffnung, Neubeginn und Optimismus. Ich bemühe mich nicht zu bewerten, sondern die vielen kleinen Geschichten der Leute für sich stehen zu lassen und die Leser selbst zum Nachdenken zu bewegen. Ich beobachte und beschreibe, sehe jede Geschichte als allein für sich stehend und nehme auch bei unangenehmen Themen kein Blatt vor den Mund. Es gibt keine Schlussfolgerung, Verallgemeinerung und wenig eigene Meinung. Meinen Bericht habe ich mit Auszügen aus der Literatur des südlichen Afrikas unterlegt. So fließen Gedichte zum Thema HIV/AIDS von direkt und indirekt Betroffenen ein, Auszüge aus Befragungen im Rahmen von Studien südafrikanischer Wissenschaftler zum Thema Gewalt und HIV/AIDS. Mit einem Auszug aus Nelson Mandelas "Long way to freedom" leite ich den zweiten Teil ein ...