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Wenige Texte der klassischen Überlieferung sind in ihrer politischen Tragweite so kontrovers diskutiert worden wie Schillers transzendental-ästhetischer Humanismus in den Briefen ,,Über die ästhetische Erziehung des Menschen" und Platos Dichterkritik im ,,Staat". Die vorliegenden Studien untersuchen in genauen Text-Interpretationen erstmals die politisch-ästhetische Gegenstellung beider Staatsideen: Schiller weist den Staat der Vernunft auf das freie Spiel der Kunst und die ästhetisch gebildete Seele hin, damit das Ideal einer politischen Gesellschaft gedeihen kann - die (nachweislich durch…mehr

Produktbeschreibung
Wenige Texte der klassischen Überlieferung sind in ihrer politischen Tragweite so kontrovers diskutiert worden wie Schillers transzendental-ästhetischer Humanismus in den Briefen ,,Über die ästhetische Erziehung des Menschen" und Platos Dichterkritik im ,,Staat". Die vorliegenden Studien untersuchen in genauen Text-Interpretationen erstmals die politisch-ästhetische Gegenstellung beider Staatsideen: Schiller weist den Staat der Vernunft auf das freie Spiel der Kunst und die ästhetisch gebildete Seele hin, damit das Ideal einer politischen Gesellschaft gedeihen kann - die (nachweislich durch W.G. Tennenmann vermittelte) Grundstellung Platos weist die Spiele einer freien Kunst und mythischen Poesie aus der Polis, damit die gerechte Verfassung von Seele und Staat nicht verdirbt. In einem Ausblick wird diese historische ,,politiko-ästhetische Antinomie" systematisch von der Erschließungskraft der Befindlichkeit und der Entdeckungskraft des Kunstwerkes her in ideologisierter Welt postmetaphysisch aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis: Einleitung. Schiller und Plato. Ein Problemaufriß. Teil I. Die Verbannung der Kunst aus der Polis und die Zwietracht zwischen dem ästhetischen Vorschein und dem metaphysischen Sein des Schönen selbst. 1. Kapitel. Die Verbannung der Kunst aus Platos Staat - Positionen der Plato-Forschung. 2. Kapitel. Die neue Einbindung der musischen Künste in den Entwurf der gerechten Polis. Zum Problem des "Schweinestaates" und der Wächtererziehung. 3. Kapitel. Die Unwahrheit mythischer Welt. Platos politisch-idealistischer Streit mit den Dichtern (Polit. 377c-383a). 4. Kapitel. Die politische Zensur der Künste (Polit. 392c-403c). 5. Kapitel. Die innere Politie und ihre Gefährdung durch die mimetische Kunst. 6. Kapitel. Das Spiegelbild der Kunst. 7. Kapitel. Vom Schein des Schönen. 8. Kapitel. Die Einweisung der mimetischen Kunst in das Reich der Schatten und Spiegelungen (Zum "Liniengleichnis" in Platos "Staat". 9. Kapitel. Die phántasma der bildenden Kunst: der dreifache Abstand zur Idee. 10. Kapitel. Die Aporie des Ästhetischen im "Hippias meizon". 11. Kapitel. Unwissenheit und Spiel der Kunst - Lebensernst des Politischen. 12. Kapitel. Erschütterungen des (politischen) Ethos durch das Spiel der Tragödie. 13. Kapitel. Dreiklang von kállos, éros und theós. Die überschwengliche Preisrede des Agathon (Sympos. 164e-197e). 14. Kapitel. Aufstieg zur Idee der Schönheit und der Überstieg über das bloß ästhetisch Schöne. (Die Weisheit der Diotima, 201d-212b). 15. Kapitel. Der ontologische und metaphysische Sinn des Schönen selbst. Teil II. Notstaat, Vernunftstaat, ästhetischer Staat. Vom Rettungsanspruch der Kunst und dem Symbolcharakter des Schönen. Zwischenbemerkung. Eine Jenaer Plato-Rezeption als Hintergrund von Schillers Denken über Staat und ästhetische Erziehung. 1. Kapitel. Die ästhetische Erziehung und der Bau einer wahren politischen Freiheit. Vorzeichnung einer Umwendung der politischen Grundverhältnisse von Seele, Staat und Kunst. 2. Kapitel. Das Hauptproblem politischen Denkens: die Umwandlung des Notstaates in den Vernunftstaat. 3. Kapitel. Die Funktion von Kunst und ästhetischer Erziehung im Zirkelprozeß der Revolution. 4. Kapitel. Der Weg aus den Erfahrungen zurück zur platonischen Idee. (Die Auflösung der Rousseau-Debatte im 10. Brief). 5. Kapitel. Ausgang, Phasen und Ziel des transzendentalen Weges im ästhetischen Humanismus. 6. Kapitel. Die tragische Verfassung der Seele. Schillers Lehre von der Wesensverwirklichung des Menschen und deren Gefahren. 7. Kapitel. Zum Antagonismus von Stoff- und Formtrieb und zur Konstruktion des Spieltriebs. 8. Kapitel. Symbol des Schönen und "ästhetischer Staat". Schlußteil. Ausblick auf die Auflösung der politiko-ästhetischen Antinomie. Literaturverzeichnis. Namenverzeichnis.