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Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland nimmt seit der Jahrhundertwende zu, fast jede dritte der heute in der Bundesrepublik geschlossenen Ehen wird wieder geschieden. Was sind die subjektiven Scheidungsgründe und -anlässe, welche verursachenden individuellen und gesellschaftlichen Bedingungen haben zum Scheitern der Ehen beigetragen? Wo vor allem liegen die Ursachen für den Anstieg der Scheidungsquoten in den letzten Jahrzehnten, welchen Einfluss nehmen dabei sozialstrukturelle, ökonomische und normative gesamtgesellschaftliche Veränderungsprozesse auf die Scheidungshäufigkeit und wieweit…mehr

Produktbeschreibung
Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland nimmt seit der Jahrhundertwende zu, fast jede dritte der heute in der Bundesrepublik geschlossenen Ehen wird wieder geschieden. Was sind die subjektiven Scheidungsgründe und -anlässe, welche verursachenden individuellen und gesellschaftlichen Bedingungen haben zum Scheitern der Ehen beigetragen? Wo vor allem liegen die Ursachen für den Anstieg der Scheidungsquoten in den letzten Jahrzehnten, welchen Einfluss nehmen dabei sozialstrukturelle, ökonomische und normative gesamtgesellschaftliche Veränderungsprozesse auf die Scheidungshäufigkeit und wieweit unterscheiden sich Scheidungsursachen und Scheidungsverhalten im geschlechtsspezifischen Vergleich?
Mit diesem Fragenkomplex haben sich die Autorinnen im Rahmen einer im Institut Frau und Gesellschaft und der Universität Oldenburg durchgeführten empirischen Studie auseinandergesetzt, in der u. a. 465 Geschiedene und 79 Verheiratete befragt worden sind.
Den Ausgangspunkt der Erhebung bildete in Anlehnung an Ansätze der Modernisierungstheorie die Annahme, dass der zeitlich parallel zum allgemeinen Modernisierungsprozess verlaufende Scheidungstrend eine Folge der Modernitätsentwicklung unserer Gesellschaft sein könnte. So wird u.a. nach dem Zusammenhang zwischen dem gestiegenen Ausbildungsniveau, der höheren Berufsorientierung und der Erwerbstätigkeit von Frauen und einem erhöhten Scheidungsrisiko gefragt. Im Kontext veränderter Rollenbilder und Wertorientierungen stehen auch die Untersuchung der Folgen neuer Sinnzuschreibungen bzw. geänderter Ansprüche an die Ehe sowie der Auswirkungen des Abbaus materieller, rechtlicher und emotionaler Barrieren auf das Scheidungsverhalten. Der Umgang der Partner mit Ehekonflikten etwa über die innerfamiliale Arbeitsteilung oder über unterschiedliche Erwartungen an die eheliche Sexualbeziehung und die Auswirkung unterschiedlicher Konfliktstrategien auf das Scheidungsrisiko gehören darüber hinaus ebenso zu den vielfältigen Untersuchungsvariablen wie z.B. der Zusammenhang zwischen Scheidungsverhalten und Kinderzahl, Bildungsunterschieden, sozialer und räumlicher Mobilität sowie der Inanspruchnahme von Beratung und Hilfen durch Eheberatung, Anwälte oder Freunde.
Deutlich wurde durch die Untersuchung belegt, dass es kein monokausales Erklärungsmodell für Ehescheidungen gibt, niemals also ein einziger Grund zur Eheauflösung führt, sondern stets mehrere Faktoren als Stressoren die Ehebeziehung beeinflussen, bestehende Ehekrisen verschärfen und im Zusammenwirken die Trennung begründen.