*MEINE MEINUNG*
Das Cover finde ich für einen Krimi relativ untypisch, und es hat meine Neugierde geweckt. Ich bin nicht enttäuscht worden: Hier stimmte für mich einfach alles.
Anfangs fiel es mir ein wenig schwer, den Überblick über die recht vielen Ermittler zu behalten, die die Protagonistin
in diesem Fall unterstützen. Da dies bereits der elfte Band ist, hat sich die Autorin nicht die Zeit…mehr*MEINE MEINUNG*
Das Cover finde ich für einen Krimi relativ untypisch, und es hat meine Neugierde geweckt. Ich bin nicht enttäuscht worden: Hier stimmte für mich einfach alles.
Anfangs fiel es mir ein wenig schwer, den Überblick über die recht vielen Ermittler zu behalten, die die Protagonistin in diesem Fall unterstützen. Da dies bereits der elfte Band ist, hat sich die Autorin nicht die Zeit genommen, alle ausführlich vorzustellen. Doch ich habe sehr schnell gut hinein gefunden, da die Charaktere prima ausgearbeitet sind, und in den verschiedenen Szenen nicht nur die Namen genannt werden, sondern auch Kontext zur Figur gegeben wird. Überhaupt haben mir die Charaktere sehr gut gefallen. Ursula Meyer versteht es hervorragend, den Figuren Leben einzuhauchen, sie nahbar und authentisch und dadurch sympathisch werden zu lassen, sodass ich mit ihnen mit gefühlt und auch gelitten habe. Die Geschichte des kleinen Jungen ist mir unter die Haut gekrochen und hat mich so intensiv berührt, wie ich es in Krimis eher selten erlebe.
Mit viel Liebe zum Detail werden nicht nur die Charaktere beschrieben, sondern der gesamte Fall. Die Autorin skizziert gekonnt Orte und Wohnungen, schafft damit Atmosphären, in die ich mich gut hinein versetzen konnte. Dabei halten sich Handlungen und Beschreibungen gut die Waage, letztere bereichern ungemein, ohne aufzuhalten. Im Gegenteil, sie helfen, die einzelnen Facetten des komplexen Falles darzustellen. So analysieren und werten die fähigen und gründlichen Ermittler beispielsweise auch die Fußspuren im Sand des Spielplatzes aus, von dem der Junge verschwand. Überhaupt finde ich, dass hier gute Polizeiarbeit geschildert wird, und dass Spürsinn und Beharrlichkeit zum Erfolg führen, nicht Kommissar Zufall. Das hat mir sehr imponiert. Obwohl der Leser an einigen Stellen mehr weiß als Sieglinde und ihre Kollegen, konnte ich gut mit rätseln und war bei einigen Dingen auch auf der richtigen Spur, während ich andere bis zum Schluss nicht durchschaut habe - diese Mischung fand ich gelungen.
*FAZIT*
Ein komplexer, gut erzählter Fall, der mir unter die Haut ging. Sympathische und fähige Ermittler, die gründlich arbeiten. Und ein Schreibstil, der mich absolut abgeholt hat - hier hat für mich alles gestimmt.