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Die Rückkehr von John Banville als einem der raffiniertesten Stilisten unserer Zeit: ein eindringlicher, atmosphärischer Roman, der hinter jeder spinnwebigen Ecke eine Überraschung bereithält.1899. Als das neue Jahrhundert anbricht, heiratet der englische Schriftsteller Evelyn Dolman - ein Schreiberling, wie er selbst sagt - Laura Rensselaer, die Tochter eines amerikanischen Ölmagnaten. Evelyn hofft, dass er und Laura ein beträchtliches Vermögen erben werden und so ein bequemes, geregeltes Leben führen können. Doch seine Hoffnungen werden enttäuscht, als ein mysteriöses Zerwürfnis ...
Die Rückkehr von John Banville als einem der raffiniertesten Stilisten unserer Zeit: ein eindringlicher, atmosphärischer Roman, der hinter jeder spinnwebigen Ecke eine Überraschung bereithält.
1899. Als das neue Jahrhundert anbricht, heiratet der englische Schriftsteller Evelyn Dolman - ein Schreiberling, wie er selbst sagt - Laura Rensselaer, die Tochter eines amerikanischen Ölmagnaten. Evelyn hofft, dass er und Laura ein beträchtliches Vermögen erben werden und so ein bequemes, geregeltes Leben führen können. Doch seine Hoffnungen werden enttäuscht, als ein mysteriöses Zerwürfnis zwischen Laura und ihrem Vater, kurz vor dem Tod des Patriarchen, zu ihrer Enterbung führt.
Das unglückliche Ehepaar reist nach Venedig, um das neue Jahr im Palazzo Dioscuri zu feiern, dem Stammsitz des charmanten, aber zwielichtigen Grafen Barbarigo. Von der ersten Minute an häufen sich im Palazzo unerklärbare und unheimliche Ereignisse. Evelyns ohnehin schon strapazierte Nerven liegen blank: Könnte es am Nebel liegen, der die schwimmende Stadt umhüllt, oder verliert er den Verstand?
1899. Als das neue Jahrhundert anbricht, heiratet der englische Schriftsteller Evelyn Dolman - ein Schreiberling, wie er selbst sagt - Laura Rensselaer, die Tochter eines amerikanischen Ölmagnaten. Evelyn hofft, dass er und Laura ein beträchtliches Vermögen erben werden und so ein bequemes, geregeltes Leben führen können. Doch seine Hoffnungen werden enttäuscht, als ein mysteriöses Zerwürfnis zwischen Laura und ihrem Vater, kurz vor dem Tod des Patriarchen, zu ihrer Enterbung führt.
Das unglückliche Ehepaar reist nach Venedig, um das neue Jahr im Palazzo Dioscuri zu feiern, dem Stammsitz des charmanten, aber zwielichtigen Grafen Barbarigo. Von der ersten Minute an häufen sich im Palazzo unerklärbare und unheimliche Ereignisse. Evelyns ohnehin schon strapazierte Nerven liegen blank: Könnte es am Nebel liegen, der die schwimmende Stadt umhüllt, oder verliert er den Verstand?
John Banville, geboren 1945 in Wexford, Irland, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen literarischen Autoren. Sein umfangreiches Werk wurde mehrfach, auch international, ausgezeichnet, zuletzt mit dem Franz-Kafka-Literaturpreis, dem Man Booker Prize (für 'Die See') und 2013 mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. John Banville lebt und arbeitet in Dublin.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Originaltitel: Venetian Vespers
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 377
- Erscheinungstermin: 6. November 2025
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 133mm x 34mm
- Gewicht: 429g
- ISBN-13: 9783462008289
- ISBN-10: 3462008285
- Artikelnr.: 24877980
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Kanäle des winterlichen Venedigs im Dezember 1899 werden in den Händen des 80-jährigen, irischen Autors John Banville selbst zu spannenden Krimi-Wendungen, staunt Rezensentin Sylvia Staude. Der unsympathische Misanthrop Evelyn Dolman ist mit seiner frisch vermählten Ehefrau Laura nach Venedig gereist, um die bereits vor sich hin stagnierende Ehe zu retten, resümiert die Rezensentin. Die Hoffnung auf das reiche Erbe, das Laura von ihrem Vater bekommen sollte, geht aufgrund eines Konflikts allerdings an die unverheiratete Schwester, was Dolmans Hass auf die Welt weiter steigert. Nachdem er sich in einem Café in die Künstlerin Francesca verliebt und seine Frau am nächsten Morgen spurlos verschwindet, nimmt die Krimihandlung an Fahrt auf, freut sich die Kritikerin. Selten ist man einem Unsympathen so nahe gekommen wie in dieser spannenden Geschichte, schließt die angetanen Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Ire John Banville macht einen grenzenlos boshaften Venedig-Hasser zur Hauptfigur seines neuen Romans. Das ist ein grossartiges Vergnügen.« Jan Wilm NZZ 20251209
Venedig, zu Beginn des Jahres 1900: Der mäßig erfolgreiche Schriftsteller Evelyn Dolman und seine Frau Laura, Tochter eines verstorbenen Ölmagnaten, verbringen die ersten Monate des 20. Jahrhunderts in der Lagunenstadt. Ihr Gastgeber ist der mysteriöse Graf Barbarigo, der das …
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Venedig, zu Beginn des Jahres 1900: Der mäßig erfolgreiche Schriftsteller Evelyn Dolman und seine Frau Laura, Tochter eines verstorbenen Ölmagnaten, verbringen die ersten Monate des 20. Jahrhunderts in der Lagunenstadt. Ihr Gastgeber ist der mysteriöse Graf Barbarigo, der das Paar in seinem Palazzo Dioscuri empfängt. Nicht nur der schwer über der Stadt liegende Nebel drückt auf Evelyns Gemüt. Die Ehe verläuft alles andere als glücklich, und Laura benötigt den Urlaub, um sich vom Tod des Vaters und ihrer dazugehörigen Enterbung zu erholen. Als sich Evelyn auf einen Streifzug durch das Nachtleben Venedigs begibt, kommt es zu einer Begegnung, die nicht nur für ihn gravierende Konsequenzen hat…
“Schatten der Gondeln” ist der neue Roman von John Banville, der in der deutschen Übersetzung aus dem Englischen von Elke Link bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist. Banville verknüpft darin äußerst gekonnt Themen der Romantik mit Motiven der Genreliteratur und macht daraus eine literarische Liebeserklärung an den klassischen Schauerroman. Nicht von ungefähr ist den “Venetian Vespers”, so der Originaltitel, als Motto ein Auszug aus Henry James’ “Die Drehung der Schraube” vorangestellt.
Schwer wabert der Nebel über Venedig, schwarze Seide legt sich über einen Marmortisch. Quietschende Türen, Frauen in Umhängen, ein Gesicht am Fenster, ein heruntergekommener Palazzo und ein Gastgeber, der sich als eine Art Wiederauferstehung des Grafen Dracula präsentiert. Früh stellt John Banville die Weichen für 380 Seiten feinster literarischer Unterhaltung, die die Leser von Beginn an in ihren Bann ziehen. Auch sprachlich versteht es der Autor gekonnt, sich in die Zeit der Handlung zu versetzen und erinnert nicht selten an Bram Stoker.
Dabei macht es einem die Hauptfigur alles andere als leicht. Denn dieser Evelyn Dolman ist ein Unsympath, wie er im Buche steht. Arrogant, überheblich und mit einer ständigen Klage über seine Opferrolle müsste er einem eigentlich fürchterlich auf die Nerven fallen. Hinzu kommt, dass er sich als Ich-Erzähler äußerst unzuverlässig präsentiert. Dennoch gelingt es Banville auf beeindruckende Weise, dass man diesem Evelyn - natürlich ist bei diesem Vornamen auch seine verletzte Männlichkeit immer wieder Thema - fasziniert folgt. Das liegt auch am Humor Dolmans und der feinen Komik, die Banville immer wieder dosiert einsetzt.
Nun ist es tatsächlich am besten, “Schatten der Gondeln” ohne jegliches Vorwissen über die Handlung zu genießen. Dennoch komme ich nicht umhin, auf zwei weitere zentrale Figuren des Werkes eingehen zu müssen, um Banvilles Verneigung vor den Klassikern zu verdeutlichen. Vorhang auf für Frederick FitzHerbert - mit einem großen H - und seine Schwester Francesca, das vielleicht hinreißendste Zwillingspärchen seit Stephen Kings “The Shining”. Freddie und Cesca mischen nicht nur den armen Evelyn ordentlich auf, sondern beleben den Roman mit ihrer Mischung aus Charisma, Verwegenheit und einer gehörigen Prise ausschweifender Erotik. Gemeinsam sind sie eine Art lebendige Variante von Peter Quint und Miss Jessel aus Henry James’ “Drehung der Schraube”. Womit wir wieder bei der Verneigung vor dem klassischen Schauerroman wären.
Es ist ein großer Spaß, all die kleinen Anspielungen und Verweise auf die literarischen Vorbilder im Text Banvilles zu suchen, und sicherlich habe ich bei Weitem nicht alle entdeckt. Neben den schon erwähnten sei auf jeden Fall noch auf die “Zwergin” hingewiesen, die Evelyn während eines Fieberausbruchs pflegt und Daphne du Mauriers “Don’t Look Now” (Wenn die Gondeln Trauer tragen) gebührende Ehre erweist. Und natürlich darf auch der Ausbruch einer venezianischen Seuche nicht fehlen. Doch anders als bei Thomas Mann ist diesmal kein rettender - oder unheilbringender - Tadzio in Sicht.
Spannend ist auch das Spiel, das Banville mit den Namen betreibt. Als wäre Evelyn nicht schon feminin genug, lautete Dolmans Spottname in der Schule einst Dolly. Der Palazzo Dioscuri erinnert nicht nur an die italienische Dunkelheit “Oscurità”, sondern auch an die Zwillinge Castor und Pollux aus der griechischen Mythologie, Dioskuren genannt. Auch hier greift Banville auf das Symbol der Zwillinge zurück, das Cesca und Freddie ebenso fortführen wie Lauras Schwester Thomasina, deren Name - natürlich - “Zwilling” bedeutet.
Mit “Schatten der Gondeln” gelingt John Banville insgesamt ein großartiger Roman voller literarischer Verweise und Anspielungen, der Lust macht, wirklich jedes einzelne Rätsel des Buches lösen zu wollen. Die immer spannende und mysteriöse Handlung wird durch die bunten und komplexen Figuren wunderbar ergänzt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Werk völlig unvorhersehbar ist, selbst wenn man schon einige Schauergeschichten gelesen haben sollte.
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Schatten und Rätsel in Venedig
Venedig bildet den Rahmen für eine ruhige und zugleich unheimliche Geschichte. Die Stadt wirkt schön und fremd zugleich, und diese Mischung passt gut zu Evelyn Dolman, der seine Erinnerungen erzählt. Schon am ersten Abend im Palazzo spürte …
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Schatten und Rätsel in Venedig
Venedig bildet den Rahmen für eine ruhige und zugleich unheimliche Geschichte. Die Stadt wirkt schön und fremd zugleich, und diese Mischung passt gut zu Evelyn Dolman, der seine Erinnerungen erzählt. Schon am ersten Abend im Palazzo spürte ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Dieses vage Gefühl blieb und wurde nach und nach stärker.
Die großen Räume des Palazzos wirken kühl und wenig einladend. Gespräche, die freundlich beginnen, hinterlassen oft ein leicht unruhiges Gefühl. Evelyn wirkt unsicher, während er versucht, die Ereignisse einzuordnen. Oft bleibt offen, ob die Merkwürdigkeiten am Ort liegen oder in Evelyn selbst. Diese Unklarheit hält die Geschichte spannend und weckt die Neugier darauf, wie es weitergeht.
Kurz nach der Ankunft verschwindet Evelyns Ehefrau Laura. Von da an begleitet der Gedanke an dieses Verschwinden jede Bewegung im Palazzo und hält die Spannung bis weit in die Geschichte hinein.
Der Roman erinnert an ältere Schauergeschichten, bleibt aber eigenständig. Viele Andeutungen bleiben offen, und die Figuren haben etwas Geheimnisvolles an sich, das Fragen aufwirft. Dadurch entsteht ein Gefühl, dass vieles verborgen bleibt und nur langsam sichtbar wird.
Mit jedem Kapitel kommt etwas mehr Licht in die Ereignisse, ohne dass alles eindeutig erklärt wird. Der Nebel über der Stadt passt gut zu Evelyns innerer Unruhe. Seine Sicht schwankt zwischen Zweifel und Hoffnung und prägt die Stimmung der Geschichte. Am Ende entsteht ein stimmiges Bild, auch wenn manche Puzzleteile bewusst unklar bleiben.
Der Roman überzeugt vor allem durch seine Atmosphäre und die Darstellung von Venedig um 1899. Einige Stellen wirken etwas zurückhaltend oder schwer greifbar, doch insgesamt entsteht ein besonderes Leseerlebnis. 4 Sterne für eine Geschichte, die leise beginnt, sich langsam entfaltet und durch ihre Stimmung lange präsent bleibt.
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Unheilschwangere Lagunenstadt
Mit der Aussicht auf ein beträchtliches Erbe heiratet der Schriftsteller Evelyn Dolman Laura Rensselaer. Allerdings kommt es zum Streit zwischen der Ölmagnatentochter und deren Vater. Unglücklich geht die Reise zum Jahreswechsel 1899/1900 nach Venedig, …
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Unheilschwangere Lagunenstadt
Mit der Aussicht auf ein beträchtliches Erbe heiratet der Schriftsteller Evelyn Dolman Laura Rensselaer. Allerdings kommt es zum Streit zwischen der Ölmagnatentochter und deren Vater. Unglücklich geht die Reise zum Jahreswechsel 1899/1900 nach Venedig, wobei die unheilschwangere Lagunenstadt Evelyn fast um den Verstand bringt.
Als großer Monolog angelegt, erfährt der Leser ausschließlich Evelyn Dolmans Sichtweise auf das Geschehen, wodurch die nebulösen und undurchschaubaren Machenschaften so mancher einflussreichen Person auch für uns Außenstehende geheimnisvoll bleiben. Viele Gedanken und Erinnerungen Dolmans beherrschen die Handlung, nur wenige Szenen mit Dialogen bringen Lebendigkeit in die Tage am Meer. Dadurch wirkt das Ganze bisweilen ein wenig erschöpfend, andererseits wächst doch immer wieder die Neugierde, was hinter dem geheimnisvollen Verschwinden der Ehefrau steckt und was es mit den Fremden im Lokal auf sich hat, die Evelyn zu kennen vorgibt. Wer hütet das größte Geheimnis, wer leidet an Fieberträumen und was von allen Schilderungen entspricht tatsächlich der Wahrheit? Auf beeindruckende Weise spielt John Banville mit der Atmosphäre der Lagunenstadt, bedient sich bei seiner Erzählung einer geschliffenen und verführerischen Sprachmelodie. Werden sich die Nebel lichten?
Ein spannender Ausflug ins historische Venedig ist garantiert, auch wenn bei mir nicht alle Puzzelstücke an den rechten Platz gefallen sind, so haben sich doch interessante Lesestunden ergeben, welche die Phantasie beflügeln.
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