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Aus den zahlreichen Protestbewegungen der 1960er und 1970er Jahre ragen die Auseinandersetzungen um die Neugestaltung innerstädtischer Wohngebiete heraus. Der Wandel von einer technokratischen zu einer partizipativen Stadtplanung wird zumeist auf diesen Widerstand gegen Sanierungsprojekte zurückgeführt. Dagegen zeigt Sebastian Haumann, dass die Entstehung und Wirkung des Protests wesentlich enger mit den Trends moderner Stadtplanung verflochten war, als häufig vermutet wird. Am Beispiel zweier Kontroversen stellt er dar, wie sich Ziele von Politik, Planung und Protest überlagerten und den…mehr

Produktbeschreibung
Aus den zahlreichen Protestbewegungen der 1960er und 1970er Jahre ragen die Auseinandersetzungen um die Neugestaltung innerstädtischer Wohngebiete heraus. Der Wandel von einer technokratischen zu einer partizipativen Stadtplanung wird zumeist auf diesen Widerstand gegen Sanierungsprojekte zurückgeführt. Dagegen zeigt Sebastian Haumann, dass die Entstehung und Wirkung des Protests wesentlich enger mit den Trends moderner Stadtplanung verflochten war, als häufig vermutet wird. Am Beispiel zweier Kontroversen stellt er dar, wie sich Ziele von Politik, Planung und Protest überlagerten und den Wandel lokaler "Planungskulturen" strukturierten. Die Analyse der "Crosstown Controversy" über eine innerstädtische Autobahn in Philadelphia um 1970 bildet dabei die Folie für die Untersuchung des Konflikts in Köln, der 1980 zur Besetzung des "Stollwercks" führte.
Autorenporträt
Sebastian Haumann, geb. 1981, studierte Geschichte mit den Nebenfächern Soziologie und Anglistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
2005-2006: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
2007-2008: Visiting Scholar am Institute for Urban Research, University of Pennsylvania.
2006-2009: Doktorand am Graduiertenkolleg "Topologie der Technik" der Technischen Universität Darmstadt.
2009-2010: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der TU Darmstadt.
Promotion an der Technischen Universität Darmstadt im Januar 2010. Zur Zeit Visiting Fellow am Centre for Urban History der University of Leicester.
Forschungsschwerpunkte: Stadtgeschichte, Planungsgeschichte, Umweltgeschichte.
Rezensionen
"Die Arbeit [geht] deutlich über das Monographische hinaus. Sie gehört zu der anspruchsvollen Gattung der international vergleichenden Stadtforschung, an die besonders hohe methodische Anforderungen gestellt werden; denn es müssen nicht nur die lokalen und regionalen, sondern auch die nationalen politischen, sozialen und kulturellen Kontexte im Blick gehalten und von einander unterschieden werden können. Diese Arbeit zeigt, wie fruchtbar ein international vergleichender Ansatz im Falle seines Gelingens auch im Forschungsfeld Stadt sein kann. [...] Schließlich beeindruckt es, wie der Autor neben den offenkundigen Parallelen auch die kulturellen Unterschiede in der Transformation der Planungskulturen in Deutschland und den USA herausarbeitet, etwa wenn er zeigt, warum der Begriff der "Betroffenheit" bzw. der "Sanierungsbetroffenen", der in der deutschen Debatte beim Übergang von der Flächensanierung zur Erhaltenden Erneuerung für die Legitimation der Bürgerbeteiligung bei der Sanierung zentral war, in den USA kein Äquivalent hat, dort also die Legitimation der Bürgerbeteiligung andere politische und kulturelle Wurzeln hat. Es ist erfreulich, dass die Arbeit nicht als Pflichtexemplar in der Universitätsbibliothek verschwindet, sondern [...] in der angesehenen Buchreihe "Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung" veröffentlicht [wurde]. www.forum-stadt.eu/servlet/PB/menu/1428298/index.html