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SIE steht immer im Mittelpunkt ER immer daneben SIE wohnt der Großstadt ER in einem Nest SIE hängt die meiste Zeit in Cafés ab ER widmet sich ganz dem Tanzen SIE hat keine Lust mehr auf Sex ER ist noch unschuldig SIE wird Schlampe genannt ER Schwuli SIE hasst ihr Leben ER hasst sein Leben SIE heißt Ida ER Sandor
Sie lernen sich durchs Chatten kennen. Ida ist 14 und wohnt in Stockholm. Sandor ist 16 und wohnt in einem Vorort von Göteborg. Sandor konnte bisher mit niemanden so reden wie mit Ida. Ida geht es genauso. Doch als Sandor Ida in Stockholm überraschend besucht, kommt es zur
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Produktbeschreibung
SIE steht immer im Mittelpunkt
ER immer daneben
SIE wohnt der Großstadt
ER in einem Nest
SIE hängt die meiste Zeit in Cafés ab
ER widmet sich ganz dem Tanzen
SIE hat keine Lust mehr auf Sex
ER ist noch unschuldig
SIE wird Schlampe genannt
ER Schwuli
SIE hasst ihr Leben
ER hasst sein Leben
SIE heißt Ida
ER Sandor

Sie lernen sich durchs Chatten kennen. Ida ist 14 und wohnt in Stockholm. Sandor ist 16 und wohnt in einem Vorort von Göteborg. Sandor konnte bisher mit niemanden so reden wie mit Ida. Ida geht es genauso. Doch als Sandor Ida in Stockholm überraschend besucht, kommt es zur Katastrophe. Ist das die Ida, die er liebt? Wie viel Wahrheit verträgt die Liebe?

Autorenporträt
, in Lanvetter einer Kleinstadt vor Göteborg aufgewachsen, spielte schon als Kind in verschiedenen Tanz- und Theatergruppen mit. Ihr sehnlichster Wunsch, Schauspielerin zu werden, erfüllte sich jedoch nicht. Nach verschiedenen Jobs wurde sie schließlich Radio- und Fernsehjournalistin. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in Stockholm und schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Herzen im Internet
Bittersüße Liebesgeschichte
Sandor ist allein, und Ida ist allein. Das könnte eine stinknormale Liebesgeschichte ergeben, in der sich zwei treffen, einander tief in die Augen schauen und feststellen, dass nur sie füreinander geschaffen sind. Doch so einfach ist es im Leben selten, und schon gar nicht in dem wunderbaren Jugendbuch Sandor slash Ida, dem Debüt der Schwedin Sara Kadefors. Wobei wunderbar viel zu altmodisch klingt, cool trifft die Sache schon eher: Dies also ist ein richtig cooler Jugendroman, der gleichzeitig das Gefühlsleben seiner Helden schwer durcheinander wirbelt.
Sandor ist allein, und Ida ist allein. Allein im Sinne von einsam, denn an Menschen mangelt es in ihrer Umgebung nicht. Sandors Problem ist nur, dass diese Menschen zum einen zu seiner Familie gehören, in der ihn ein fanatisches Muttertier zum Ballett drängt. Stellvertretend soll er ihren Lebenstraum als Balletttänzer erfüllen, den sie, nachdem die Familie von Ungarn nach Schweden ausgewandert ist, nicht mehr verwirklichen konnte. Zum anderen gehören diese Menschen zu seiner Klasse, in der ihn seine Mitschüler für seine Ballettleidenschaft als tanzende Schwuchtel ausgrenzen.
Auch Ida ist eine Außenseiterin, obwohl sie überall mittendrin zu stecken scheint: Bei jeder Party ist sie dabei, mit unzähligen Jungs hat sie mit ihren 15 Jahren schon Sex gehabt, und mit ihren Freundinnen bildet sie ein scheinbar unangreifbares Trio infernal. Bloß gehen ihr die beiden oberflächlichen Bewunderinnen furchtbar auf die Nerven. Und ihr wirkliches Problem kann sie mit ihnen auch nicht besprechen: dass ihre Mutter, vom Vater getrennt, schwer depressiv zuhause im Bett liegt und die Zeit damit verbringt, die Wand anzustarren.
Sandor und Ida: zwei ziemlich unterschiedliche Charaktere, die auch noch in verschiedenen Städten wohnen. Nichts scheint darauf hinzudeuten, dass sie sich begegnen werden. Doch das Internet macht’s möglich: In einem Chatroom lernen sie sich kennen, gestehen einander ihre Einsamkeit, kommen sich näher und immer näher. In schnellem Wechsel beschreibt Kadefors die Lebenswelten ihrer Protagonisten, stellt die Emails gegeneinander, seziert Irrungen und Wirrungen. Denn die bleiben nicht aus: Weder Sandor noch Ida haben in ihren Mails den Mut zur letzten Wahrheit. Beide gaukeln einander Idealbilder vor: Die schrille Ida gibt sich als Naturmädel vom Land aus, und der schüchterne Sandor protzt gar als erfahrener Liebhaber.
Kadefors schildert zwei ganz normale Jugendliche im Gefühlschaos der Pubertät, gefangen zwischen Ängsten, Lügen und widersprüchlichen Handlungen. Einfühlsam, mit süffigen Dialogen und mitunter schöner Situationskomik begleitet sie ihre Figuren auf dem Weg zu sich selbst und zum anderen; immer neue Stolpersteine und unerwartete Wendungen machen den 300-Seiten-Schmöker zu einer durchgängig spannenden Lektüre. Sara Kadefors ist nah dran am ganz normalen Wahnsinn des Jungseins und des Lebens überhaupt. Sie zeigt auf unpädagogische Weise, dass man lernen kann, sich selbst zu vertrauen und Gefühle zuzulassen. Und dass nichts im Leben so bleiben muss, wie es ist: Eine verhasste Nachbarin kann zur Freundin werden, der hänselnde Klassenkamerad sich selbst als unsicher outen. Nicht immer geht alles glatt, doch die Dinge können sich auch mal zum Positiven wenden.
Sandor ist allein, Ida ist allein, und trotz aller Schwierigkeiten kommen sie am Ende tatsächlich zusammen. Vielleicht ja doch eine stinknormale, bittersüße Liebesgeschichte und eine der schönsten der letzten Jahre. (ab 14 Jahre)
ANTJE WEBER
SARA KADEFORS: Sandor slash Ida. Aus dem Schwedischen von Maike Dörries. Carlsen Verlag 2004. 315 Seiten, 13,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Noch ein Liebesroman? Als ob das Leben nicht schon grausam genug wäre", dachte Siggi Seuss beim ersten Blick auf das Buch. Doch wurde der Rezensent bald belehrt: Sehr schnell spüre man die innere Dramatik der Geschichte und er staunte über den "dynamischen Erzählrhythmus: kurze Kapitelchen in Kontrastmontage". In dem "rasanten Roman" geht es um zwei 15- Jährige, die sich im Internet kennen lernen und sich durch stetigen Emailkontakt - anfreunden. Der junge Sandor soll wie seine Mutter erfolgreicher Ballett-Tänzer werden und die "bildhübsche" Ida, "hass- liebt" ihre depressive Mutter und tröstet sich, indem sie mit ihren Freunden "aufgebrezelt durch die Szene irrt". Die Annäherung der beiden lese sich "ungeheuer spannend und glaubwürdig". So fragt sich Siggi Seuss am Ende: "Also doch ein Liebesroman?" Und er urteilt gerne: "Wenn er so geschrieben ist", "dann, bitte schön, noch einmal".

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