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Auch zwei Jahrzente nach dem Ende des Kommunismus ist das Leben in Russland extrem. Doch als langjähriger Moskau-Korrespondent hat Boris Reitschuster das "russische Savoir vivre" verinnerlicht: Er grüßt seine Nachbarn nicht mehr, weil er nicht wie ein Alien angeschaut werden will. Er flucht wie Wladimir Putin und bremst nicht mehr für Fußgänger. Er hat gelernt, Unmengen von Wodka zu trinken, in der Sauna seine Badehose anzulassen, auch die Hochzeit von Wildfremden gebührend zu feiern, sein Auto mit einer Politur aus Hühnerblut gegen Diebstahl zu schützen und für eine schöne Operationsnaht ein…mehr

Produktbeschreibung
Auch zwei Jahrzente nach dem Ende des Kommunismus ist das Leben in Russland extrem. Doch als langjähriger Moskau-Korrespondent hat Boris Reitschuster das "russische Savoir vivre" verinnerlicht: Er grüßt seine Nachbarn nicht mehr, weil er nicht wie ein Alien angeschaut werden will. Er flucht wie Wladimir Putin und bremst nicht mehr für Fußgänger. Er hat gelernt, Unmengen von Wodka zu trinken, in der Sauna seine Badehose anzulassen, auch die Hochzeit von Wildfremden gebührend zu feiern, sein Auto mit einer Politur aus Hühnerblut gegen Diebstahl zu schützen und für eine schöne Operationsnaht ein paar Rubel extra springen zu lassen: Kurz, er ist kein deutsches Weichei mehr. Eine dringend notwendige Gebrauchsanweisung für das (Über-)Leben in Russland und eine liebevolle Hommage an seine wunderbaren Menschen.
Autorenporträt
Boris Reitschuster verfiel schon als Jugendlicher Russland. Er arbeitete vor Ort als Dolmetscher, Übersetzer und Redakteur bei verschiedenen deutschen Zeitungen, dpa und AFP. Seit 1999 leitet er das Moskauer Focus-Büro. 2008 wurde er mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.08.2009

Lada und Luderschule
„Russki Extrem”: Kolumnen eines Moskau-Korrespondenten
Autofahren ist selten richtig spannend, es sei denn, man rollt zufällig über Moskauer Asphalt. Die Fortbewegung in der russischen Hauptstadt liefert Stoff für Geschichten, amüsante wie aufregende: von Fahrern sogenannter Privattaxis, die sich für Formel-1-Piloten halten oder einen den Grundwortschatz russischer Flüche lehren. Fast immer sitzt der Gast dabei in „einem alten Lada ohne Gurte, mit quietschenden Bremsen und beißendem Benzin-Geruch”.
Für Boris Reitschuster sind solche Anekdoten „Russki extrem”. So nennen die Russen die Abenteuer und Absurditäten ihres Alltags. Der Focus-Korrespondent lebt seit zehn Jahren in der russischen Metropole. Seine meist kurzweiligen Erlebnisse hat er nun in einem Buch zusammengetragen. In seinen Kolumnen geht es um Behördenwahnsinn und Bestechung, Wodka und die „Luderschule”. Für Fremde sei „Russki extrem” zuerst ein Schock, mit der Zeit gewöhne man sich aber daran, bis man sogar abhängig werde und einem auf Heimatbesuch plötzlich das Adrenalin fehle, schreibt Reitschuster. Doch gibt es „vieles, was sich Ausländern auch nach vielen Jahren jeglichem Verständnis entzieht”.
Reitschusters Einblicke in die russische Gesellschaft lesen sich manchmal so, als würde er nur Klischees bedienen. Doch wer nicht als rundum versorgter Pauschaltourist nach Moskau reist, wird feststellen, dass der Autor nur selten übertreibt. Der russische Alltag ist eben oftmals wirklich wie beschrieben: mal ärgerlich, meist jedoch amüsant, wie diese Überlebenshilfe des Moskauer Korrespondenten. Oder um es mit den Worten von Reitschusters Bekannter Olga zu sagen, die er als „aufsteigenden Stern in Russlands Filmgeschäft” vorstellt: Das Leben in Moskau „ist viel absurder als jede Filmkomödie”. OLIVER BILGER
BORIS REITSCHUSTER: Russki Extrem. Wie ich lernte, Moskau zu lieben. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 256 Seiten, 14,90 Euro.
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