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Die Studie untersucht zum ersten Mal gezielt das essayistische Gesamtwerk Rudolf Borchardts (1877-1945). Im Einleitungsteil wird nicht nur durch die Analyse von Borchardts Autobiographie nachgewiesen, daß er von Kindheit an eine narzißtische Persönlichkeitsstruktur besaß, sondern auch an Essays und Reden gezeigt, wie diese Struktur seine literarische Selbstinszenierung als Märtyrer, Prophet und Messias der deutschen Geschichte bestimmt, in der er die kulturpolitische Mission der 'schöpferischen Restauration' für sich beansprucht. Die vier Kapitel des Hauptteils entfalten Borchardts…mehr

Produktbeschreibung
Die Studie untersucht zum ersten Mal gezielt das essayistische Gesamtwerk Rudolf Borchardts (1877-1945). Im Einleitungsteil wird nicht nur durch die Analyse von Borchardts Autobiographie nachgewiesen, daß er von Kindheit an eine narzißtische Persönlichkeitsstruktur besaß, sondern auch an Essays und Reden gezeigt, wie diese Struktur seine literarische Selbstinszenierung als Märtyrer, Prophet und Messias der deutschen Geschichte bestimmt, in der er die kulturpolitische Mission der 'schöpferischen Restauration' für sich beansprucht. Die vier Kapitel des Hauptteils entfalten Borchardts Konstruktion der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als apokalyptisch endende Tragödie (Die versagende Nation: Deutschland), in der Stefan George die Charge des literarischen Verführers zugewiesen bekommt (Der feindliche Dichter: Stefan George), während die Rolle des inspirierten politischen Herrschers unbesetzt bleibt (Der fehlende Herrscher: Von Wilhelm II. bis Hitler); als Gegenmodell zum gegenwärtigen Deutschland, das in Berlin sein Zentrum hat, phantasmagoriert Borchardt ein landschaftsgeschichtliches Wunschbild von Ostpreußen und Königsberg, jener Stadt, aus der seine eigenen Ahnen stammten (Das gesuchte Heimatland: Preußen zwischen Berlin und Königsberg). Die chronologische Darstellungsweise der Kapitel macht es möglich, die Entwicklungen und Verschiebungen in Borchardts Leben und Werk zu verfolgen und zugleich ihr Verhältnis zur kulturellen und politischen Ereignis- und Diskursgeschichte der Wilhelminischen Zeit, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches zu kennzeichnen.