Eine glänzende Neuübersetzung eines der größten Romane der Weltliteratur. Es ist die Geschichte von Sorel, dem Emporkömmling aus der Provinz, der nach Geld und Macht strebt und nach anfänglichem Erfolg den Untergang in einer von Geld und sozialer Hierarchie bestimmten Welt erleben muss. "Das beste Werk von Stendhal" (Johann Wolfgang von Goethe) ist mit einem überaus reichen Anhang nun neu zu entdecken.
Stendhal - eigentlich Marie-Henri Beyle - (1783-1842) gilt als einer der frühesten Vertreter des literarischen Realismus.
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Originaltitel: Le Rouge et le Noir
- Artikelnr. des Verlages: 505/20485
- 9. Aufl.
- Seitenzahl: 872
- Erscheinungstermin: 15. März 2004
- Deutsch
- Abmessung: 195mm x 123mm x 32mm
- Gewicht: 528g
- ISBN-13: 9783446204850
- ISBN-10: 3446204857
- Artikelnr.: 12369991
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
"Eine grandiose Neuausgabe: Stendhal wird entstaubt und leuchtet wie am ersten Tag... Die Übersetzung von Elisabeth Edl liest sich, als habe sie den Staub von hundertsiebzig Jahren von dem Buch geblasen." Georg M. Oswald, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 21.03.04 "Nach 50 Jahren wird diesem Roman endlich wieder eine Neuübersetzung zuteil ... So kommt der psychologische Feinschliff, den der Autor in seinem wichtigsten Buch an den Tag legt, erstmals genau so auf Deutsch zu seinem Recht wie der romantische Überschwang, den er in die Beschreibung der Innenwelt seiner Frauenfiguren gelegt hat. Eine gute Gelegenheit, dieses hinreißend erzählte, spannend komponierte und in so vieler Hinsicht wegweisende Romanwerk der Weltliteratur
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wiederzulesen." Iris Alanyali, Die Welt, 20.03.04 "Eine Seele unter Hochdruck: Stendhals "Rot und Schwarz", endlich adäquat übersetzt. Vorsicht, explosiv! müßte man diesem Helden, der wirklich einer ist, als Warnhinweis mitgeben. [...] Die sorgfältigeNeuübersetzung von Elisabeth Edl bringt den Farbkontrast endlich auch im Deutschen zur Geltung. Erstmals ist die Lakonie der Sprache von "Rot und Schwarz" zu genießen, ohne daß eine anachronistische Modernisierung der Preis dafür wäre. Historisch korrekt und zugleich so frisch, wie nie zuvor - ein übersetzerischer Balanceakt, der eindrucksvoll geglückt ist." Wolfgang Schneider, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.04.04 "Genialisch ist alles an "Rot und Schwarz"... Diese Neuübersetzung war nötig." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 22.03.04 "Die Neuausgabe von Stendhals "Rot und Schwarz" lässt keine Wünsche offen" Andreas Isenschmid, Die Zeit, 09.06.04 "Ein Schlüsselwerk der Moderne liegt endlich in adäquater neuer Übersetzung vor. ... ein großer Wurf, dessen Ruhm bis heute mit Recht sein gesamtes Werk überstrahlt. Stendhal adäquat ins Deutsche übertragen zu haben, ist das große Verdienst der Übersetzerin Elisabeth Edl. Ihr ist die Eingemeindung eines großen Stilisten gelungen, eines Stilisten, der auch vorzüglich erzählt, weil er die Menschen kannte." Tilman Krause, Die Welt, 19.06.04 "Unbedingt und sofort neu zu entdecken: Stendhals Roman "Rot und Schwarz" in der glänzenden Übersetzung Elisabeth Edls führt in die kalten Tiefen der nachnapoleonischen Ära." Martin Zingg, Frankfurter Rundschau, 07.07.04
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Einfach alles findet Rezensent Gustav Seibt an diesem Roman "genialisch", zu allererst aber den Titel, der für ihn gleichsam das Ganze anklingen lässt beziehungsweise vorwegnimmt, nämlich dass die Welt "in zwei Teile zerfällt" und somit von vornherein zum Kampfschauplatz bestimmt ist. Seibt geht es vor allem darum, in Stendhals Roman herauszustreichen, was seiner Meinung nach bislang zu kurz gekommen ist: das politische Porträt der modernen Welt, die aus der französischen Revolution hervorgegangen ist. Stendhals Diagnose laute folgendermaßen: Revolution steht nicht am Anfang der gesellschaftlichen Erneuerung, sondern stellt schlichtweg das "Prinzip der Gesellschaft nach dem Ende
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der Tradition" dar. Und die treibende Kraft dabei, so der Rezensent, ist das Geld, nach dem das gesamte Romanpersonal in einem fort trachtet. Was die vorliegende Neuausgabe von Elisabeth Edl angeht, hat Seibt nur Gutes zu berichten: Ihr Nachwort ist "hilfreich", und der Kommentar "besticht" durch Zitate aus dem von Stendhal selbst annotierten "Buccini-Exemplar". An der Übersetzung allerdings hat Seibt schon eher etwas auszusetzen, was er jedoch gleich mit Stendhals stilistischer Eigentümlichkeit entschuldigt. Denn Stendhal schreibe "al fresco", in "leidenschaftlicher Bewegtheit", was den Übersetzer vor die schwierige Frage stelle, was hier zu übersetzen sei: das Wort oder der Ton. Edl hält sich an den Text und "opfert" nach Ansicht des Rezensenten den "sound", der beispielsweise bei Otto Flake, in seiner weitaus freieren Übersetzung, aufs Frischeste erhalten bleibt. Und doch, so Seibt, gibt es Dinge, die erst durch Edls gewissenhafte Präzision ins Auge stechen, und das macht diese Übersetzung wichtig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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To the happy few
Der zweite Roman von Henri Beyle, des unter dem Pseudonym Stendhal schreibenden französischen Schriftstellers, wird in Fachkreisen als sein Meisterwerk und als ein Klassiker der Weltliteratur angesehen. Der suggestive Titel «Rot und Schwarz» dieses 1830 …
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To the happy few
Der zweite Roman von Henri Beyle, des unter dem Pseudonym Stendhal schreibenden französischen Schriftstellers, wird in Fachkreisen als sein Meisterwerk und als ein Klassiker der Weltliteratur angesehen. Der suggestive Titel «Rot und Schwarz» dieses 1830 erschienenen Prosawerkes, das zeitlich in einigen wenigen Jahren davor angesiedelt ist, spielt mutmaßlich auf die damalige politische Situation in Frankreich an, die Zeit nach Napoleon zwischen Restauration und Julirevolution, wird aber auch als Symbol für die Gegenpole Militär und Klerus gedeutet, bei denen sich der noch unentschlossene junge Protagonist eine Laufbahn erhofft, die ihn aus der Bedrückung seines niederen gesellschaftlichen Status befreit.
Julien Sorel, feinsinnig, intelligent, außergewöhnlich gut aussehend, - sein Vater besitzt eine Sägemühle, für die sich der Sohn so gar nicht eignet, - beschließt als 14Jähriger, das Priesterseminar zu besuchen. Darin wird er bestärkt und jahrelang gefördert vom Priester des Provinzortes in der Franche-Comté, durch dessen Protektion er später eine gutbezahlte Stelle als Hauslehrer beim Bürgermeister, Monsieur de Rênal erlangt. Er beginnt eine Affäre mit dessen Ehefrau, durch ein in ihn verliebtes Hausmädchen wird der Ehebruch im Ort bekannt, Julien flüchtet nach Besançon ins Priesterseminar. Er wird schnell Protegé von dessen Leiter, und als der wegen interner Querelen das Seminar verlässt, vermittelt er Julien eine Anstellung als Sekretär des Marquis de la Mole in Paris. Schnell gewinnt er das Vertrauen seines Dienstherrn und wird in die Salons der Metropole eingeführt, wo er einflussreiche Adelige kennenlernt. Als sich nach einiger Zeit Mathilde, die schöne und launenhafte Tochter des Marquis, in ihn verliebt und ihm dies in einem Liebesbrief gesteht, bleibt er abweisend, befürchtet eine Falle, die ihn kompromittieren soll. Juliens Desinteresse reizt Mathildes Eitelkeit, allmählich finden die Beiden doch zueinander trotz aller gesellschaftlichen Unterschiede. Mathilde wird schließlich schwanger, bei Nachforschungen ihres den Skandal fürchtenden Vaters stellt Madame de Rênal, seine einstige Geliebte, Julien in einem Brief als Frauenheld dar, der es nur auf das Geld reicher Frauen abgesehen habe. Außer sich vor Zorn über diese Verleumdung, die mit einem Schlag alle seine Pläne zerstört, schießt Julien in der Kirche auf sie, verletzt sie aber nur, und landet im Gefängnis. In einem fein ausbalancierten Schluss, die Figuren psychologisch geradezu sezierend, kämpfen beide Frauen aus ganz unterschiedlichen Motiven um seine Freiheit, er selbst hingegen hält sich unbeirrt für schuldig.
Stendhal versucht in seinem Roman nachzuweisen, dass es die Eitelkeit ist, welche die Menschen ins Unglück stürzt. Juliens Aufstieg in die bessere Gesellschaft muss, anders als in der napoleonischen Epoche, während der Restauration am Standesdünkel scheitern, aber auch an der Angst des Adels vor einem neuen Danton, den Mathilde in Julien schon zu erkennen glaubt, was ihre Schwärmerei für den aufstrebenden jungen Mann erklärt. Die Jagd nach Geld, Einfluss und Posten macht aus den handelnden Figuren allesamt eiskalte Heuchler, die aus nüchternem Kalkül niemals sagen, was sie denken, und das gilt uneingeschränkt auch für den gesamten Klerus. Als Vertreter des Realismus schildert der Autor das Geschehen, der Psyche seiner Protagonisten folgend, nüchtern, lakonisch, zuweilen auch desillusionierend und enthält sich, nur auf seine Figuren fokussiert, aller romantisierenden Beschreibungen seiner Szenen, man findet folglich auch kein Wort über Paris.
Allein die sprachlichen Qualitäten dieses großen Romans empfehlen ihn unbedingt zur Lektüre, aber auch als Sittengemälde und psychologische Studie zweier ziemlich konträrer Liebesaffären hat er mich sehr gefesselt. Stendhal hat seinen Roman den «happy few», den wenigen Glücklichen gewidmet, nach der Lektüre von «Rot und Schwarz» gibt es davon sicherlich schon wieder einige mehr.
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