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Wie nur ganz wenige Regionen Europas weist das Rheinland eine beeindruckende Fülle romanischer Sakralbauten auf, nur vergleichbar mit der Lombardei, der Normandie oder dem Burgund. Diesen Reichtum an hochkarätiger Baukunst in neuen Aufnahmen und charakterisierenden Kurztexten vorzustellen, ist die Grundidee des Bildbandes. Autor und Fotograf legen eine beherzte Auswahl der interessantesten, größten und schönsten Kirchen vor. Sie wecken beim interessierten Laien die Entdeckerfreude, die wichtigsten romanischen Bauten von Essen über Düsseldorf, Köln, Bonn und Maria Laach bis nach Limburg näher kennenzulernen.…mehr

Produktbeschreibung
Wie nur ganz wenige Regionen Europas weist das Rheinland eine beeindruckende Fülle romanischer Sakralbauten auf, nur vergleichbar mit der Lombardei, der Normandie oder dem Burgund. Diesen Reichtum an hochkarätiger Baukunst in neuen Aufnahmen und charakterisierenden Kurztexten vorzustellen, ist die Grundidee des Bildbandes. Autor und Fotograf legen eine beherzte Auswahl der interessantesten, größten und schönsten Kirchen vor. Sie wecken beim interessierten Laien die Entdeckerfreude, die wichtigsten romanischen Bauten von Essen über Düsseldorf, Köln, Bonn und Maria Laach bis nach Limburg näher kennenzulernen.
Autorenporträt
Dr. Jürgen Kaiser, geb. 1967, studierte in Marburg und Köln Kunstgeschichte, Mittelalterliche Geschichte und Provinzialrömische Archäologie. Er lebt in Köln als Sachbuchautor und Kulturreiseleiter.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.01.2009

Romanik im Rheinland: Die Heiligen Drei Könige von Oberpleis
Zu den eher versteckten Schätzen der Romanik in Deutschland gehört die Propsteikirche St. Pankratius in der Gemeinde Oberpleis bei Bonn. Mit ihrem stattlichen Westturm, ihrem Langhaus und der eindrucksvollen Säulenkrypta gibt sie eine gute Vorstellung von ihrer Mutterkirche, der verlorenen Abteikirche im nahen Siegburg. Und auch die bei einem späteren Ausbau in das erhöhte Mittelschiff eingezogenen Gewölbe mit ihren figürlichen Schlusssteinen sowie der in staufischer Zeit neu errichtete Chor können als schöne Beispiele der rheinischen Spätromanik gelten.
Der Hauptaltar der Kirche trägt drei hochbedeutende figürliche Reliefs aus Stein, die vielleicht einmal für einen Lettner konzipiert waren, heute aber, ohne Rahmen aneinandergeschoben, als Retabel eine eindrucksvoll zeremonielle Darstellung der Anbetung der Könige bieten. Auf den drei stilistisch differierenden Platten kreuzen sich die Stilbewegungen der Zeit um 1180 auf lebendige Weise. Die in Kalkstein gehauene Muttergottesfigur auf dem Ringpfostenstuhl in der Mitte wirkt so fein modelliert, dass manche Forscher eine in Holz geschnittene Madonna als direktes Vorbild vermuten. Die kraftvoll plastischen drei Könige und die drei Engel auf den flankierenden Tuffsteinplatten dagegen bringt man gerne mit ähnlichen Figurengruppen auf getriebenen Metallschreinen des 12. Jahrhunderts in Verbindung. Die Gesten der drei Könige etwa zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit mit denen der ganz ähnlich gestaffelten Figuren auf dem berühmten Dreikönigs- Schrein im Kölner Dom. Und auch für die formal korrespondierende Engelgruppe auf der rechten Seite lassen sich Vergleichsbeispiele benennen.
Die romanischen Stücke von Oberpleis sind also ein feiner, aber kleiner Teil jenes gewaltigen Bestands an romanischen Kulturdenkmalen im Rheinland, den Jürgen Kaiser in einem schönen Tafelband mit zahlreichen vorzüglichen Architektur- und Detailfotografien von Florian Monheim vorstellt (Kaiser/Monheim: Romanik im Rheinland. Sakralbaukunst 800 – 1250. Greven Verlag, Köln 2008. 240 Seiten, 255 Abb., 48 Euro). Natürlich bilden die zwölf romanischen Kirchen von Köln das Zentrum des Bandes, doch der ganze Reichtum der Region wird erst erfahrbar, wenn man auch die im Krieg heil gebliebenen kleineren Kirchen zwischen Aachen, Limburg und Essen miteinbezieht. GOTTFRIED KNAPP
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