Imre Kertesz
Broschiertes Buch
Roman eines Schicksallosen
Aus d. Ungar. v. Christina Viragh
Übersetzung: Viragh, Christina
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Imre Kertesz ist etwas skandalöses gelungen: die Entmystifizierung von Auschwitz. Es gibt kein literarisches Werk, das derart konsequent, ohne zu deuten, ohne zu werten, der Perspektive eines staunenden Kindes treu bleibt. Wohl nie zuvor hat ein Autor seine Figur Schritt für Schritt bis an jene Grenze begleitet, wo das nackte Leben zur hemmungslosen, glücksüchtigen, obszönen Angelegenheit wird.
Christina Viragh, geboren 1953 in Budapest, wuchs in der Schweiz auf und lebt heute als Autorin und Übersetzerin in Rom. Sie ist korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Übersetzerin von Péter Nádas, Sándor Márai, Imre Kértesz, Henri Alain-Fournier und anderen. 2012 gewann sie den Preis der Leipziger Buchmesse in der Rubrik "Übersetzungen", den Europäischen Übersetzerpreis und, zusammen, mit Péter Nádas, den Brücke-Berlin-Preis. Imre Kertész, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. In seinem 'Roman eines Schicksallosen' hat er diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von Übersetzungen lebte (u.a. Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Joseph Roth, Wittgenstein, Canetti). Erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm, 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis. Seitdem lebte Imre Kertész überwiegend in Berlin und kehrte erst 2012, schwer erkrankt, nach Budapest zurück, wo er 2016 starb.
Produktdetails
- rororo Taschenbücher 22576
- Verlag: ROWOHLT TB.
- Originaltitel: Sorstalansag
- Artikelnr. des Verlages: 2311
- 37. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 1. Oktober 1999
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 118mm x 22mm
- Gewicht: 233g
- ISBN-13: 9783499225765
- ISBN-10: 349922576X
- Artikelnr.: 08416640
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Taschenbuch
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
"Was diesen Roman auszeichnet, ist das weitestgehende Fehlen jedweder Moral, Lehre, Klage, Moral, vor allem: einer effektsicheren Dramaturgie. (...) Imre Kertész (...) will mit seinem Roman "verletzen". Das tut er, indem er gegen die gängigen Erwartungshaltungen beim Thema Auschwitz udn gegen die Klischees einer "Vergangenheitsbewältigung" verstößt. Der Roman eines Schicksallosen ist ein einzigartiges Kunstwerk. Es wird uns noch lange beschäftigen."
(Hajo Steinert in: Focus 25/1996)
"Sein Roman eines Schicksallosen ist selbst der Alptraum - weil der Held noch nicht erwacht ist und im Zustand des somnambulen Staunens verharren läßt. Der Roman rettet sich nicht in wohlfeiles Moralisieren oder Anklagen. (...) Imre Kertész richtet nicht, er berichtet - so kühl und unerbittlich genau wie kaum einer vor ihm."
(Der Spiegel 18/1996)
(Hajo Steinert in: Focus 25/1996)
"Sein Roman eines Schicksallosen ist selbst der Alptraum - weil der Held noch nicht erwacht ist und im Zustand des somnambulen Staunens verharren läßt. Der Roman rettet sich nicht in wohlfeiles Moralisieren oder Anklagen. (...) Imre Kertész richtet nicht, er berichtet - so kühl und unerbittlich genau wie kaum einer vor ihm."
(Der Spiegel 18/1996)
Ich musste dieses Buch in der Schule lesen und war zunächst sehr gespannt, wie das Buch wohl wäre. Immer wieder hört man einen regelrechten Lobgesang über Imre Kertészs „Roman eines Schicksallosen“. Gespannt habe ich mich an das Buch gesetzt und brauchte nach …
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Ich musste dieses Buch in der Schule lesen und war zunächst sehr gespannt, wie das Buch wohl wäre. Immer wieder hört man einen regelrechten Lobgesang über Imre Kertészs „Roman eines Schicksallosen“. Gespannt habe ich mich an das Buch gesetzt und brauchte nach nur knapp 10 Seiten fast die erste Pause. Der Schreibstil Kertészs ist etwas besonderes, jedoch empfinde ich ihn für äußerst anstrengend. Keine Wörtliche Rede, sondern nur indirekte und viele Beschreibungen, ohne wirkliche Handlung, wodurch das Buch für meine Gefühle nur sehr schleppend voran kommt.
Im Ganzen betrachtet war das Buch schon interessant von der Handlung jedoch hätte man sich kürzer fassen können, ohne etwas Wichtiges auszulassen.
Ich bin jemand der viel und gerne liest und nicht vor schweren Schreibstilen zurückschreckt, dies jedoch war für mich dann doch zu schwierig als das ich das lesen hätte genießen können.
Dieses Buch empfehle ich niemanden, der eine schöne Lektüre für nebenbei sucht. Es ist jedoch zu empfehlen, wenn man sich für Bücher über den zweiten Weltkrieg interessiert!
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"Roman eines Schicksallosen" ist das nobelpreisgewürdigte Werk von Imre Kertesz, welche die selbst erlebte Geschichte seiner Verschleppung in die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald beschreibt. Der Stil des Romans ist weithin gewürdigt als die angemessen Form für …
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"Roman eines Schicksallosen" ist das nobelpreisgewürdigte Werk von Imre Kertesz, welche die selbst erlebte Geschichte seiner Verschleppung in die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald beschreibt. Der Stil des Romans ist weithin gewürdigt als die angemessen Form für die literarische Behandlung des Themas 'Vernichtungslager'.
Dabei bedient sich Kertesz teilweise der europäischen Tradition des 'Schelmenromans' indem er als Icherzähler weitgehend arglos seine Sichtweise und sein Verhalten beschreiben lässt. Auch kafka'sche Züge lässt Kertesz in seinem Roman anklingen, indem sein Protagonist ahnungslos und schicksalsergeben des Grauen annimmt und nicht auf die Idee kommt Fragen zu stellen. Als Hauptchrakteristikum sticht dem Leser aber die lakonische Beschreibung des eigentlich Unbeschreiblichen ins Auge, indem er z.B. - psychologisch glaubwürdig - das Grauen streckenweise als ein für den Icherzähler teilweise normalen Alltag hinnimmt und z.B. das Einrücken in ein neu erbautes KZ als kleine Freude beschreibt. Ähnliches über einen glücklichen Lageraufenthalt wird z.B. auch von Alexander Solschenizyn in ' Ein Tag des Iwan Denissowitsch' beschreiben.
Das Buch ist der hervorragende Vertreter der Shoa-Literatur und wird in den Kanon der großen Romane der Weltliteratur eingehen.
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Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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