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Zeitgenössische Republiken bündelten Perspektiven politischen Reformdenkens in der Frühaufklärung (1650-1750). Als wirtschaftlich und strategisch wichtige Konkurrenten in einer Phase der konfliktreichen Verschiebung des europäischen Mächtegeflechts wurden sie zum Gegenstand einer neuen rationalen und pragmatisch ausgerichteten Analyse. Die Erkenntnisse, die aus dieser Analyse gewonnen wurden, sollten für den eigenen Staat nutzbar gemacht werden - egal ob in England, in Frankreich oder in einzelnen Territorien des Reichs. Reformvorschläge zielten damit auf eine vom Menschen gestaltbare Zukunft…mehr

Produktbeschreibung
Zeitgenössische Republiken bündelten Perspektiven politischen Reformdenkens in der Frühaufklärung (1650-1750). Als wirtschaftlich und strategisch wichtige Konkurrenten in einer Phase der konfliktreichen Verschiebung des europäischen Mächtegeflechts wurden sie zum Gegenstand einer neuen rationalen und pragmatisch ausgerichteten Analyse. Die Erkenntnisse, die aus dieser Analyse gewonnen wurden, sollten für den eigenen Staat nutzbar gemacht werden - egal ob in England, in Frankreich oder in einzelnen Territorien des Reichs. Reformvorschläge zielten damit auf eine vom Menschen gestaltbare Zukunft im Diesseits und bedienten so nicht länger eschatologische oder zyklische Interpretationsmuster historischer Entwicklung. Wirtschaftlicher Erfolg, Stabilität, Effektivität und Schnelligkeit sowie Freiheit und Rechtssicherheit avancierten zu normativen Zielvorstellungen des bestmöglichen Staates. Wie diese zu erreichen seien, wurde anhand von Venedig, den Vereinigten Provinzen der Niederlande und der Eidgenossenschaft quer zu nationalen und konfessionellen Grenzen europaweit kritisch diskutiert.
Autorenporträt
Urte Weeber, Universität Heidelberg
Rezensionen
"[...] eine willkommene Bereicherung der Erforschung des europäischen Republikanismus-Diskurses [...]"
Cornel Zwierlein in: Historische Zeitschrift, Band 306 / 2018, 758-759

"Weebers Analyse ist das Verdienst zuzusprechen, trotz ihres breiten Fokus den Quellentexten und der Quellensprache den absoluten Vorrang zu geben. Die langen Zitate aus den Quellen, die im Fußnotenapparat enthalten sind, ermöglichen es dem geduldigenLeser, mit der politischen Sprache der Frühen Neuzeit auf Tuchfühlung zu gehen. Weeber möchte ihre Quellenanalyse davon entlasten, sich zu den modernen Forschungskategorien und -typologien (etwa "Liberalismus" vs. "Republikanismus" oder "klassischer Republikanismus" vs. "liberaler Republikanismus") zu positionieren, die die Arbeit des Historikers bei der Erforschung frühneuzeitlicher politischer Sprachen eher erschweren. Weebers Buch ist in dieser Hinsicht nicht nur innovativ und als Ergänzung zur Forschung im Umfeld der Cambridge School zu verstehen. In Fortsetzung der deutschsprachigen Ideengeschichte und Republikanismus-Forschung (zu nennen wären etwa Wilfried Nippel, Thomas Maissen, Henning Ottmann und Alois Riklin) zeigt das Buch, inwiefern die frühneuzeitlichen Gemeinwesen Venedigs, der Niederlande und der Eidgenossenschaft dem modernen politischen Denken eine Hinterlassenschaft anbieten, deren Annahme sich nicht bloß für den Historiker lohnt."
Stefano Saracino in: ZHF 1 (2018), 204-206