Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 2,04 €
  • Gebundenes Buch

Keine lebende Kultur ist älter als die der australischen Aborigines. Auf seinen Reisen durch den fünften Kontinent besucht Rasso Knoller deren Vertreter in vielen Teilen des Landes. Die Kuku Yalanji in Queensland bringen ihm bei, wie man einen Woomera benutzt, mit den Nugal Warra besichtigt er die heiligen Stätten ihres Stammes und mit den Bunuba in Westaustralien macht er sich auf die Suche nach Yarrada, dem Krokodil aus der Traumzeit. Und er fiebert mit den Rugbyspielern von Palm Island, der Insel, auf der Olympiasiegerin Cathy Freeman aufgewachsen ist. Rasso Knoller spricht mit Aborigines…mehr

Produktbeschreibung
Keine lebende Kultur ist älter als die der australischen Aborigines. Auf seinen Reisen durch den fünften Kontinent besucht Rasso Knoller deren Vertreter in vielen Teilen des Landes. Die Kuku Yalanji in Queensland bringen ihm bei, wie man einen Woomera benutzt, mit den Nugal Warra besichtigt er die heiligen Stätten ihres Stammes und mit den Bunuba in Westaustralien macht er sich auf die Suche nach Yarrada, dem Krokodil aus der Traumzeit. Und er fiebert mit den Rugbyspielern von Palm Island, der Insel, auf der Olympiasiegerin Cathy Freeman aufgewachsen ist. Rasso Knoller spricht mit Aborigines über ihren Zorn und ihre Hoffnungen: den Zorn über die Diskriminierung, der sie auch heute noch unterworfen sind, und die Hoffnung auf Aussöhnung. Rasso Knoller nimmt sich viel Zeit für seine Begegnungen und versucht, sich dabei auf die Regeln der Aborigines einzulassen. Seine fesselnden Reportagen zeigen aber immer wieder auch einen Ausschnitt aus dem Leben der weißen Australier. Sie erzählen von den Winzern im Barossa Valley, den Goldgräbern in Westaustralien und einem Einsiedler in den Kimberleys.
Autorenporträt
Rasso Knoller, geboren 1959, schreibt regelmäßig für Zeitschriften und Zeitungen. Im Picus Verlag erschienen seine Lesereisen Helsinki, Papua-Neuguinea, Schweden und Stockholm und die Reportage Australien, mit Barbara Schaefer gemeinsam verfasste er die Lesereisen Inseln des Nordens und Südliches Afrika, mit Erik Lorenz Hongkong. Rasso Knoller war unter den Top Ten »Reisejournalisten des Jahres« 2019. www.die-reisejournalisten.de
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.05.2012

Zerrieben zwischen Schwarz und Weiß

Es ist gut, dass es in jüngster Zeit eine Fülle von Veröffentlichungen über die australischen Ureinwohner gegeben hat und dabei fast alles, was es über die Aborigines zu sagen gibt, behandelt worden ist: zum Beispiel die Wunder einer jahrtausendelangen isolierten Evolution, die Eigenart einer Kultur, wie sie sonst nirgendwo auf Erden zu finden ist, und natürlich das Schicksal von Menschen, die von ihren vermeintlichen Entdeckern wie Tiere gejagt wurden und bis heute, auch wenn sie 1967 die australischen Bürgerrechte erhielten, von den unterschiedlichen Wertvorstellungen einer weißen und einer schwarzen Welt zerrieben werden. Die Qualität einer solchen Auseinandersetzung ist natürlich breit gefächert. Sie reicht von der tiefschürfenden wissenschaftlichen Analyse bis zu unterhaltsamen Betrachtungen, zu denen auch die in dem kleinen Buch von Rasso Knoller gesammelten Berichte gehören. Diese einundzwanzig Abenteuergeschichten sind Reportagen in ihrer ursprünglichen Bedeutung, also Nachrichten vom Land der Regenbogenschlange aus unmittelbarer Anschauung, bei denen das narrative Element überwiegt. Eine solche Art der Darstellung wirkt durchaus sympathisch, und vielleicht ist es eine gute Methode, in einer einfachen Sprache und ohne reflektierenden Ballast Neugier zu wecken und dem oft unvorbereiteten Reisenden die von so viel Missverständnissen geprägte Lebensart der Aborigines nahezubringen. Dass dabei auch schnell der Punkt erreicht wird, an dem das schlichte Erzählen nicht mehr reicht, zeigt sich bei dem Text "Die Fackelträgerin". Rasso Knoller beschreibt hier die Begegnung mit Cathy Freeman, der ersten Aborigines-Olympiasiegerin, die ihre Kindheit auf Palm Island verbracht hat, jener von 1918 an fast fünfzig Jahre lang als eine Art Strafkolonie benutzten Insel, die zu einem Synonym für die Unmenschlichkeit der australischen Politik gegenüber der Urbevölkerung wurde. Aber davon ist nicht genug die Rede - mit dem Effekt, dass nahezu harmlos klingt, was eines der düstersten Kapitel in der Geschichte des fünften Kontinents ist.

tg

"Im Land der Regenbogenschlange" von Rasso Knoller. Picus Verlag, Wien 2011. 130 Seiten. Gebunden, 14,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr