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Der Band 19 der Gustav-Radbruch-Gesamtausgabe enthält die Reden, die der bedeutende Rechtsdenker zwischen 1920 und 1923 als Abgeordneter und als Reichsjustizminister vor dem Deutschen Reichstag gehalten hat. Da diese Äußerungen für eine breite Öffentlichkeit bestimmt waren und in gedruckter Form zugänglich gemacht wurden, haben Sie einen legitimen Platz in der Gesamtausgabe.
Aufnahme fanden alle inhaltlich relevanten Reden Radbruchs. Sie wurden in Reden, Wortmeldungen und Erklärungen unterteilt. Reden sind diejenigen Vorträge, die Radbruch offensichtlich für die jeweilige Debatte
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Produktbeschreibung
Der Band 19 der Gustav-Radbruch-Gesamtausgabe enthält die Reden, die der bedeutende Rechtsdenker zwischen 1920 und 1923 als Abgeordneter und als Reichsjustizminister vor dem Deutschen Reichstag gehalten hat. Da diese Äußerungen für eine breite Öffentlichkeit bestimmt waren und in gedruckter Form zugänglich gemacht wurden, haben Sie einen legitimen Platz in der Gesamtausgabe.

Aufnahme fanden alle inhaltlich relevanten Reden Radbruchs. Sie wurden in Reden, Wortmeldungen und Erklärungen unterteilt. Reden sind diejenigen Vorträge, die Radbruch offensichtlich für die jeweilige Debatte vorbereitet hatte. Die Wortmeldungen klassifizieren Beiträge, die er ad hoc aus der jeweiligen Diskussion bzw. Beratung heraus hielt. Die dritte Kategorie umfaßt die persönlichen Erklärungen. Keine Berücksichtigung fanden kurze, lediglich formale Anfragen oder Auskünfte zur Geschäftsordnung oder ähnliches.

Die Reden sind chronologisch angeordnet und stehen in einem engen Zusammenhang mit den "Politischen Schriften aus der Weimarer Zeit", die in den Bänden 12 und 13 der Gesamtausgabe abgedruckt sind.

Im Editionsbericht wird versucht, zu nicht mehr so bekannten Personen, historischen Ereignissen und justizrelevanten Sachverhalten Erläuterungen zu geben. Fälle, die in den Justizdebatten immer wieder eine zentrale Rolle spielten, wurden etwas ausführlicher dargestellt.

Zudem werden im Editionsbericht die Zusammenhänge zu vorhergehenden Rednern und parlamentarischen Aktivitäten, durch die der Sinn Radbruchscher Äußerungen besser erschlossen werden kann, hergestellt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.1999

Recht in Geschichten

Juristische Bücher gelten im Allgemeinen als schwer verdauliche Kost. Solche populären Urteile haben meist einen richtigen Kern. Juristen schreiben in der Regel für Juristen, sie wollen in erster Linie in ihrer Zunft Wirkung erlangen. Vor Jahren hat sich deswegen eine Jury aus Rechtsprofessoren zusammengefunden, um einmal im Jahr auf Bücher aufmerksam zu machen, die diesem Vorurteil entgegenwirken können. Sie haben nun zum sechsten Mal ihre Empfehlungen gegeben und ausführlich begründet (Gerard Dilcher, "Die juristischen Bücher des Jahres - eine Leseempfehlung", in: Neue Juristische Wochenschrift, Heft 48, 1999).

Unter den vier diesmal ausgewählten Titeln, von denen leider nur einer im laufenden Jahr erschienen ist, finden sich ein zeitgeschichtliches Werk, eine Biographie, ein einschlägig juristischer Titel und eine Gesamtausgabe. Das Buch von Norbert Frei, "Vergangenheitspolitik. Die Anfänger der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit" (C.H.Beck, München 1996), war seinerzeit allgemein sehr beachtet worden. Die Jury macht jetzt auf seine Bedeutung für die Analyse die Vergangenheitsbewältigung im Bereich des Rechts aufmerksam.

Origineller ist die Nennung der Biographie von Klaus Kempter, "Die Jellineks (1820-1955). Eine familienbiographische Studie zum deutsch-jüdischen Bildungsbürgertum" (Droste Verlag, Düsseldorf 1998), die Geschichte einer Familie, die den bedeutendsten Staatsrechtler der Kaiserzeit, Georg Jellinek, und den Verwaltungsrechtler Walter Jellinek hervorgebracht hat, der in der Nachkriegszeit am Wiederaufbau der Heidelberger Universität mitwirkte. Der Autor schildert Kontinuität und Verhängnis der deutschen Geschichte am Beispiel dieser weit verzweigten deutsch-jüdischen Familie.

Die Nennung der auf zwanzig Bände angelegten Gesamtausgabe von Gustav Radbruch (C.F. Müller Juristischer Verlag, Heidelberg 1987 ff.) wird von der Jury trotz zurückhaltender Einschätzung der Bedeutung der Schriften des Finanzministers der Weimarer Republik und Heidelberger Strafrechtlers und Rechtspilosophen begründet. Den Gewinn der ausgiebigen Werkdokumentation sieht sie aber in dem Nachweis, dass die angebliche Wende der Positivisten zum Naturrecht dadurch weniger unvermittelt erscheint, als bisher angenommen wurde. Im Zusammenhang von Situationen und Problemen gewinnt Radbruchs juristisches Lebenswerk an Konsequenz und Überzeugungskraft.

Das einzige "aktuelle" Buch der Liste ist das Werk des Schweizer Juristen Jörg Paul Müller, "Grundrechte in der Schweiz" (Stämpfli Verlag, Bern 1999), das aus Anlass der neuen Schweizer Bundesverfassung von 1999 geschrieben wurde und ihre Interpretation in die aktuelle europäische und amerikanische Verfassungsrechtsprechung einordnet. Müllers Buch ist nach Auffassung der Jury vor allem ein Musterbeispiel für besonnenen Umgang mit Freiheitsgarantien.

F.A.Z.

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