89,90 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 1-2 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1855. Der Verlag Anatiposi gibt historische Bücher als Nachdruck heraus. Aufgrund ihres Alters können diese Bücher fehlende Seiten oder mindere Qualität aufweisen. Unser Ziel ist es, diese Bücher zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, damit sie nicht verloren gehen.

Produktbeschreibung
Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1855. Der Verlag Anatiposi gibt historische Bücher als Nachdruck heraus. Aufgrund ihres Alters können diese Bücher fehlende Seiten oder mindere Qualität aufweisen. Unser Ziel ist es, diese Bücher zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, damit sie nicht verloren gehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.02.2015

Aus der Froschperspektive – der „Rasende
Roland“, erzählt von Italo Calvino
Schlacht um Paris, die Kapitale der abendländischen Kultur, die Paladine Karls des Großen gegen die Kämpfer des Sarazenenherrschers Agramante. Unterwerfung, soumission, ist natürlich kein Thema in Ariosts „Orlando furioso/Rasender Roland“. Die Kämpfe sind verbissen und blutig, nur selten kommen die Ritter aus ihren Rüstungen.
Aber dann wird Karls großer Recke, das Alphatier Orlando zum großen Ausfall, er hat sich in die bezaubernde Prinzessin Angelica verguckt, die auf ihrem Ross durch die Geschichte sprengt, verfolgt von Orlando und einigen nicht minder verliebten Kollegen. Monatelang ist Orlando auf seiner Suche absent, on the road, quer durch Europa, bis er nackt dasteht in seiner Raserei.
Fast dreißig Jahre war der „Orlando Furioso“ für Ludovico Ariost „sein wahres Leben“, 1504 schrieb er los, 1532 brachte er die letzte Fassung heraus. Später verliebte sich Italo Calvino in die Geschichte, 1966/67 schuf er eine Einleitung und eine Nacherzählung fürs Radio. Burkhard Kroeber hat für diese Ausgabe, erstmals erschienen in der „Anderen Bibliothek“, Calvinos Beschwingtheit ins Deutsche übertragen, die eingestreuten Ariost-Passagen sind aus der Übertragung von Johann Diederich Gries von 1827 – man schaut ihm atemlos zu wie einem Artisten auf dem Hochseil, aber er bringt jede Stanze ans Ziel.
  Der Orlando ist ein furioses Meisterstück des Erzählens, Grand Guignol. Ein Serial, das vom Historischen wendig wechselt ins Fantastische, ein „Zickzack, den die galoppierenden Pferde und die Zuckungen des menschlichen Herzens zeichnen“. Wie das Malteserkreuz im Filmprojektor rattern die Stanzen voran, detailverliebt, hin zu einem kämpferischen Realismus: „Bis sechse reiht er auf die ganze Länge / Des Speeres auf; doch dieser wird zu knapp / Und lässt dem siebenten kein Plätzchen offen; / Der aber stirbt, vom harten Stoß getroffen. // So pflegt’s dem schlauen Fänger wohl zu glücken, / Wenn er die Frösch’ im Graben, im Morast, / Den einen nach dem andern, bald im Rücken / Und bald im Schenkel mit dem Spieße faßt . . .“
  FRITZ GÖTTLER
Ludovico Ariost: Rasender Roland. Nacherzählt von Italo Calvino. Aus dem Italien. von Burkhard Kroeber. Fischer TB, Frankfurt/M. 2015. 445 S., 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr