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Im rumänischen Westgebirge, einer von Forst- und Landwirtschaft sowie dem Bergbau geprägten Kulturlandschaft im Inneren des Karpatenbogens, hat ein kanadisches Unternehmen die erhebliche Ausweitung eines bislang staatlich betriebenen Goldbergbaubetriebes geplant. Dadurch befinden sich die über lange Zeit miteinander in enger Verbindung stehenden regionalen Erwerbsmöglichkeiten plötzlich im Konflikt zueinander. Die seit 2000 anhaltende Kontroverse um das Goldbergbauprojekt hat einen zivilgesellschaftlichen Prozess in Gang gesetzt, der für Rumänien bislang einmalig ist. Fragen des…mehr

Produktbeschreibung
Im rumänischen Westgebirge, einer von Forst- und Landwirtschaft sowie dem Bergbau geprägten Kulturlandschaft im Inneren des Karpatenbogens, hat ein kanadisches Unternehmen die erhebliche Ausweitung eines bislang staatlich betriebenen Goldbergbaubetriebes geplant. Dadurch befinden sich die über lange Zeit miteinander in enger Verbindung stehenden regionalen Erwerbsmöglichkeiten plötzlich im Konflikt zueinander. Die seit 2000 anhaltende Kontroverse um das Goldbergbauprojekt hat einen zivilgesellschaftlichen Prozess in Gang gesetzt, der für Rumänien bislang einmalig ist. Fragen des Umweltschutzes, der Erhaltung der historischen Kulturlandschaft, der vermeintlichen Vor- und Nachteile des Projektes für die Region sowie die Absiedlung von Teilen der Gemeinde Roşia Montană haben eine Debatte ausgelöst, in der eine Vielzahl von Akteuren auf allen Maßstabsebenen (global, supranational, national, regional und lokal) involviert ist. Das Fallbeispiel tangiert drei gesellschaftliche Prozesse bzw. Problemfelder: Die Globalisierung, die Transformation ehemals sozialistischer Gesellschaften und ihrer Integration in die Europäische Union sowie die Peripherisierung, d.h. das komplexe Verhältnis von „Zentren“ und „Peripherien“. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Fragen nach der Einflussnahme von Politik und Ökonomie auf die Entwicklung peripherer Räume: Welche Folgen haben Inklusion in bzw. Exklusion aus dem ökonomischen Verwertungskontext auf die „am Rande“ stehenden Regionen? Welche symbolischen Ressourcen werden von den zu identifizierenden Akteuren und Akteursgruppen zur Durchsetzung ihrer Vorstellungen zur Entwicklung peripherer Räume eingesetzt? Und nicht zuletzt: Wer betreibt zum Zwecke der Durchsetzung seiner Interessen auf welche Weise welche Form von Regionalisierung? Das Forschungsinteresse richtet sich damit auf die mit räumlichen Konnotationen versehenen Kommunikationsstrategien der beteiligten Akteure. Anhand eines durch drei Begriffe – Kontextualisierung, Regionalisierung und Skalierung – markierten Untersuchungsrahmens wird die Bedeutung differierender und differenzierter räumlicher Wahrnehmungen und Beschreibungen analysiert. In theoretischer Hinsicht stützt sich die Untersuchung auf eine handlungstheoretisch fundierte Sozialgeographie, die um Aspekte der Skalierung erweitert wird. Der hier vorgestellte Ansatz eines Modells der „globalisierten Formierung“ im östlichen Europa will dezidiert die Ungleichheit in der regionalen Entwicklung durch die Analyse sektoraler Transformationsprozesse herausstellen, die (längst) unter globalisierten Bedingungen ablaufen.