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In seinem Erlass zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren sicherte Hitler den besetzten böhmischen Ländern Autonomie und Selbstverwaltung zu. Was die versprochene "Autonomie" in der Praxis bedeutete, zeigte sich sehr bald. Die deutschen Okkupanten unterdrückten jede Regung von Opposition und begannen mit der Verfolgung der Juden. Die Gestapo-Gefängnisse füllten sich, Repräsentanten des kulturellen Lebens, Studenten, (angebliche) Regimegegner wurden in Konzentrationslager deportiert. Auf dem Boden des Protektorats, in Theresienstadt, entstand die größte Sammelstelle für Juden auf dem…mehr

Produktbeschreibung
In seinem Erlass zur Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren sicherte Hitler den besetzten böhmischen Ländern Autonomie und Selbstverwaltung zu. Was die versprochene "Autonomie" in der Praxis bedeutete, zeigte sich sehr bald. Die deutschen Okkupanten unterdrückten jede Regung von Opposition und begannen mit der Verfolgung der Juden. Die Gestapo-Gefängnisse füllten sich, Repräsentanten des kulturellen Lebens, Studenten, (angebliche) Regimegegner wurden in Konzentrationslager deportiert. Auf dem Boden des Protektorats, in Theresienstadt, entstand die größte Sammelstelle für Juden auf dem Weg in die Vernichtung. Die "tschechischen" Behörden wurden bald auf allen Ebenen vollständig unter deutsche Kontrolle gestellt. "Autonomie" und "Selbstverwaltung" waren eine Fassade, hinter der sich ein System der rücksichtslosen Unterdrückung verbarg.Mit Hilfe einer bisher wenig beachteten Kategorie von Dokumenten veranschaulicht der Autor ausgewählte Aspekte der deutschen Besatzungsherrschaft in Böhmen und Mähren. Es handelt sich dabei um Zeugnisse der postalischen Kommunikation: Postkarten, Briefinhalte, Briefumschläge, Zahlungsbelege etc.Diese Dokumente werden in ihrem historischen Kontext gesehen, woraus sich eine neue Perspektive auf Geschichte und weitere Informationen zu Personen und Institutionen ergeben. Diese Methodik wird im angelsächsischen Sprachbereich als "Social Philately" bezeichnet, während sie sich im Deutschen u.a. als "historisch orientierte Philatelie" zu etablieren beginnt.
Autorenporträt
geboren 1935 in Köln, Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaft. Gründer und Redaktionsmitglied von "DISkussion" - Zeitschrift für Fragen der Gesellschaft und der deutsch-israelischen Beziehungen, zeitgeschichtliche Beiträge in den "Frankfurter Heften", den "Gewerkschaftlichen Monatsheften", für den WDR u.a. Korrespondent beim Eichmann-Prozess für RIAS Berlin. Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Document Center Berlin, bei der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und in der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS). Tätigkeit in der Kultur- und der Bildungsverwaltung, zuletzt als Leiter des Arbeitsbereichs Internationale Beziehungen der Hochschule der Künste Berlin. Gründer zivilgesellschaftlicher Initiativen wie des Komitees für die Entschädigung der Opfer medizinischer Experimente im KZ Ravensbrück und des Musikforums Berlin-Israel (mit Peter Schwarz). Diverse Buchveröffentlichungen.
Rezensionen
"Heinz Wewer hat mit seiner akribischen Untersuchung einen eindrucksvollen Beitrag zur Geschichte der Gefängnisse und Lager im Protektorat geliefert." Detlef Brandes, Historische Zeitschrift 309 (1) "So hält der Leser wieder ein mit hochinteressanten historischen Informationen randvolles Buch in den Händen, das als ein Meilenstein in der Entwicklung der deutschen Politik ab 1938 ebenso aufzufassen ist, wie es ein bedeutender Beitrag zur Postgeschichte bzw. der Social Philately des Protektorat Böhmen und Mähren ist." Deutsche Briefmarken-Revue, 4/2018 "Wewers neue Veröffentlichung ist eine Fortsetzung seines zuvor erschienenen Buches. Diese eindringliche Dokumentation der NS-Verbrechen im Protektorat Böhmen und Mähren ist nicht nur eine Bereicherung der Philatelie, sondern auch der Geschichtswissenschaft, und ist unbedingt lesenswert." Die Ganzsache, 1/2018 "Das Buch zeigt auf, welche Möglichkeiten bestehen, Geschichte zu erzählen, wenn man über die Briefmarke selbst hinausblickt." Deutschen Briefmarken-Zeitung (DBZ), 27. April 2018 "Auf zahlreichen philatelistischen Dokumenten, die Heinz Wewer präsentiert, kleben Briefmarken Böhmens und Mährens. Ausdrucksstark zeigt Wewer damit, wie man eine Sammlung zusammenstellen kann, die der Geschichte dieses Gebietes gerecht wird." Briefmarken-Spiegel, 5/2018 "Heinz Wewers Buch bringt mittels der hier abgebildeten und kommentierten Postdokumente dem Leser den Alltag des Ghettos Theresienstadt ungewöhnlich nahe. [...] Die zahlreichen Bilddokumente und die ausführlichen Kommentare erlauben einen detaillierten Blick hinter die auf falschen Versprechungen und Lügen beruhenden Machtstrukturen, welche es dem NS-Staat ermöglichten, die europäischen Juden zu verfolgen und zu vernichten." Albrecht Dümling, mr-Mitteilungen, Nr. 96, Oktober 2018 "Beleg einer 'kritischen Philatelie'." Berichterstattung im Tagesspiegel, 12. Juni 2019 "Wewer's texts are based on the relevant historiographical literature and original research. The images, which are reproductions of originals in numerous collections and archives, are well chosen and printed in excellent quality. [...] Wewer has contributed to the development of philately and to the understanding of the darkest period in Czech-German relations." Czechout No. 176/2019 »Als zentrale Errungenschaft Wewers muss freilich der scharfe Blick auf die deutsche Verfolgungs- und Vernichtungspolitik gelten. Indem er sie erläutert und kontextualisiert, leistet er Aufklärungsarbeit und Wissensvermittlung im allerbesten Sinne.« Stephan Lehnstaedt in ZfG - Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 68 (2020) 10 »Wewer gelingt eine im wahrsten Sinne des Wortes anschauliche Darstellung des Alltags der Verfolgten anhand banaler Schriftstücke. Eine Fundgrube für Geschichtsinteressierte.« Neues Deutschland, 30. Januar 2021 »Der Wert des Bandes besteht im Wesentlichen darin, den Alltag von jüdischen und nichtjüdischen Opfern des Nationalsozialismus aus den böhmischen Ländern anhand postalischer Quellen teilweise neu zu beleuchten und den Betroffenen auf diese Weise wieder eine Stimme zu verleihen. Zudem enthält der Band einige wertvolle Anregungen für weitere lokale Mikrostudien. [...] Die Publikation ist dank ihrer Gestaltung und Anschaulichkeit über das engere Fachpublikum hinaus auch für ein breiteres Publikum gut nutzbar und geeignet, Interesse an ihrem Gegenstand hervorzurufen.« Zeitschrift für Ostmitteleuropaforschung 71 (2022) 2…mehr
riefmarke selbst hinausblickt." Deutschen Briefmarken-Zeitung (DBZ), 27. April 2018

"Auf zahlreichen philatelistischen Dokumenten, die Heinz Wewer präsentiert, kleben Briefmarken Böhmens und Mährens. Ausdrucksstark zeigt Wewer damit, wie man eine Sammlung zusammenstellen kann, die der Geschichte dieses Gebietes gerecht wird." Briefmarken-Spiegel, 5/2018

"Heinz Wewers Buch bringt mittels der hier abgebildeten und kommentierten Postdokumente dem Leser den Alltag des Ghettos Theresienstadt ungewöhnlich nahe. [...] Die zahlreichen Bilddokumente und die ausführlichen Kommentare erlauben einen detaillierten Blick hinter die auf falschen Versprechungen und Lügen beruhenden Machtstrukturen, welche es dem NS-Staat ermöglichten, die europäischen Juden zu verfolgen und zu vernichten." Albrecht Dümling, mr-Mitteilungen, Nr. 96, Oktober 2018

"Beleg einer 'kritischen Philatelie'." Berichterstattung im Tagesspiegel, 12. Juni 2019

"Wewer's texts are based on the relevant historiographical literature and original research. The images, which are reproductions of originals in numerous collections and archives, are well chosen and printed in excellent quality. [...] Wewer has contributed to the development of philately and to the understanding of the darkest period in Czech-German relations." Czechout No. 176/2019

»Als zentrale Errungenschaft Wewers muss freilich der scharfe Blick auf die deutsche Verfolgungs- und Vernichtungspolitik gelten. Indem er sie erläutert und kontextualisiert, leistet er Aufklärungsarbeit und Wissensvermittlung im allerbesten Sinne.« Stephan Lehnstaedt in ZfG - Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 68 (2020) 10

»Wewer gelingt eine im wahrsten Sinne des Wortes anschauliche Darstellung des Alltags der Verfolgten anhand banaler Schriftstücke. Eine Fundgrube für Geschichtsinteressierte.« Neues Deutschland, 30. Januar 2021
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