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Die Medien befinden sich als vierte Macht in demokratischen Systemen in einer paradoxen Situation, was die Berichterstattung über politische Korruption betrifft: Einerseits sollen sie über Korruption berichten, um als "Wächter" des demokratischen Systems ihre Funktion zu leisten; andererseits dürfen sie jedoch mit der Präsentation der Korruption weder die Legitimation und Glaubwürdigkeit des politischen Systems, noch ihre eigene Existenz als Journalisten gefährden. Diese Aufgabe wird besonders riskant in Ländern, in denen die Korruption zum endemischen Problem wurde, wie dies in Argentinien…mehr

Produktbeschreibung
Die Medien befinden sich als vierte Macht in demokratischen Systemen in einer paradoxen Situation, was die Berichterstattung über politische Korruption betrifft: Einerseits sollen sie über Korruption berichten, um als "Wächter" des demokratischen Systems ihre Funktion zu leisten; andererseits dürfen sie jedoch mit der Präsentation der Korruption weder die Legitimation und Glaubwürdigkeit des politischen Systems, noch ihre eigene Existenz als Journalisten gefährden. Diese Aufgabe wird besonders riskant in Ländern, in denen die Korruption zum endemischen Problem wurde, wie dies in Argentinien der Fall ist.

Die Studie, die sich aus einer qualitativen, soziologischen und diskursanalytischen Perspektive diesem Themenbereich widmet, ist ein Versuch, jene Leistung der Medien empirisch zu untersuchen. Als Fälle werden zwei Nachrichtensendungen kontrastiv untersucht: ATC 24 stellt die offizielle "Stimme" der Regierung dar, während Telenoche 13 sich als "Stimme" der Opposition präsentiert. Ob die Thematisierung der Korruption durch Dämonisierung, Abstraktion und Entkriminalisierung (ATC 24) erfolgt, so daß die Regierung von ihr unangetastet bleibt oder durch den "Skandalierer" Telenoche der politischen Korruption eine Konnotation vor allem implizit verliehen wird, wodurch die gesamte regierende Klasse in bezug auf dieses Thema in Frage gestellt wird - die diskursiven Strategien der Sendungen lassen deutlich erkennen, daß es sich bei Korruption um ein politisches Tabu handelt. Die spannende Frage stellt sich nun, wer sich als "Tabuwächter" durchsetzen kann.

Sowohl die innovative Perspektive in bezug auf Korruptionsforschung als auch die neuartige qualitative methodologische Ausrichtung verleihen dieser Arbeit ihre Originalität.
Autorenporträt
Die Autorin: Silvana Figueroa, geb. 1966, Dr. rer. soc., promovierte 2000 an der Universität Konstanz. Nach ihrem Studium der Soziologie an der Universität Buenos Aires (Argentinien) arbeitete sie dort am Forschungsinstitut der Sozialwissenschaftlichen Fakultät und am Lehrstuhl für Methodologie der Sozialwissenschaften. Derzeit ist sie an der Universität Konstanz in der soziologischen Forschung tätig.