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Christina Lutter untersucht die Ziele, Praktiken und diskursiven Strategien der frühmodernen Diplomatie. Sie vergleicht dabei zwei unterschiedliche politische Einheiten: Die oligarchische Republik Venedig mit ihrer ausgeprägten Tradition institutioneller Organisation und diplomatischer Kommunikation und demgegenüber die diplomatische Praxis Maximilians I. Diese ist besonders vor dem Hintergrund der offenen Verfasstheit des alten Reiches mit seiner Bipolarität zwischen König und Reich zu sehen. Anhand eines umfangreichen und großteils unedierten Quellenmaterials werden die äußeren Bedingungen politischer Kommunikation, ihre institutionelle und Finanzorganisation, die diplomatische Berichterstattung sowie das Nachrichtenwesen analysiert. Schließlich werden die Kriterien für Auswahl und Tätigkeit diplomatischer Vertreter und ihre sozialgeschichtliche Bedeutung behandelt. Besonderes Augenmerk wird den Abläufen und Formen diplomatischer Kommunikation zwischen Venedig und Maximilian I. gewidmet. Allgemeingültige Spielregeln stammen aus der gemeinsamen mittelalterlichen Tradition. Stark reglementierten, formalisierten Diskursen kam innerhalb der verschiedenen Repräsentationsformen, wie sie sich etwa im höfischen Zeremoniell äußern, wesentliche - weil sinnstiftende - Bedeutung zu. Die venezianische Praxis übertraf zwar die maximilianische bei weitem an Effizienz und Organisation, der für beide "Kommunikationssysteme" gültige, offizielle Diskurs änderte sich allerdings nur allmählich. Theoretische und realpolitische Erwägungen blieben untrennbar aufeinander verwiesen.
Christina Lutter untersucht die Ziele, Praktiken und diskursiven Strategien der frühmodernen Diplomatie. Sie vergleicht dabei zwei unterschiedliche politische Einheiten: Die oligarchische Republik Venedig mit ihrer ausgeprägten Tradition institutioneller Organisation und diplomatischer Kommunikation und demgegenüber die diplomatische Praxis Maximilians I. Diese ist besonders vor dem Hintergrund der offenen Verfasstheit des alten Reiches mit seiner Bipolarität zwischen König und Reich zu sehen. Anhand eines umfangreichen und großteils unedierten Quellenmaterials werden die äußeren Bedingungen politischer Kommunikation, ihre institutionelle und Finanzorganisation, die diplomatische Berichterstattung sowie das Nachrichtenwesen analysiert. Schließlich werden die Kriterien für Auswahl und Tätigkeit diplomatischer Vertreter und ihre sozialgeschichtliche Bedeutung behandelt. Besonderes Augenmerk wird den Abläufen und Formen diplomatischer Kommunikation zwischen Venedig und Maximilian I. gewidmet. Allgemeingültige Spielregeln stammen aus der gemeinsamen mittelalterlichen Tradition. Stark reglementierten, formalisierten Diskursen kam innerhalb der verschiedenen Repräsentationsformen, wie sie sich etwa im höfischen Zeremoniell äußern, wesentliche - weil sinnstiftende - Bedeutung zu. Die venezianische Praxis übertraf zwar die maximilianische bei weitem an Effizienz und Organisation, der für beide "Kommunikationssysteme" gültige, offizielle Diskurs änderte sich allerdings nur allmählich. Theoretische und realpolitische Erwägungen blieben untrennbar aufeinander verwiesen.