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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.03.2003

Hinweis

HELMUTH PLESSNER. Die in den letzten zehn Jahren nachgeholte Entdeckung des politischen Anthropologen Helmuth Plessner (1892 bis 1985) dokumentiert sich nun auch darin, daß der Suhrkampverlag Plessners "Gesammelte Schriften" als Taschenbuchausgabe zugänglich macht - rechtzeitig vor dem großen Plessner-Kongreß vom 27. bis zum 29. März in Krakau. Zuletzt hatte die Schrift "Grenzen der Gemeinschaft" Plessners Aktualität für die Neuformierung soziologischer und philosophischer Debatten über die "Natur des Menschen" in Erinnerung gerufen. Darin sucht er mit der "Sehnsucht nach den Masken" ein Gesellschaftsethos zu begründen, das sich in den Kategorien "Distanz", "Spiel", "Zeremonie und Prestige", "Diplomatie und Takt" ausdrückt. Konstitutiv für Plessners Konservativismus ist ein Zug ins Pessimistische, der ihn vor jedem Utopiedenken bewahrte - sei es als Optimierungsvorstellung in bezug auf die organische Natur des Menschen oder auf die Gestaltung der Sozialverhältnisse, welche Plessner stets als prekäre, der Absicherung durch Formen bedürfende beschrieb. (Helmuth Plessner: "Gesammelte Schriften". Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2003. Zehn Bände im Schuber, br., 128,- [Euro].)

F.A.Z.

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