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Antonio Pisano, genannt Pisanello (um 1395-1455), war einer der angesehensten und begehrtesten Künstler seiner Generation. Seine poetische, lyrisch-zarte Malerei fand schon zu seinen Lebzeiten im Schrifttum der Dichter und Humanisten eine geradezu hymnische Verherrlichung. Bis zu den Hauptmeistern der Hochrenaissance, Raffael und Michelangelo, sollte kein Künstler Italiens so gepriesen sein. Als begehrter Porträtist schuf Pisanello die Porträtmedaille als neue Kunstgattung. Sie war sein genialer Beitrag zur Renaissance. Keiner seiner Nachfolger konnte sich in diesem Bereich mit Pisanellos…mehr

Produktbeschreibung
Antonio Pisano, genannt Pisanello (um 1395-1455), war einer der angesehensten und begehrtesten Künstler seiner Generation. Seine poetische, lyrisch-zarte Malerei fand schon zu seinen Lebzeiten im Schrifttum der Dichter und Humanisten eine geradezu hymnische Verherrlichung. Bis zu den Hauptmeistern der Hochrenaissance, Raffael und Michelangelo, sollte kein Künstler Italiens so gepriesen sein. Als begehrter Porträtist schuf Pisanello die Porträtmedaille als neue Kunstgattung. Sie war sein genialer Beitrag zur Renaissance. Keiner seiner Nachfolger konnte sich in diesem Bereich mit Pisanellos Ideenreichtum und Sensibilität der Formgestaltung messen. Im Mittelpunkt dieses neuen Buches steht Pisanellos Veroneser Hauptwerk, das Georgswandbild in der Kirche Sant Anastasia, dessen vor Ort schwer sichtbare Schönheit hier in hervorragenden Farbaufnahmen mit vielen Details eindringlich wie nie zuvor vergegenwärtigt werden kann. Ausschlaggebend für die Publikation war ferner die Tatsache, daß sich die Mitarbeit einer namentlich faßbaren Künstlerpersönlichkeit nachweisen lässt: Bono da Ferrara, auf den sich nun auch eine größere Gruppe von Zeichnungen, aus dem Arbeitsmaterial der Pisanellowerkstatt zurückführen läßt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.06.1996

Spannung des Lebens: Pisanellos Realismus

"Sonst ist alles Gegenwart und diesseitig, das wellige Land, die gepflügten Felder, die Hecken und Hügel, die Stadt mit ihren Dächern, Türmen und Zinnen und der Galgen, dessen baumelnde Gehenkte - ein beliebter Kunstgriff jener Zeit - der Szene eine eigene Lebendigkeit verleihen." So hat der Schriftsteller W. G. Sebald die Fresken der Pellegrini-Kapelle von Sant' Anastasia in Verona charakterisiert, die Pisanello um 1420 gemalt hat. Diese schwer zugänglichen und schlecht beleuchteten Malereien reproduziert ein glänzend illustrierter Bildband, der von den beiden besten deutschen Pisanello-Kennern, Bernhard Degenhardt und Annegrit Schmitt, beide seit Jahrzehnten einschlägig forschend tätig, herausgegeben wurde. Mit dieser mikroskopischen Vertrautheit dürfte allerdings eine gewisse Unübersichtlichkeit der Darstellung zusammenhängen, die Einzelbeobachtungen und Stilvergleiche häuft und insgesamt der Dramaturgie eines Lichtbildervortrags stark verpflichtet erscheint. Trotzdem ist der Band durch die Qualität seiner Reproduktionen - Fresken und Tafelbilder werden vollständig, die Medaillen und Zeichnungen in Auswahl wiedergegeben - und die gründliche Zusammenfassung des Forschungsstandes wertvoll. Den beiden Autoren und ihren Mitarbeitern geht es vor allem um Schulabhängigkeiten und Quellen. Sie zeigen Pisanellos Nähe zu seinen Vorläufern Gentile da Fabriano und Michele da Besozzo, entdecken seinen Schüler Bono da Ferrara neu und verfolgen minutiös die Rezeption der römischen Antiken vor allem im graphischen Werk. Dabei entsteht am Ende doch ein deutliches Bild von Pisanellos Stellung zwischen dem Schönen Stil der internationalen Gotik und dem plastischen Humanismus der toskanischen Kunst. Wer sich in die graphischen Studien und die Malereien versenkt, wird sich freilich nicht leicht von der Einschätzung der Autoren überzeugen lassen, diese Kunst sei rückwärtsgewandt gewesen: Sie war der genuine Ausdruck eines höfischen Italien, das bis in die Zeit Torquato Tassos mit den Idealen der Ritterlichkeit und der hohen Minne spielte. Daneben behauptet sich bei Pisanello noch der oft krasse Realismus des Mittelalters, wie ihn die Gehenkten unserer Abbildung zeigen. (Bernhard Degenhart und Annegrit Schmitt: "Pisanello und Bono da Ferrara". Hirmer Verlag, München 1995. 330 S., Abb., geb., 248,- DM.) gs.

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"Das Buch ist in klarem Deutsch geschrieben, so daß auch interessierte Laien den stilkritischen und inhaltlich-ikonographischen Überlegungen mit Spannung folgen können. Die hervorragenden farbigen Reproduktionen ermöglichen es, sich die Argumente der Autoren vor Augen zu führen." (Süddeutsche Zeitung) "Vor allem hat man die Wandbilder in Verona noch nie so unmittelbar zu sehen bekommen. Eine Fülle von Beiträgen, von Präzisierungen und Verschiebungen. Die Zugänge sind durch ein Register, ein Literaturverzeichnis und eine Aufstellung der Lebensdaten Pisanellos und seines Mitarbeiters Bono, der sich erstmals namentlich fassen läßt, erleichtert." (Neue Zürcher Zeitung)